Capitolo tredici

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Aurelio Monti

Seit einer halben Stunde ist Silo wieder da. Gott weiß, wie er es geschafft hat zu entfliehen. Doch nun steht er hier und kriegt kein Wort raus.
„Silo. Ich verprügel dich gleich! Wieso bist du hier und sie nicht?!", brülle ich ihn erneut an. Verdammt, wieso redet der Kerl nicht?! Ich raste gleich völlig aus!
„Das was ich dir sage, wird dir nicht gefallen!", zischt er zurück und starrt abwesend auf den Boden.
„Ich will es hören".
„Aurelio... ich habe schreckliches zu ihr gesagt... und sie hat sich für mich geopfert", flüstert er und ihm rollt eine Träne über seine Wange. Sofort spanne ich mich an und ergreife ihn blitzschnell am Kragen. Ich drücke ihn gegen die Wand und bin kurz davor auf ihn einzuschlagen.
Kontrollier dich, Lio!!
Ich atme zischend aus und lockere meinen Griff, da Silo schon nach Luft schnappt.
„Was ist passiert? Ich rate dir, alles zu erzählen und zwar genau jetzt! Jede Sekunde zählt du Idiot!"
Sofort lasse ich ihn fallen und sehe zu wie er sich richtet, um endlich mit dem Reden anzufangen. Besser so. Ich glaube, hätte er weiter auf verstörtes Lämmchen gemacht, wäre ich ausgetickt.
„Sie nennt ihn Cali. Sie kennen sich. Er hat andauernd davon geredet, wie wütend er ist, dass sie geflohen ist. Er ist ein Psycho, Aurelio. Er sagte, er hätte sich in den letzten 4 Jahren ein Imperium aufgebaut. Angeblich so mächtig, dass sich nichtmal die Polizei trauen würde einzugreifen", erzählt er angespannt und presst seine Kiefer zusammen.
„Idiot", zische ich zu mir selber. In meinem Kartell traut sich die Polizei auch nicht zu schnüffeln! Wie doof ist diese Aussage bitte?
„Weiter", forderte ich ihn auf. Ich will endlich alles hören und warum verfickt nochmal kennen sich Felicia und dieser Cali.
„Sie kennen sich verdammt gut. Ich habe ihn absichtlich provoziert, um zu gucken wie er reagiert. Aber Boss, Felicia hat sofort die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie weiß wohl, dass er krank ist. Als das Gespräch brenzliger wurde hat sie ihm das Messer geklaut, womit er mich bedroht hat, und hat es an ihre Pulsadern gehalten. Sie hat gefordert, dass er mich sofort frei lassen soll, sonst würde sie sich umbringen".
„Hat er sofort zugesagt oder erstmal abgelehnt?", frage ich ihn entgeistert.
„Sofort zugesagt, Patron. Sofort. Seine Männer haben mich fort geschleppt und waren so doof, die haben mir eine reingehauen und dachten ich würde die ganze Fahrt über schlafen. Nein", flüstert Silo grinsend. Sofort schließe ich mich ihm an und beginne zu lachen.
„Das Training zahlt sich immer aus, nicht wahr? Auch wenn du immer rumgeheult hast!", witzel ich und grinse ihn fies an. Ich habe meinen Männern so viele Ausbildungen aufgezwungen. Silo wollte sie nie anfangen, aber irgendwann habe ich es hinbekommen, dass er alle belegt hat. So ein Trottel. Ich grinse.
„Dann weiß meine rechte Hand also den Weg?", frage ich amüsiert und sofort blitzt Hoffnung in seinen Augen auf.
„Und wie ich das weiß!"

-

3 Stunden später sitzen wir jetzt in meinem Mercedes Coupè und warten. Es macht mich beinahe verrückt! Ich konnte noch nie warten. Alles muss sofort springen, sonst kommt meine Gewalt zum Einsatz.
„Aurelio?", flüstert Silo und starrt dabei weiter auf den Eingang vor uns.
„Hm"
„Er tut ihr weh", murmelt er und blickt mich noch immer nicht an.
Sofort schellt mein Kopf in seine Richtunf und mein Blut rauscht in meinen Ohren.
„Was?!", zische ich ihn an.
„Als sie mich davon geschleppt haben... da hat er ihr irgendwas angetan".
„Was, Silo, was?!"
„Sie hat laut geschrien und gekreischt, als würde ihr jemand die Haut vom Leib ziehen. Danach war es still".
Beruhige dich, Lio.
Mein Körper verkrampft sich und fängt an zu zittern. Wenn ich diesen Cali in die Hände bekomme dann...
„SILO!", schreie ich ihn an und habe das Gefühl, jemand hat mir die Augenbinde weg genommen!
Er erschreckt sich und schaut mich unwissend an. Wie auch! Er ist nicht so lange im Business drin, wie ich! Er kann sie alle gar nicht kennen.
„Es ist Calzone!", brülle ich aufgebracht und schnappe mir mein Maschinengewehr und reiße förmlich die Tür auf.
Sofort wähle ich die Nummer in meinem Quartier und bekomme sofort jemanden zum sprechen.
„Patron"
„Es ist Calzone! Gib das durch. Keiner soll ihm mehr Privilegien gestatten. Sagt den anderen Kartells, dass er mein Feind ist", befehle ich und lege direkt auf.
Ich komme dich holen, Felicia.
Dann wirst du meine Frau.

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