Kapitel 66 | Gabriel

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Kapitel 66 | Gabriel

Er fühlte sich so müde, so erschöpft

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Er fühlte sich so müde, so erschöpft. Aber Ricardo hatte ihm erklärt, dass dies an ihrer neuen Verbindung lag. Sein Organismus müsste sich erst einmal daran gewöhnen. Allen voran sein Geist, aber dieser war seinem Körper definitiv voraus.

Aber die Strapazen waren es allemal wert. Gabriel liebte dieses Gefühl der Verbundenheit mit Ricardo. Ihm so nah zu sein, wie es zwei Wesen nur sein konnten. Die Liebe, die der Vampir für ihn empfand mit jeder Faser seines Körpers spüren zu können, erfüllte ihn mit so viel Glück und Freude, die er seinerseits an Ricardo zurückgeben konnte. Er hatte nicht geglaubt, dass ihre Innigkeit füreinander noch tiefer hätte werden können, doch er hatte sich getäuscht – und war alles andere als verlegen drum.

Davon abgesehen, war der Akt selbst... so berauschend und wunderbar gewesen, dass er ihn gern wiederholen würde. Daher hoffte er, noch etwas Schlaf zu bekommen, bevor sich Ricardo zu ihm gesellte. Denn er gedachte, dessen Angebot anzunehmen und wollte dafür zumindest fitter sein als jetzt. Etwas erleichtert war er schon, dass der Vampir es ihm vorgeschlagen hatte, war er doch nicht sicher, ob sie jetzt schon wieder bereit dafür gewesen wären.

In der Nacht wachte er auf und sah einen schlafenden Ricardo neben sich liegen. Als er gerade noch überlegte, ob er ihn wecken sollte, öffnete dieser die Augen. Ein liebevoller Blick legte sich auf Gabriel, der ihn dazu veranlasste, sich zu dem Vampir zu beugen und ihn in einen hingebungsvollen Kuss zu verwickeln. Dieser wurde schnell hitziger und ließ die beiden Männer schaudern.

Auch wenn sie jetzt schon das ein oder andere Mal intim geworden waren, für Gabriel war es immer noch neu und aufregend. Er bekam einfach nicht genug von diesem muskulösen, anbetungswürdigen Körper. Und Ricardo wusste genau, was er mochte, was ihn dazu brachte, einfach loszulassen und sich treiben zu lassen. Diese Hände und diese Lippen auf seiner Haut, die Kraft, die er spürte, wenn Ricardo in ihm war. Wie eine Naturgewalt, die ihn mitriss.

Und als sie dieses Mal wieder ihr Blut teilten, war es genauso betörend und hingebungsvoll wie das letzte Mal. Gabriel wusste, dass er davon niemals genug bekommen würde. Aber darüber musste er sich auch keine Gedanken machen. Schließlich gab es keinen Grund, ihre Verbindung wieder zu trennen. Er konnte in Ricardos Geist sehen, dass es für ihn genauso wunderbar war wie für ihn.

Eine Sache ließ ihn allerdings nicht los. Sie hatte ihn vorher schon beschäftigt, aber seit er Ricardos Quelle war, und somit auch mit Mariella verbunden, formten sich Fragen in seinem Kopf, die durch Bildfetzen, die er von der Vampirin aufgeschnappt hatte, noch befeuert wurden. Auch Ricardo hatte in Gesprächen schon Andeutungen gemacht, die ihn seitdem beschäftigten. Und er brauchte Gewissheit.

„Ricardo?" Der Angesprochene wandte ihm das Gesicht zu und streichelte ihm zärtlich über die Wange. „Ja, mein Herz?" „Ich... Also, ich würde gerne etwas wissen." „Und was genau?" Ricardo schmunzelte und forderte ihn mit der Hand auf, weiter zu sprechen. „Eigentlich würde ich eher gern etwas sehen. Kannst du... Kannst du mir zeigen, wie es zwischen euch drei damals gewesen ist?"

Der Vampir runzelte die Stirn. „Bist du dir wirklich sicher? Ich weiß mittlerweile, dass du anders bist als Salvador. Du musst dich nicht mit der Vergangenheit belasten und dich mit ihm messen und vergleichen. Ich liebe dich trotzdem. Mi corazón, ich weiß, dass du dafür nicht bereit bist und es vielleicht niemals sein wirst. Und das ist vollkommen in Ordnung." „Ich möchte es aber. Ich möchte es sehen, um zu wissen, wie real die Bilder in meinem Kopf sind."

Der Vampir setzte sich aufrecht hin, lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfteil des Bettes und zog ihn dann auf seinen Schoß. „Wir können jederzeit abbrechen, wenn es dir zu viel wird, ja?" Gabriel nickte und schloss dann die Augen.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt