Leon und ich gehen in die Küche und setzen uns zu Manu an den Tisch. Dieser legt gerade sein Handy weg und lächelt mich an. „Magst du was essen?" Manu hält mir ein bereits aufgeschnittenes Brötchen hin. Ich nicke und nehme es. In den Augen meines Bruder kann ich Erleichterung sehen. Viel Hunger hab ich ehrlich gesagt nicht, aber ich will selber versuchen was zu essen. Manu bricht nach einiger Zeit die Stille. „Ich würde euch dann morgen zu Marius fahren. Ich will morgen Abend zu Dirk, da liegt das ja eh auf dem Weg. Wegen abholen oder ob ihr euch ein Taxi nehmt können wir ja dann nochmal schreiben. Klingt das nach einem Plan?" Leon und ich nicken. Dirk ist einer von Manus alten Freunden hier. „Das klingt gut Manu danke! Wann willst du bei Dirk sein? Da kann ich Marius sonst fragen, ob wir eher da sein können. Eigentlich gehts erst 20 Uhr los." Leon nippt danach an seinem Kaffee. „Nein kein Ding. Dirk ist wohl eh bis 20 Uhr arbeiten. Da passt das gut." Leon nickt und ich knappere immer noch an meinem Brötchen. „Vik wenn du nicht mehr magst lass es. Du musst dir das ja nicht rein zwingen." Manu schaut mich einfühlsam an. „Nein alles gut. Ich mag das gerne essen." Ich grinse ihn so authentisch wie möglich an und beiße nochmal ab. Leider ist es wirklich mehr rein zwingen als genießen. Aber ich mag nicht mit leeren Magen durch den Tag gehen.
Wir sitzen gerade im Auto und Manu fährt auf die Autobahn Richtung Gelsenkirchen. Desto näher wir unserer Heimatstadt kommen, desto mehr zieht sich mein Bauch zusammen. Ich weiß gar nicht wieso ich so einen schlimmen Tag heute hab gestern war ja wirklich noch alles top gewesen. Manu parkt auf dem Parkplatz des Friedhofs und ich atme nochmal durch und steige dann aus. Leon nimmt sofort meine Hand und lächelt mich an. Wir haben auf der Fahrt an einem Blumenladen gehalten und ein großes wunderschönes Gesteck geholt. Manu holt dieses gerade aus dem Auto. Gemeinsam gehen wir über den Friedhof. An dem Grab angekommen bleiben wir stehen. „Hey Mama und Papa. Wir haben euch was mitgebracht!" Sagt Manu leise und legt das Gesteck hin. Mit kullern schon wieder die Tränen die Wange runter. Manu legt seinen Arm um mich und Leon hält nach wie vor meine Hand. „Sag mal würdet ihr mich vielleicht kurz alleine lassen?" Ich schaue die zwei an. Sie tauschen kurz blicke aus und nicken dann. „Wir setzen uns da drüben auf die Bank Kurze. Wenn was ist ruf uns." Die zwei gehen, nachdem Leon mir noch einen Kuss auf die Stirn gegeben hat. Ich knie mich vor das Grab und fange an zu reden. „Hey Mama, hey Papa. Ich hoffe euch gehts gut da wo ihr seid. Wir haben es endlich mal wieder her geschafft." Ich rede immer mit meine Eltern wenn ich hier bin. „In der letzten Zeit ist wahnsinnig viel passiert. Ich wohne jetzt wieder in München. Mein Studium habe ich erfolgreich abgeschlossen und arbeite jetzt beim FCB als Fotografin. Es tut gut wieder bei Manu und Leon zu sein. Ach übrigens gibt es noch mehr Neuigkeiten. Leon und ich sind jetzt zusammen. Er macht mich so glücklich, dass glaubt ihr gar nicht. Es ist so schade, dass ihr das nicht mit erleben könnt. Ach was sage ich, ihr seht es ja, ihr wacht über uns. Ich würde euch nur so gerne mal wieder umarmen." Ob es Zufall ist oder ein Zeichen ich weiß es nicht, aber mir weht mit ein mal ein Wind durchs Haar. Ein schöner warmer, kurz und dann ist es wie schon den restlichen Tag windstill. Wahrscheinlich ist es wirklich nur ein Wind gewesen, aber ich sage mir, dass es ein Zeichen meiner Eltern war. Das lässt mich lächeln. Mir gehts jetzt besser. Ich glaube das reden hier hat geholfen, beziehungsweise das allgemeine da sein hier am Grab. Ich rede noch etwas weiter und erzähle meinen Eltern was hier so passiert ist.
POV Manu:
Leon und ich setzen uns auf eine Bank vor einer großen Eiche und beobachten Vik. Mir bricht es das meine kleine so leiden zu sehen. „Meinst du Vik schafft es stark zu bleiben?" Fragt Leon leise. Er hat das alles genauso wie ich damals mit durch gemacht gerade die Anfangszeit wo Vik noch in Gelsenkirchen lebte war er viel bei ihr. Ich stütze meine Ellenbogen auf die Knie und lege meinen Kopf in meine Hände. „Ich hoffe es Leon. Ich bin ehrlich nochmal stehe ich das nicht so einfach durch." Jetzt schaue ich Leon an. „Es hat mich schon gebrochen sie heute morgen so zu sehen. Wenn es so wird wie damals gehe ich daran kaputt. Ich kann Vik nicht nochmal so sehen, ich kann es einfach nicht. Leon, Vik bedeutet mir alles sie so zu sehen zerstört irgendwas in mir. Ich meine ich bin ihr großer Bruder ich muss stark für sie sein, für sie da sein und auf sie aufpassen. Wenn es wieder so wird, kann ich nicht mehr der starke sein. Ich zerbreche daran." Endlich hab ich es mal ausgesprochen. Ich bin kein Fan davon mich großartig zu öffnen aber es ist wahr. Ich kann nicht nochmal der starke sein wenn Vik in dieses Loch fällt. Ich liebe meine Schwester keine Frage, aber ich kann nicht nochmal so tun als würde mich das nicht belasten. Ich hab damals quasi nur für Vik gelebt. Ich war beim Training, danach schnell einkaufen und bin dann heim zu Vik. In ihren schlechten Phasen hab ich mich zu ihr gelegt, sie einfach im Arm gehalten und drauf geachtet, dass sie immer mal was trinkt. Zu sehen wie sie körperlich immer mehr abgebaut hat war schrecklich. Als sie eingeschlafen ist bin ich raus geschlichen hab mich hingesetzt und einfach geweint. Mich hat das ganze mehr mitgenommen als ich es jemals irgendwem gezeigt hab. Leon legt jetzt seine Hand auf meinen Rücken. „Manu, du musst gar nicht den starken spielen, es ist auch voll ok, wenn es dir mal schlecht geht. Wir sind alle füreinander da, auch ich für dich. Ich kenne dich schon mein ganzes Leben. Du kannst immer mit mir reden wenn was ist ok? Auch Vik kannst du sagen, wenn es dir nicht gut geht. Du musst für sie nicht immer der starke sein. Vik ist mittlerweile erwachsen und du musst sie nicht rund um die Uhr vor schlechten Sachen bewahren." Leon hat recht ich muss glaube ich einsehen, dass Vik erwachsen ist und nicht mehr meine kleine 16 jährige Schwester. Ich atme tief durch und streiche mir mit dem Handrücken ein paar Tränen weg, die den Weg raus gefunden haben. „Danke Leon." Ich lächle ihn an. Bevor er was erwidern kann. Sehe ich wie Vik aufsteht und noch einen Luftkuss in den Himmel schickt. Sie kommt zu uns und zu meiner Überraschung lächelt sie. Quatsch was sage ich da, sie strahlt über beide Ohren. Ich weiß gar nicht was da los ist. Ich stehe auf und gehe Vik entgegen. „Was ist denn los? Ist alles gut?" Vik kommt zu mir und umarmt mich. Ich bin verwirrt, aber ich lege meine Arme um sie und drücke sie an mich. Ich genieße es, irgendwie hatten wir trotz ihrem Umzug nach München wenig Zeit für einander. „Tut mir leid für den Schreckmoment heute morgen. Keine Ahnung was los war. Wahrscheinlich war es die Angst gewesen heute her zu kommen. Aber es tat so gut hier zu sein. Ich hab Mama und Papa alles erzählt was passiert ist. Vielleicht suchen sie ja Marcel heim." Vik lacht kurz. „Aber mir geht es wieder super. Ich hab dich lieb Manu!" Ich atme erleichtert auf. „Ich hab dich auch lieb Kurze! Du weißt gar nicht was es mir gerade bedeutet, dass es dir gut geht. Ehrlich gesagt ich weiß nicht ob ich es nochmal durchgestanden hätte den starken zu spielen. Ich bin damals echt zerbrochen als ich dich so gesehen hab." Ich drücke ihr einen Kuss auf den Kopf. Sie sieht zu mir hoch. „Manu du musst nicht den starken für mich spielen. Nur weil du mein großer Bruder bist, heißt es nicht, dass du nicht traurig sein kannst. Bitte rede auch du mit mir, wenn es dir schlecht geht, Ok?" Ich nicke und drücke sie nochmal kurz an mich. „Mach ich Vik und jetzt ab zu Leon, der freut sich sicherlich auch, dass es dir gut geht." Ich löse mich von ihr und schiebe sie in Richtung Leon.
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Heute gibts mal ein längeres Kapitel als sonst, aber ich wollte nicht noch mal irgendwo einen Cut setzen. Ich dachte auch ich baue mal wieder eine andere Sicht ein, ich hoffe es gefällt euch. 🤓
Kommt alle gut durch den Tag und bis zum nächsten Kapitel! 🖤
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Und es hat Zoom gemacht... | Leon Goretzka FF
FanficÄhnlich wie in dem Lied 1000 und 1 Nacht reicht manchmal nur eine Berührung oder ein Blick damit es Zoom macht. X X Viktoria Neuer wird von allen nur Vik genannt. Sie ist 26 Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem Ruhrpott. Nach langer Zeit in Ber...