Kapitel 46

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Ich konnte Leon zum Glück davon abhalten bei Marcel zuhause aufzutauchen, obwohl ich ihm das schon gegönnt hätte. Leon und ich haben uns auf die Couch gelegt und unsere Serie weiter geschaut. „Wann müssen wir zu Lina und Josh?" Frage ich ihn nach einer Weile. „18:30 Uhr sollen wir da sein." Ich schaue auf die Uhr. Jetzt war es 15:30 Uhr. „Wie wollen wir es dann machen?" Leon überlegte kurz. „Ich würde sagen, dass du ja schon mal zu dir fahren kannst. Ich mach mich hier fertig und komm dann mit ein paar Klamotten zu dir. Da kann ich gleich über Nacht bleiben." Ich nicke. „Das klingt gut Leon."

POV Leon:

Ich schaue aus dem Fenster und sehe, dass Vik wegfährt. Ich schnappe meine Schlüssel, mein Portmonee und mein Handy und gehe zu meinem Auto. Auch wenn Vik nicht möchte, dass ich mit Marcel rede, kann ich es nicht lassen zu ihm zu fahren. Ich verstehe immer noch nicht wie Manu so ruhig bleiben konnte. Ich fahre zu Marcel nach Hause. Sein Auto steht da also scheint er zum Glück da zu sein. Ich gehe zur Tür und klingle. Nach kurzer Zeit öffnet diese und schaut mich erstaunt an. Anscheinend blieb Manu doch nicht so ruhig wie Vik meinte, denn Marcels linkes Auge zierte ein Veilchen. Man sah es nicht mehr dolle aber dennoch schimmerte es Lila. „Hey Leon, was führt dich zu mir?" Fragt er scheinheilig. Ich drücke mich an ihm vorbei und gehe in den Vorraum. Es muss ja nicht jeder mitbekommen. „Ok komm einfach rein" Lacht Marcel und schließt die Tür. „Was sollte der scheiss?" Finde ich jetzt auch zu Worten. „Was meinst du?" Fragt er. „Verkauf mich nicht für dumm Sabitzer! Das was du mit meiner Freundin am Samstag abgezogen hast." Marcel verdreht die Augen. „Leon hättest du es gesehen wärst du auch auf meiner Seite, glaub mir das. Ich verstehe nicht warum ihr alle zu der haltet." Er schüttelt mit dem Kopf und ich werde noch wütender. „Serge ist einer meiner besten Freunde und Vik ist nicht nur meine Freundin, sondern auch meine langjährige beste Freundin. Natürlich glaube ich denen beiden mehr als dir herbeigelaufenen Ösi. Da wird nichts gewesen sein." Er muss ja jetzt nicht wissen, dass ich selber ein kleines Problem mit der Freundschaft zwischen den zweien habe. Marcel lacht kurz auf. „Leon sehe es einfach ein, deine Freundin ist eine dreckige Schlampe. Und mit deiner Naivität machst du ihr schön den Weg frei sich mit Serge zu Vergnügen. Ich dachte nicht dass du so dumm bist. Das ihr Bruder zu ihr hält und sich hinters Licht führen lässt war mir klar, von ihrem Stecher brauchen wir gar nicht erst reden, aber dass sie dich auch so um den Finger wickelt hätte ich nicht gedacht." Ich drücke Marcel gegen die Wand und schlage zwei mal kräftig mit der Faust neben seinen Kopf. Er zieht die Luft ein und ist augenblicklich still. Ich kann die Angst in seinen Augen sehen. Damit hat er glaube ich nicht gerechnet. Ich komme ihm näher. „Sag noch einmal sowas gegen beziehungsweise über Vik und meine Faust trifft nicht nur deine Wand. Du hast überhaupt kein Recht dir sowas raus zu nehmen. Du kennst weder sie, noch mich, noch Serge. Also halt deine elendige Fresse bevor ich sie die stopfe. Haben wir uns verstanden?" Ich koche vor Wut. Ich haue ein paar mal mit der flachen Hand gegen seine Wange. Nicht dolle, eher so wie ich es manchmal bei Teamkollegen mache wenn wir uns freuen. Marcel nickt. „Das nächste Mal wenn ich sowas mitbekomme ist dein Kopf an der Stelle der Wand." Marcel nickt eifrig. Atmet der überhaupt noch? „Gut, dann bis nächste Saison." Ich schubse ihn an der Schulter nochmal gegen die Wand und gehe. Seine Wohnungstür schmeiße ich schwungvoll und mit einem lauten Knall zu.

In meinem Auto reibe ich mir erstmal über die Hand. Meine Schläge gegen die Wand waren nicht so schlau. Die schmerzt jetzt ganz schön. Natürlich habe ich die mit dem verstauchten Handgelenk gewählt, welches jetzt noch mehr weh tut. Meine Knöchel sind auch etwas aufgeplatzt. Fuck ich glaube, ich kann das nicht vor Vik verheimlichen. Eigentlich wollte ich nicht, dass sie das erfährt, sie ist davon sicherlich überhaupt nicht begeistert. Aber das ist egal jetzt muss ich mich sputen. Ich fahre nach Hause. Dort angekommen nehme ich den Verband ab und gehe fix duschen. Danach verarzte ich meine Hand und gehe ins Schlafzimmer. Ich entscheide mich für ein weißes Hemd und eine normale Jeans. Ich gehe nochmal ins Bad und bändige meine Haare etwas. Pass aber drauf auf, dass die Locken bleiben, da ich weiß wie sehr Vik sie liebt. Schon als wir Kinder waren hat sie mir immer durch die Haare gewuschelt und hat sie geliebt. Bei dem Gedanken muss ich unwillkürlich grinsen. Auch wenn ich verdammt eifersüchtig auf Vik und Serge bin, liebe ich diese Frau abgöttisch. Ich versuche es einfach auszublenden was da zwischen den beiden war. Auf Serge konnte ich mich eigentlich immer blind verlassen und ihm konnte ich auch immer vertrauen. Ich denke das sollte ich jetzt auch tun. Ich sollte beiden vertrauen. Auch wenn es mir innerlich manchmal schwer fallen wird, werde ich versuchen es ihnen nicht zu zeigen. Sie sollen wissen, dass ich ihnen zumindest versuche zu vertrauen. Ich schaue kurz auf meine Handy um die Uhrzeit zu checken. Schnell packe ich ein paar Klamotten zusammen und haue meine Wertsachen in den Rucksack. Ich lege noch eine Uhr an und schlüpfe dann in meine weißen Sneaker. Nochmal einen Blick in den Spiegel und schon mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu Vik.
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Heute gab es mal wieder Leons Sicht. Was denkt ihr, wie wird Vik reagieren wenn sie von Leons Besuch bei Marcel erfährt. 😳
Habt alle noch einen schönen Abend. Ich werde jetzt neue Kapitel für euch schreiben, damit ich wieder etwas Vorlauf habe. 🤓
Bis zum nächsten Kapitel. 🖤

Und es hat Zoom gemacht... | Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt