Kapitel 3

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Am nächsten Morgen klingelt um 7 Uhr mein Wecker. Ich schalte das nervige Teil aus und stehe auf. Wenn ich liegen bleiben würde, würde ich wieder einschlafen, also schnell hoch mit mir. Ich gehe in die Küche und schalte die Kaffeemaschine ein. In der Zeit gehe ich ins Bad und mache mich frisch. Mit meinem Kaffee gehe ich auf meinen Balkon und schaue etwas auf mein Handy. Ich sah, dass Leon mir gerade geschrieben hat.

Leon Goretzka:
Schon wach?

Ich antworte ihm mit einem ja und kurz danach klingelt es an meiner Tür. Ich schaue auf den Bildschirm der Kamera an der Eingangstür und sehe Leon da stehen. Ich mache ihm die Tür auf und warte bis er oben war. „Was machst du denn hier?" frage ich ihn während ich ihn zur Begrüßung umarme. „Ich war gerade joggen und dann dachte ich mir, ich könnte ja mit dir frühstücken. Stärkung für dein Vorstellungsgespräch ist bestimmt nicht schlecht. Manu hat mir gestern deine Adresse gegeben." schildert er mir die Situation während er seine Schuhe auszieht. Ich gehe schon mal vor in die Küche und mache Leon einen Kaffee.

Leon legt die Brötchen auf den Esstisch und geht zu meinem Kühlschrank. „Schön hast du es hier. Muss ich mir mal genauer anschauen, wenn mehr Zeit ist. Aber schön, dass du das Bild hier wieder hängen hast." sagt er und lächelt mich liebevoll an. Leon und Manu haben mir damals als ich nach Berlin gezogen sind ein riesiges eingerahmtes Foto geschenkt. Drauf sind wir drei zu Manus 30. Geburtstag. Wir hatten alle schon einen im Tee und die zwei hatten mich hochgehoben und hielten mich waagerecht vor sich. Ich hab es hier sofort wieder in den Essbereich gehangen.

Leon und ich frühstücken zusammen und unterhalten uns über alles mögliche. „Wo hast du denn dein Vorstellungsgespräch?" fragt er mich bevor er seinen letzten Schluck Kaffee trinkt. „Bei so ner kleinen Firma die Fotos von Events macht. Klang ganz gut für den Anfang." tische ich Leon die kleine Lüge auf um ihn die spätere Überraschung nicht jetzt schon zu nehmen. Ich hatte den Job eigentlich schon sicher, aber halt nicht bei der eben beschriebenen Firma. Ich gehe dann eigentlich nur hin um die vertraglichen Sachen zu klären. „Ach schön, da bist du ja wieder in so einem Bereich wie bei deinem Praktikum." Leon grinst mich an und streichelt mir über den Arm. Ein stinknormale Geste von ihm, die er oft machte wenn ich ihm was freudiges erzählte, aber diesmal war es anders. Diesmal löste es viel mehr als sonst in mir aus. Mein Bauch kribbelt etwas und ich bekomme Gänsehaut. Um ehrlich zu sein, hatte ich gestern viel über Manus Frage gegrübelt. Vielleicht hatte er ja recht und das zwischen Leon und mir ist doch mehr. Zugegeben habe ich in Berlin viel an ihn gedacht. Aber mir ist unsere Freundschaft echt zu schade um da irgendwas zu riskieren, nur weil mir mein Bruder solche Flausen in den Kopf gesetzt hat. Also schiebe ich das schnell wieder weg aus meinen Kopf und grinse Leon ebenfalls an.

„Ich will dich ja jetzt nicht raus schmeißen, aber ich muss mich leider langsam fertig machen." meine ich zu Leon als ich aufstehe und den Tisch anfange abzuräumen. „Ich helfe dir noch schnell und dann muss ich auch bald los." Leon steht ebenso auf und reicht mir die Sachen in die Küche. Wir gehen gemeinsam zur Tür und während Leon sich zu seinen Schuhen bückt, kann ich es nicht lassen sein hintern anzustarren. „Starrst du mir gerade auf den hintern?" meint er und kommt lachend wieder hoch. Fuck er hat's gemerkt. Ich lache etwas unsicher aber antworte ihm dann doch schlagfertig. „So wie du es immer bei mir machst" „Touché" lacht Leon und zieht mich in eine Umarmung. „Ich wünsche dir nachher viel Erfolg!" sagt er während der Umarmung. Man habe ich es vermisst Leon zu umarmen. Er gibt mir damit immer etwas halt. „Dankeschön, ich melde mich danach" Leon löst die Umarmung und winkt mir noch einmal bevor er im Treppenhaus verschwindet. Über das Kribbeln während der ganzen Zeit in meinem Bauch kann ich mir später Gedanken machen. Ich muss mich erstmal fertig machen.

Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und entscheide mich für eine weinrote Paperbag-Hose, dazu ein weißes Top mit Spitzenrand und drüber ein schwarzer Blaser. Die Haare machte ich mir zu einem hohen Zopf und schminkte mich dezent. Als Schuhe wähle ich weiße Sneaker, die passen am besten zum Outfit und zum Job. Dann nehme ich meine Handtasche und mache mich auf den Weg zur Tram.
Kurze Zeit später bin ich bereits an meinem Ziel angekommen, an der Säbener Straße. Richtig, mein Gespräch ist beim FC Bayern. Ich fange hier als Fotografin an. Ich werde ständig und überall fotografieren. Beim Training, bei Spielen, Feiern, Terminen einfach immer. Wir werden dann wohl ein Team aus drei Leuten sein, die ich heute kennenlernen werde. Ich fragte mich durch, bis ich am Büro von Oliver Kahn ankomme.

Und es hat Zoom gemacht... | Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt