Kapitel 09 | Ricardo Teil 2

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Kapitel 09 | Ricardo Teil 2

„Gabriel, es ist mir eine Freude und eine Ehre, Sie in meinem bescheidenen Etablissement begrüßen zu dürfen

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„Gabriel, es ist mir eine Freude und eine Ehre, Sie in meinem bescheidenen Etablissement begrüßen zu dürfen." „Bescheiden?", hörte er Gabriels Begleitung flüstern, worauf Mariella leise kicherte und dem jungen Mann eine grazile Hand auf die Schulter legte. Sofort erstarrte er, schluckte und wurde leicht rot, als sie ihm zulächelte. „Verrätst du mir endlich deinen Namen, Hübscher?" „Hü... Äh... Ich... Ich bin... Ich heiße A-Anton." „Hm, erfreut, ich bin Mariella. Darf ich dich zu etwas zu trinken verführen? Ich verspreche dir, ich beiße auch nicht. Oder nur auf Wunsch."

Das kokette Lachen, das die Rothaarige glockenhell erklingen ließ, schien Anton und Gabriel gleichermaßen zu verzaubern, weshalb Ricardo sich mit einem leichten Räuspern wieder in Erinnerung brachte. Sofort nahm Mariella Anton und hakte sich bei ihm unter. Damit wurde auch dem Letzten im Raum klar, dass diese beiden Menschen unantastbar waren. Egal wie alt oder mächtig der eventuell Interessierte auch sein mochte.

„Sie haben wahrlich nicht zu viel versprochen, Gabriel. Ihre Werke sind in der Tat sinnliche Verführungen." Für einen kurzen Moment schien es, als ob sein Gegenüber schluckte und sich aus einem Gedanken reißen musste. Ricardo nutzte diesen Bruchteil einer Sekunde, um den sanften Duft von Sandelholz und purer Sinnlichkeit in sich aufzunehmen, der von dem Mann vor ihm ausging. Sein ganzer Körper schauderte wohlig und er spürte, wie sich sein ganzes Sein nach diesem Menschen sehnte. Wenn es noch den Hauch eines Zweifels an Gabriels Seelenherkunft gegeben hätte, spätestens nach dieser Sekunde war auch dieser Hauch im Sturm der Sinne des Vampirs verflogen.

*Herr, ich bitte dich inständig. Du weißt, wie es damals...* *Das Universum gibt mir diese Chance, meine Liebe. Wer bin ich, ihr widerstehen zu können? Ich weiß, dieser Mensch trägt Salvadors Seele. Und ich werde alles tun, um diese Seele zu bewahren. * *Was, wenn er dich nicht erkennt, oder ganz einfach keine Männer liebt?* *Dann wäre es mir eine Ehre, ihn in deine Arme zu legen.*

Ricardo konnte die Rührung und die innerliche Bindung zu Gabriel in Mariellas Geist spüren. Auch wenn sie Anton jede Aufmerksamkeit zukommen ließ, die sich ein Mensch nur erträumen konnte. So wusste sie, würde Gabriel Frauen bevorzugen, sie würde alles daransetzen, um ihn für sich zu gewinnen. Und wenn es nur für eine Nacht wäre. Eine Nacht, in der Ricardo die Liebe seines Lebens spüren würde. Durch ihren Körper.

„Darf ich Sie... dich... zu einem Drink einladen?" Das Lächeln auf Gabriels Lippen ließ Ricardos Herz umgehend schneller schlagen. Das arme Ding war höchstwahrscheinlich vollkommen erschrocken, dass es nach all den Jahrhunderten überhaupt noch einmal beschleunigen musste. „Lass mich dich verführen, ja?"

Der Blick der wundervollen Augen wurde für einen Moment erstaunt, doch dann glitt dieser amüsierte Schimmer über das Grün, den Ricardo so gut kannte, wie kaum etwas anderes in seinem Leben. Es war das leicht schurkische Funkeln in den Augen seines Gefährten, in das er sich in der ersten Nacht an Bord bereits verliebt hatte.

„Bei deinem letzten Besuch hast du Wasser getrunken, also bist du eher... vorsichtig. Richtig?" Gabriels Lippen kräuselten sich leicht, bevor er nickte, worauf Ricardos Mundwinkel sich ebenfalls leicht amüsiert hochzogen. „Du magst Wiesen und Wald, zumindest hast du dich jetzt drei Mal nach dem Duft umgedreht."

Jetzt wurde der Blick überrascht, worauf Ricardo es wagte näherzukommen. „Doch die See... Du bist ein Küstenkind. Habe ich recht, Gabriel?" Der Vampir spürte, dass der erste Impuls seines Gegenübers ein Zusammenzucken war. Doch da war etwas in ihm, das ihm verriet, dass ihm weder Gefahr noch Ungemach drohte, weshalb die grünen Augen nun auf die des Vampirs trafen. „Woher wissen Sie... weißt du das?"

Das Schmunzeln auf den Lippen des Vampirs wurde geheimnisvoll, als er sich ein paar Zentimeter entfernte, um Gabriel etwas Abstand zuzugestehen und ihn nicht zu überfordern. „Die Instinkte eines guten Cocktailmixers." Die sich amüsiert kräuselnden Falten auf Gabriels Stirn lockten Ricardos Finger regelrecht. Er musste sich tatsächlich zur Bar drehen und den Cocktail zubereiten, um nicht die Hand zu heben und sie auf die weiche Haut des Menschen vor sich zu legen. Er stellte die Mischung in einem hohen Glas mit Strohhalm vor Gabriel ab und lächelte ihn an. „Ich nenne ihn ,Oase der Seele'. Inspiriert durch den Menschen, der die Sinne jedes Einzelnen hier zu verführen in der Lage ist." *Besonders die meinen.*

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt