Kapitel 50 | Gabriel

396 48 4
                                    

Kapitel 50 | Gabriel

Seit Stunden waren sie nun schon in der Stadt unterwegs

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Seit Stunden waren sie nun schon in der Stadt unterwegs. Aber es war halt die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Gabriel hatte keine Ahnung, wo Anton sein könnte. Alle bekannten Plätze hatten sie bereits abgeklappert. Zwischendurch hatten sie auch dem Moonlit einen Besuch abgestattet. „Anton? Nein, den habe ich seit unserer gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen." Mariella schüttelte ihre roten Locken. Letztendlich schlug Ricardo vor, bei Antons Wohnung auf ihn zu warten. Schließlich musste er irgendwann wieder nach Hause kommen. Das hoffte Gabriel zumindest.

Und tatsächlich, gegen späten Nachmittag tauchte er mit einem langen Gesicht auf. „Sei gegrüßt, Anton", sagte Ricardo zu ihm, als dieser vor ihnen zum Stehen kam. „Lass uns reden", ergriff nun Gabriel das Wort. „Ok. Aber nur wir beide. Der da bleibt draußen." Gabriel wollte protestieren, doch Ricardo nickte zustimmend. „Ist in Ordnung. Ich warte hier. Sag Bescheid, wenn du mich brauchst." Der Vampir küsste ihn auf die Wange und ihm entging nicht, wie Anton leicht die Augen verdrehte.

Anton ging voraus und Gabriel folgte ihm. Er setzte sich auf die Couch und wartete, während sein Freund in seiner Küche Kaffee zubereitete. „Also, hast du dir jetzt die Erlaubnis geholt, mit mir sprechen zu dürfen, ja?" „Anton..." Traurig sah Gabriel seinen Freund an. Dieser machte sich ja nur Sorgen um ihn. Das ehrte ihn natürlich und er durfte ihm nicht böse sein. Was nicht so leicht war, wenn dieser sich so bockig aufführte.

„Was ich dir jetzt erzähle, wird deine Welt in ihren Grundfesten erschüttern." „Was kommt denn jetzt? Sind die im Moonlit alle Außerirdische, die schon seit Jahren unter den Menschen leben?" „Nein, nicht ganz..." Anton zog eine Augenbraue hoch. „Nicht ganz? Was denn? Echsenmenschen? Werwölfe? Vampire? Oh ja, Vampire wäre toll. Mit dem Nachtclub wie in ,From Dusk Till Dawn'!" Gabriel hatte keine Ahnung, wie er auf diese flapsige Aussage, die mehr oder weniger der Wahrheit entsprach, reagieren sollte.

„Gab... Was genau ist los?" Auf einmal war Antons Stimme ruhig und er legte seine Hand auf die von Gabriel. „Das Letzte, was du gesagt hast, war richtig", sagte er leise. Anton lachte auf. „Ja, genau. Der war gut. Du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Also, was ist es?" Erwartungsvoll sah sein Freund ihn an.

Gabriel straffte seine Schultern und räusperte sich. „Ricardo ist ein Vampir. Mariella ebenfalls. Und Werwölfe gibt es übrigens auch." „Gab, was soll der Scheiß?" „Das ist kein ,Scheiß'. Ich weiß, das klingt vollkommen verrückt und..." „Ja, das tut es. Ich weiß nicht, warum du meinst, mich verarschen zu müssen." Anton sah ihn wütend an. „Anton, bitte..." Vorsichtig streckte Gabriel die Hand nach seinem Freund aus. Doch dieser zuckte zurück.

„Gab, ernsthaft. Du kannst doch nicht hierherkommen, so einen Bullshit erzählen und denken, ich würde dir das abkaufen." „Aber es ist die Wahrheit..." „Hat Ricardo dich hypnotisiert oder sowas? Machen Sektenführer das nicht so?" „Sektenwas? Nein... aber, warte. Kann Ricardo vielleicht reinkommen? Dann könnte er dir zeigen..." Anton hob seine Hand, um ihn zu unterbrechen. „Keine Ahnung, was er mir zeigen kann. Aber nun gut. Von mir aus."

Erleichtert stand Gabriel auf und ging nach draußen, um Ricardo Bescheid zu sagen. „Er glaubt mir natürlich kein Wort." „Das war irgendwie zu erwarten..." „Aber du kannst reinkommen. Vielleicht kannst du ihn überzeugen." „Versuchen wir's." Kurz drückte ihn der Vampir noch, bevor sie zusammen zu Anton gingen.

Dieser schaute regelrecht grimmig zu Ricardo. „Willst du mir jetzt auch dieses Märchen auftischen?" Gabriel konnte sehen, dass der Vampir haderte, wie er reagieren sollte. Letztendlich entschloss er sich zur Flucht nach vorn. Er öffnete den Mund und ließ seine Fangzähne hervorschnellen. Mit einem Ruck war Anton aufgesprungen und stand mit dem Rücken zur Wand. Mit großen Augen sah er sie an.

„Was ist das für ein bescheuerter Trick? Kann man solche Zähne im Kostümladen kaufen?", fragte er mit zittriger Stimme. „Nein, diese Zähne sind echt und kein Trick", sagte Ricardo mit beruhigender Stimme und fuhr dann fort: „Bitte, Anton, setzt dich doch wieder zu uns." Der Angesprochene zögerte, nickte dann aber und nahm wieder auf dem Sessel Platz.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt