Kapitel 49 | Ricardo

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Kapitel 49 | Ricardo

Gabriel voller Bedauern in den Händen seiner fähigsten Jäger zurücklassend, musste Ricardo irgendwann wieder seinen Pflichten nachkommen

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Gabriel voller Bedauern in den Händen seiner fähigsten Jäger zurücklassend, musste Ricardo irgendwann wieder seinen Pflichten nachkommen. Natürlich empfing ihn Mariella mit einem derart amüsierten und auch liebevollen Lächeln, dass Ricardo das Gefühl hatte, zu erröten. Was natürlich nicht wirklich möglich war.

„Ich kann es spüren", hauchte sie ehrfürchtig. „Wie Gesang..." Ricardo nickte langsam und als er die Augen auf sein Blutkind richtete, fuhr sie zärtlich über dessen Wange. „Du hattest recht. Wie habe ich nur daran zweifeln können? Dieser kleine Blumenjunge ist Salvador!" Wieder nickte Ricardo ruhig und Mariella atmete zitternd durch.

„Du musst ihn wandeln, Ricardo. Du musst ihn zu uns holen! Wenn er... Mein lieber Freund, er ist ein Mensch. Er wird altern, er wird sterben..." „Sprich nicht davon", bat der Spanier heiser. „Ich habe ihn gerade erst wiederbekommen." „Und dennoch solltest du die Zeit nicht aus den Augen verlieren, mein liebster Schöpfer. Das ist alles, worum ich dich bitte. Um deinetwillen und um die Gesundheit deiner Seele."

„Seele?" Ein amüsiertes Schnauben entwich dem Vampir. „Unsereins hat die Seele gegen das Leben eingetauscht. Wäre ich nicht davon überzeugt, glaubst du ernsthaft, ich wäre Salvador nicht sofort gefolgt? Glaubst du wirklich, ich hätte hunderte Jahre diese Existenz ohne ihn ertragen, wenn ich auch nur den Hauch einer Chance für uns im Jenseits gesehen hätte?" Mariella schluckte hart. „Du hattest mich..." „Und das ist der einzige Grund, weshalb ich noch existiere." Sein Blutkind in die Arme nehmend, senkte er in glücklicher Dankbarkeit und auch unglaublicher Sehnsucht und Melancholie sein Gesicht in ihre Halsbeuge.

Es waren ein paar Stunden vergangen, in denen Ricardo sich den Pflichten als Ältester und auch als Clubbesitzer hatte widmen müssen, als sein Telefon auf dem Tisch vibrierte. Als er Gabriels Namen las, griff er zu und spürte in der nächsten Sekunde, wie sich seine Stirn in Falten legte. Sofort rief er zurück und hörte, wie ein sehr alarmierter und offensichtlich besorgter Gabriel am anderen Ende etwas darüber stammelte, dass ein Bekannter von ihnen wohl etwas im Club gesehen und es Anton erzählt hatte, sie sich gestritten hätten und sein Freund nun wütend davongelaufen sei.

„Gib mir fünf Minuten, mi corazón. Ich bin gleich bei dir." „Aber..." „Wir finden deinen Freund. Das verspreche ich dir." „Danke." Er legte auf, gab seinem menschlichen Geschäftsführer den Hinweis, dass er bis auf Weiteres nur im Notfall zu erreichen sei, und lief durch den hellen Schein der Sonne zu seinem Liebsten.

„Was machen wir denn jetzt?" Nach einer erfolglosen Suche quer durch die Stadt, beschloss der Vampir zu dem Punkt zu gehen, zu dem Gabriels Freund unweigerlich irgendwann zurückkehren musste. Zu seiner Wohnung.

„Vertraust du ihm?" „Ja, absolut! Er ist mein bester Freund." Die Verzweiflung in Gabriels Augen ließ den Vampir völlig ruhig nickten. Er wusste, wie wichtig sein Selbstvertrauen für Gabriels Befinden war. Dass er sich an ihn anlehnen konnte, und dass er ihm vertrauen konnte. Das war damals bei Salvador am Anfang auch so gewesen.

„Dann reden wir mit ihm. Wir werden ihm die Wahrheit sagen, zumindest soviel, wie er vertragen kann." „Was, wenn... Ich meine..." „Das werden wir dann sehen." Dass Ricardo im Zweifelsfall durchaus in der Lage war, Antons Gedächtnis zu manipulieren, behielt er in weiser Voraussicht lieber erstmal zurück.

Gabriel hatte sich gerade erschöpft an Ricardos Körper gelehnt, als sie Schritte in ihre Richtung kommen hörten. „Was zum..." „Sei gegrüßt, Anton." Sich langsam erhebend, zog Ricardo seinen Liebsten sanft mit sich und hielt ihn fest, als dieser zu zittern begann. „Lass uns reden."

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt