Kapitel 28 | Mariella

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Kapitel 28 | Mariella

Da ihr Schöpfer offensichtlich in seiner mörderischen und zugleich massiv depressiven Stimmung war, hatte die junge Vampirin beschlossen, sich zurückzuziehen

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Da ihr Schöpfer offensichtlich in seiner mörderischen und zugleich massiv depressiven Stimmung war, hatte die junge Vampirin beschlossen, sich zurückzuziehen. Sie fühlte sich gut. Gesättigt und nach doch erstaunlich gutem Sex mit einem Menschen, fühlte sich immer so... frei. Das Blut summte in ihren Adern und alles in ihr erneuerte und erfrischte sich. Sie liebte diese Tage nach dem Nähren.

Sie beschloss, sich ein Bad einzulassen. Legte sie sich in die betörende Wärme des Wassers. Für einen Vampir gab es nichts Besseres, nichts Anregenderes als Wärme und Blut. Die Augen schließend, ließ sie diese Wärme ihren Körper durchdringen. Fühlte, wie das Blut ihre Adern durchströmte und entspannte vollends.

Ihre Gedanken glitten zurück zu der Zeit, als sie das erste Mal in dem Harem des Sultans gebracht wurde. Einige der Sklavinnen hatten sie gebadet und überall rasiert. Ihre Hände wurden mit Henna gefärbt, wie es sich für eine Konkubine ihres Standes gehörte. Die fünfte Tochter eines schottischen Adligen, der sich rühmte, Wurzeln bis zum Königshaus gehabt zu haben.

Ihr Vater hatte sie verkauft. Verkauft an diesen widerlichen, alten, fetten Kerl, der Frauen gerne folterte, bevor er sie wie ein Tier bestieg. Mariella konnte sich noch genau an den Ekel erinnern, der sie hatte würgen lassen, als der stinkende Kerl sie entjungfert hatte. Wie er sie benutzt und dann regelrecht weggeworfen hatte, nur um direkt das nächste Mädchen neben ihr zu nehmen, das man in einen Schandbalken geklemmt hatte.

Die alteingesessenen Frauen im Harem waren nicht viel besser als ihr Herr und Gebieter. Zickige, biestige Miststücke, die ihren Frust nur zu gern an den Neuankömmlingen ausließen, oder ihre unbefriedigte Lust an ihnen stillten. Ein diabolisches Grinsen glitt über Mariellas Lippen, als sie sich daran erinnerte, wie ihre Rache an diesem ganzen elendigen Pack ausgesehen hatte...

Am Nachmittag hatte Mariella endlich genug Muße, um den lästigen Anruf zu tätigen, der offensichtlich nötig war. Sie wählte mit unterdrückter Anruferkennung die Nummer von Anton und wartete, bis dieser ans Telefon ging. „Wo warst du heute Morgen?" „Ach, Süßer..." Sie lachte hell auf. Der Kerl hatte echt die Nerven, ihr auch noch Vorwürfe zu machen. Was glaubte er denn, was er für Ansprüche ihr gegenüber haben durfte?

„Was genau ist gestern passiert?" Oh weia, so heftig hatte sie ihn doch gar nicht bezirzt. Oder etwa doch? „Schätzchen, damit eins mal von vornherein klar gestellt ist: Das zwischen uns war eine einmalige Sache." „Aber..." „Kein Aber. Du hast die Luxusvariante eines Lady-One-Night-Stands bekommen. Wir waren essen, tanzen und danach hatten wir Sex. Übrigens hast du gesagt, es war der beste Sex deines Lebens, aber das nur nebenher." „Hatten wir...? Habe ich gesagt...?" War der Kerl wirklich so arg benebelt, weil sie es etwas übertrieben hatte, oder einfach nur total verpeilt?

„Definitiv." „War ich gut?" Nun wurde Mariellas Lachen wirklich amüsiert und es kitzelte sie regelrecht, ihm die Wahrheit zu sagen. „Wir hatten beide unseren Spaß. Sei unbesorgt." „Sehen wir uns..." „Nein." Ihre Stimme hatten einen harten, fast kalten Tonfall angenommen. „Wir hatten Spaß, das war's. Ich bin nicht an so etwas wie einer Beziehung interessiert." *Schon gar nicht mit einem Menschen. Wer bin ich? Ricardo?!* Damit legte sie auf und streckte sich auf ihrem mit Satin ausgelegtem Bett aus. Es war so gut, über sich selbst bestimmen zu können!

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt