55.Kapitel

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Stöhnend hielt ich mir den Kopf. Was ist gestern passiert? Ganz langsam machte ich meine Augen auf und schluckte. Wie war ich den gestern in mein Bett gekommen? Warte Marie war doch hier gewesen oder nicht? Ich setzte mich auf und sah mich um. Es war ziemllich hell. Kein Wunder die Vorhänge waren auch nicht zugezogen gewesen. Mühsam stand ich auf und ging zu meinen Schrank. Dort holte ich mir eine verwaschene Hose und ein Pulli raus. Ich zog es an und ging hinunter in die Küche. Ohne einen Mucks setzte ich mich auf das Sofa und machte meinen Laptop an. "Mmmääähhhh," hörte ich auf einmal und ich sah mich zu der Ziege um. "Geh weg du blöde Ziege," grummelte ich und machte mein Arbeitsprogramm auf. "Mäh!," tat Gilbert noch einmal und ich seufzte. "Glaub mir du Meckerbert! Ich werde alle Eingänge verschliesen damit du nicht mehr hier rein kannst!!," grummelte ich und fing an eine E-Mail zu erstellen. Da ich in meiner freien Zeit etwas gearbeitet hatte schickte ich alle Artikel die ich hatte Andrea. Als ich sie dann auch schon verschickt hatte sah ich das ich noch ein Dokument offen hatte.

Ich machte es auf und seufzte. Es war mein Aufsatz den ich versuchte über mich zu schreiben. Doch es kam nichts dabei raus. Gar nichts. Mir viel auch nichts ein. Ich wusste einfach nicht mehr wer ich war. Da erinnerte ich mich an Antons Worte. "Wenn du mal nicht weiter weißt. Denk daran das du nie alleine bist," sagte er damals zu mir. So beschloss ich ein wenig raus zu gehen. Ich schnappte mir also meine Tasche und ging nach draußen. Dort stieg ich in den Jeep ein und fuhr los. Wohin wusste ich nicht. Ich fuhr einfach irgendwo hin. So kam ich auf einen Waldweg der ziemlich dicht war. Ich fuhr jedoch immer weiter. Bis ich an einem Haus angekommen war. Wo war ich den jetzt? Ich stieg verwirrt aus dem Jeep aus und sah mich um. War das etwa ein kleiner Bauernhof? Plötzlich hörte ich eine Stimme, doch ich verstand sie nicht da sie französisch sprang. "Tut mir leid. Ich spreche kein Französisch," gab ich zu und drehte mich um. Vor mir stand eine Frau mitte Fünfzig. "Was machst du hier?," fragte sie daher auf Englisch. "Naja ich bin halt so entlang gefahren und hier her gekommen," gab ich zu.

"Woher kommst du wenn du kein Französisch sprichst?," fragte sie mich weiter. "Aus Österreich," gab ich zu. "Was machst du hier? Willst du unser Land abkaufen?," hörte ich plötzlich jemanden sauer fragen. "Nein. Ich bin doch nicht so eine," gab ich zu. "Hat man uns damals auch gesagt und nun sind wir arm," grummelte der Mann und ich stuzte. Er sah Anton wirklich ähnlich. Warte mal! Anton hatte doch mal erwähnt das sein Bruder Pierre in der Nähe einen Bauernhof hatte. "Warten sie mal. Sind sie Pierre?," fragte ich ihn vorsichtig. "Woher weißt du wie ich heiße?," fragte der Mann mich misstrauisch. "Ich kenne Anton," sagte ich langsam. "Das sagen sie alle! Also lass den unsinn und verschwinde von unserem Hof," sagte die Frau wütend. "Aber sie sind doch Antons Bruder?," fragte ich noch einmal. "Erwähne noch einmal den Namen und ich schmeiße dich selber aus dem Hof raus!," fauchte mich Pierre an. Ich war mir doch sicher das er es war.

"Das Weingut wird wieder hergerichtet," sagte ich nur und drehte mich um. "Das was? Warte stimmt das?," fraget plötzlich die Frau und ich drehte mich um. "Das glaubst du doch wohl selber nicht Beatris," sagte Pierre sauer. "Es ist wahr," meinte ich dann. "Aber wer sollte das Weingut bitte wieder aufbauen? Georg hatte es uns doch verboten," gab die Frau zu. "Weil es nicht mehr meinen Vater gehört," sagte ich bestimmend und nun sahen beide mich geschockt an. "Dein was?," fragte Pierre geschockt. "Als mein Opa starb hatte er mir das Weingut vererbt," gab ich zu. Beatris und Pierre sahen sich mit großen Augen an. "Ich sage die Wahrheit. Fast alle aus dem Dorf helfen mit," gab ich zu. "Das gibt es doch nicht. Georg hatte doch gemeint das dort eine Firma gebaut wird," sagte Pierre verwundert. "Wie gesagt er kann es nicht machen. Ich habe alles vererbt bekommen," gab ich zu. "Komm doch rein. Es tut uns leid das wir dich angeschnautzt haben," sagte die Frau und wir taten dies. Sie führte mich ins Haus hinein und begleitet mich auf die Terasse.

Wir setzten uns alle hin und sie sahen mich unentschlossen an. "Sie sind doch Antons Bruder oder nicht?," fragte ich den Mann. "Ja der bin ich. Aber ich bin nicht gut auf anton zu sprechen," gab er zu. "Warum? Ich meine er redet ständig von ihnen," gab ich zu. "Als das Weingut dank Steger dicht machen musste hatte Anton den Schwanz eingezogen. Anstatt für das Weingut zu kämpfen hatte er nichts getan. Während ich mich über alles dagegen gewährt hatte. Man sieht eh wie weit das geführt hatte," sagte er und zeigte auf den Hof. Er war leer und verrotet. "Ein paar Tiere leben noch aber mehr nicht. Keiner wollte uns helfen. Wir hatten alle Angst das Georg uns alle ausrottet," gab Beatris zu. Immer mehr kroch ich ein. Wie kann man so etwas nur jemanden antun. "Je mehr ich hier bin desto mehr erfahre ich das mein Vater der Grausamste Mensch ist," sagte ich kleinlaut. "Wieso willst du das Weingut wieder aufbauen?," fragte mich Pierre kühl. "Weil ich mich hier Geborgen fühle. Hier habe ich den größten Teil meiner Kindheit verbracht. Das erinnert mich alles an meinen Opa," gab ich zu.

"Das ist keine gute Idee ähm...," fing Beatris an. "Lilly, ich heiße Lilly. Aber warum ist das keine gute Idee?," fragte ich sie. Beatris allerdings sah mich mit großen Augen an. "Alles in Ordung Liebling?," fragte Pierre sie sofort. "Jaja alles in Ordnung. Lilly auch wenn du es schaffen würdest. Wenn dein Vater davon Wind bekommt dann sind wir alle geliefert. Er ist mächtiger als wir alle und er hat die Mitteln uns am Boden zu sehen. Er hatte nie etwas verloren oder wenn es ums Geld ging oder," meinte Beatris immer noch benommen. "Nein. Er hatte immer gewonnen," gab ich zu. "Ich rate dir nur eines geh zurück zu deiner Familie und lebe dein Leben. Es ist besser so," sagte Beatris traurig und ich sah sie verwirrt an.


*Maries Sicht*

"Marie," hörte ich die Stimme meiner Oma. "Marie! Verdammt mach endlich deine Türe auf! Spiel nicht schon wieder die hochnässige!," fing sie an zu schimpfen. "Ich kann nicht Oma," sagte ich sauer. "Doch du kannst es Marie. Lilly konnte es doch auch," meinte meine Oma und nun war es vorbei. "Lass mich mit dieser Schlampe in Ruhe!," fauchte ich und ballte meine Fäuste zusammen. "Nicht in diesen Ton Marie Levra! Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst dann knallt es gewaltig!," rief meine Oma und ich zuckte zusammen. So fing ich mich an zu strecken und machte ihr die Tür auf. "So und jetzt raus mit der Sprache! Ich dachte du wirst anders wenn du endlich unter neue Leute kommst," sagte sie sauer uns setzte sich zu mir. "Du glaubst wirklich das ich in Lilly jemanden neuen gefunden hätte," sagte ich sauer. "Ich meine ja nur. Sie ist doch voll das liebe Mädchen," sagte Oma und nun bekam ich wieder es mit meiner Wut zu tun. "Liebes Mädchen! Sie hat mir meinen Freund weggenommen!," sagte ich wütend und sah sie verletzt an. "Welchen Freund hat sie dir weggenommen?," fragte Oma ruhig.

"Fabio," sagte ich leise und meine Oma seufzte. "Das mit Fabio hast du dir selber zu verdanken Marie. Immerhin warst du diejenige die alles kaputt gemacht hatte. Aber was hat Lilly damit zu tun?," fraget sie mich. "Sie ist die neue Freundin von ihm. Ich wollte doch nur mit ihm reden und er meinte das...," fing ich an doch Oma unterbrach mich. "Das er jetzt wieder glücklich ist? Wieso lasst du die beiden nicht. Immerhin solltest du echt einmal nachdenken darüber und plane keine Mordgedanken sonst bist du diejenige die drann ist," warnte sie mich. "Na und! Fabio gehört mir! Nur mir!!!," sagte ich sauer. "Jetzt auf einmal! Seit der Trennung hat es dich nicht einmal gekümmert was wie er verletzt war. Außerdem ist es sein Leben und das lebt er nun," sagte sie sanft. "Du verstehst es nicht oder?," fragte ich wütend. "Oh doch ich verstehe es Marie und zwar sehr. Immerhin sehe ich dir den Schmerz in deinen Augen an. Dir wird langsam klar das du einen Fehler begangen hast," gab Oma zu. "Was redest du für ein Stuß! Ich scheiße auf sie!! Fabio gehört mir und das bleibt auch so!!! Die beiden sind eh nicht mehr zusammen weil sie abgehauen ist!," lachte ich hönisch.

Ich konnte mir also Fabio zurück holen. "Tja und bedenke warum sie es getan hatte? Es gibt immer Gründe. Fabio hat dir einmal zu viel verziehen. Er hatte das richtige getan als er es entgültig mit dir beendet hatte. Du hast es verdient. Ich konnte mich nie erinnern das ich dich so erzogen habe," sagte sie sauer. "Das kann dir doch egal sein," lachte ich grinsend. "Ach echt dann sehen wir mal wie du dich fühlst wenn du eingesperrt bist," sagte Oma und ich riss die Augen auf. Bevor ich jedoch reagieren konnte schmiss sie die Tür zu und ich hörte einen Klack. "Oma das kannst du nicht machen!," sagte ich hysterisch und hämmerte gegen die Tür. "Doch kann ich. Du kommst erst raus wenn du endlich im Klaren bist!," hörte ich sie noch und dann war Stille.

A love foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt