Kapitel 94

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Hätte ich doch mal vorher mit Leon über Jule gesprochen, dann würde das hier gerade nicht passieren. Jule kommt zur Tür rein und grinst mich an. Er sieht gut aus. Er trägt eine schwarze Jeans dazu ein schwarz/weiß gemustertes Hemd. „Was machst du denn hier?" Begrüße ich ihn sichtlich überrascht mit einer festen Umarmung. Jule drückt mich an sich und lächelt mich dann an. „Ich kann aufgrund meines Oberschenkels eh noch nicht spielen. Da hat mich Leon kurzerhand angerufen und mich gefragt, ob ich denn nicht als Überraschung hier her kommen mag. Hier das ist für dich." Er reicht mir ein kleines Geschenk. „Ist das etwa das was ich denke?" Frage ich ihn erstaunt und Jule nickt. Ich kann es nicht lassen es jetzt schon zu öffnen. Eigentlich öffne ich die Geschenke immer erst am nächsten Tag wenn ich alleine bin. Ich mag es nicht wenn mir so viele Leute dabei zuschauen. Nachdem ich das Papier entfernt habe sehe ich, dass meine Vermutung wirklich stimmt. Es ist ein wunderschöner Kalender in A5 Grösse fürs kommende Jahr. Ich klappe ihn auf und auf der ersten Seite strahle mich ein uraltes Foto von uns beiden an welches er rein geklebt hat. Jule hat mir damals schon immer genau das zum Geburtstag geschenkt. Ein Kalender wo auf der ersten Seite ein Foto von uns klebte. Ich muss mir immer alles aufschreiben und meine Termine genau planen sonst werde ich wahnsinnig. Daher ist das immer ein super Geschenk gewesen. Ich drücke ihn nochmal. „Vielen Dank Juli, der ist genauso schön wie damals immer!" Lächle ich. „Aber nicht ansatzweise so schön, wie du heute bist. Du siehst fantastisch aus!" Flüstert er mir zu und lächelt dann.

„Warum hast du Jule eingeladen? Ich dachte du magst ihn nicht bei mir sehen?" Frage ich Leon ehrlich heraus. „Ich hab gesehen wie sehr ihr euch gefreut habt als ihr euch gesehen habt. Ich habe mal meine Eifersucht hinten angestellt und wollte dir eine Freude machen!" Ach wie süß er doch ist. Ich muss morgen unbedingt mit Leon reden. Ich schlinge meine Arme um ihn und drücke ihn an mich. „Du bist so ein toller Freund Leon. Ich liebe dich!" Ich löse mich etwas von ihm und lege meine Lippen auf seine. „Ich liebe dich auch Babe." Er streicht mir kurz über die Wange und lächelt mich an. „Hast du Serge gesehen? Ich wollte ihn noch was sagen." Ich löse mich nun komplett von Leon. „Der war vorhin in der Küche gewesen. Guck doch da mal." Lächelt Leon mich an und ich nicke bevor ich in Richtung Küche gehe.

Serge kommt mir gerade entgegen und guckt mich nicht sehr freudig an. Er packt mich am Handgelenk und zieht mich nach draußen. „Willst du mich veraschen Viki, was macht Jule hier?" Fragt er mich aufgebracht aber leise, damit uns niemand hört. „Ich kann nichts dafür, Leon hat ihn eingeladen." Rede ich mich raus. „Nachdem du mit ihm gesprochen hast?" Ich schaue nun auf den Boden. „Viki verdammt, willst du mir gerade sagen, dass du nicht mit Leon gesprochen hast?" Serge legt seine Hände an meine Oberarme und schüttelt mich leicht. „Ja vielleicht hab ich das nicht gemacht. Ich konnte es nicht. Und wie du selbst in Wolfsburg sagtest, es ist ja nichts vorgefallen." Ich schaue Serge entschuldigend an. Ich weiß es war nicht ok, aber ich rechne doch nicht damit, dass er ihn einlädt. „Dann reiss dich aber heute zusammen und rede morgen mit ihm." Ich nicke nur. „Komm wir gehen wieder rein. Hier ist es kalt!" Serge legt seinen Arm um mich und wir gehen gemeinsam rein.

Die Party ist ihm vollem Gange. Die Musik ist laut und die Tanzfläche gut gefüllt. Ich habe mittlerweile auch schon mit fast jedem meiner Gäste getanzt und gut was getrunken. „Und wie bist du zum FCB gekommen?" Fragt mich Basti interessiert über die Musik hinweg. Ich erzähle ihm die Geschichte wie ich mein Studium erfolgreich beendet habe und mich einfach aus Spaß da beworben hab, wie ich dann zurück nach München bin und nun mehr als glücklich bin mit meiner Wahl. „Oh das klingt super. Da wünsche ich dir weiterhin viel erfolg. Würdest du mich mal kurz entschuldigen, ich müsste mal wohin." Ich grinse ihn an und nicke.

Als ich gerade mein Becher auffüllen will tritt Jule zu mir. „Darf ich dich um einen einzigen Tanz bitten?" Er lächelt mich unschuldig an und hält mir seine Hand hin. „Aber natürlich Jule." Ich greife nach seiner Hand und sofort durchfährt ein Stromschlag mein Körper. Ich lasse mir nichts anmerken. Zum Glück läuft gerade irgendsoein schneller Helene Fischer Song, sodass wir einfach nur Discofox tanzen können. „Lass mich raten, Sethanie weiß nicht dass du hier bist?" Frage ich ihn während wir tanzen. Jule schüttelt den Kopf. „Ich weiß es ist falsch. Ich sagte ihr, ich bin bei einem alten Freund." Ich schüttle den Kopf. „Wen hast du da mit rein gezogen?" Lache ich dann. „Erik, er weiß auch Bescheid, dass ich hier bin. Er war nicht begeistert, würde mir aber den Rücken frei halten wenn was wäre." Erik wusste gezwungener Maßen damals von uns. Er hat uns mal beim Knutschen erwischt. „Naja Frankfurt oder München, ist ja fast das gleiche. Liegt beides in Deutschland." Lache ich ihn an.

Ich stehe gerade draußen und brauche etwas frische Luft. „Hey alles gut?" Höre ich Jules Stimme hinter mir. Ach Mensch der hat mir noch gefehlt. „Ja alles gut, ich brauchte nur etwas Luft." Lächle ich ihn an. „Ich wollte heute noch was los werden." Jule kommt zu mir und nimmt meine Hand in seine. „Bis auf bei ein paar Spielen werden wir uns in Zukunft nicht mehr sehen, das ist uns beiden bewusst. Wir merken beide, dass zwischen uns ist immer noch da. Wir können keinen Kontakt halten. Ich sehe den ganzen Abend schon, du gehörst zu Leon, ihr seid wie füreinander gemacht. Ich gehöre zu Sethanie. Aber ich wollte noch eins los werden. Ich werde unsere Zeit nie vergessen, ich werde dich nie vergessen. Du bist so eine tolle Frau. Es war für mich nie nur reiner Sex gewesen. Du hast mir so viel bedeutet und doch wusste ich immer, dass aus uns nie was festes wird. Ich wusste damals schon du gehörst du Leon. Wie du über ihn gesprochen hast, wie du gelächelt hast, als du mit ihm geschrieben oder telefoniert hast. Trotzdem war da auch was zwischen uns. Etwas, was ich nicht in Worte fassen kann. Etwas, was heute noch zwischen uns ist. Etwas was unsere Beziehungen zerstören würde, wenn wir nicht stark genug wären. Ich hab mich so gefreut dich wieder zu sehen. Ich fiebere auch schon dem nächsten Spiel zwischen Paris und den Bayern hin um dich da wieder zu sehen. Aber ich werde jetzt gehen, es ist das beste. Ich habe heute gelauscht bei dem Gespräch von dir und Serge. Ich bin völlig fein damit, dass du es Leon erzählst. Hauptsache du bist glücklich, dass ist alles was ich will." Jule schaut mir tief in die Augen und legt seine Hand an meine Wange. „Du glaubst gar nicht wie gerne ich dich gerade küssen würde." Flüstert er mir zu. Er merke wie er tief durchatmet und dann legt er seine Stirn an meine. „Ich werde dich auch nie vergessen Juli. Du hast das alles so schön gesagt, ich kann dem nichts hinzu fügen." Während Jules Monolog lief mir immer wieder eine Träne die Wange runter. Ich fühle mich befreit. Darüber mal ‚gesprochen' zu haben tut gut. Jule schluckt schwer und drückt mir dann einen Kuss auf die Wange bevor er mich in die Arme schließt. „Wir sehen uns irgendwann Viki." Jule lächelt mich schwach an und geht dann. Ich kann meine Tränen jetzt nicht mehr zurück halten.
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Drama Baby Drama. Ich bin fein damit, wenn ihr mich jetzt hasst. Aber irgendwie konnte ich die Jule storyline nicht einfach so beenden. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem irgendwie. Ich wünsche euch einen tollen restlichen Abend und eine tolle Nacht. Bis morgen zum nächsten Kapitel! 🖤🖤

Und es hat Zoom gemacht... | Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt