Kapitel 61 | Gabriel

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Kapitel 61 | Gabriel

Die Vorstellung, jetzt seelenruhig zu schlafen, behagte ihm gar nicht

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Die Vorstellung, jetzt seelenruhig zu schlafen, behagte ihm gar nicht. Nein, er konnte nicht mehr bis morgen warten. Auf keinen Fall. Er wollte es. So sehr. Und zwar jetzt. Als er seinem geliebten Vampir genau dies sagte, glaubte er, sowas wie Erleichterung in dessen Augen zu erkennen. Scheinbar war auch er ungeduldig und hätte nur ihm zu liebe warten wollen.

Die Enthüllung, dass Salvador wohl mit Ricardo als auch Mariella Sex gehabt hatte, löste die unterschiedlichsten Gefühle in Gabriel aus. Bisher war ihm tatsächlich nicht bewusstgewesen, wie nah sich Ricardo und die Vampirin tatsächlich standen. Und auch, dass Salvador so eng mit Mariella gewesen war. Doch als Ricardo ihn erneut küsste, verschwanden diese Gedanken aus seinem Kopf – vorerst.

Wieder einmal verführte ihn der Vampir nach allen Regeln der Kunst. Sorgte dafür, dass ihm bewusst wurde, dass er wahre Leidenschaft, alles vereinnahmende Lust und pure Ekstase noch niemals vorher erlebt hatte. Jedes Mal, wenn sie zusammenkamen, war dies eine Steigerung zum vorherigen. Würde es immer so weitergehen? Würde Ricardo ihn immer wieder überraschen können? Er hoffte es sehr.

In dem Augenblick, als der Vampir ihm sein blutendes Handgelenk hinhielt, war er bereits auf so einem hohen Plateau der Lust, dass er nicht in der Lage war, sich noch Gedanken darüber zu machen, war er gerade tat. Fast gierig legte er seine Lippen auf die Wunde und nahm die ersten Tropfen Blut in sich auf. Der Geschmack, der sich auf seiner Zunge ausbreitete, war süß, wie Honig. Er brauchte mehr. Sein Körper zitterte, als er anfing, diesen köstlichen Nektar aus seiner Quelle zu saugen.

Ein Rausch des allerhöchsten Glücks durchströmt seinen Körper und seine Seele. Jeder einzelne Moment war erfüllt von einer unfassbaren Freude, die ihn wie eine Welle erfasste und mit positiver Energie auflud. Es war, als ob das Universum selbst seine Glückseligkeit feierte.

Seine Sinne waren wie auf magische Weise verstärkt. Die Farben um ihn herum leuchteten intensiver und nahmen lebendige Nuancen an, als ob sie direkt aus einem Kunstwerk entsprungen wären. Jeder Klang wurde zu einer harmonischen Melodie, die sein Herz zum Tanzen brachte. Selbst der sanfte Hauch einer Brise auf seiner Haut fühlt sich an wie ein zärtlicher Kuss des Glücks.

In diesem Moment fühlte er sich unbesiegbar und voller Vertrauen. Alle Zweifel und Ängste verschwanden und machen Platz für ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Er spürte, wie die Liebe in seinem Innersten erstrahlte und sich wie ein unsichtbares Band mit Ricardo verwob. Der Vampir wurde zu einem Spiegel seines Glücks, und Gabriel wünschte nichts mehr, als dieses Gefühl mit ihm zu teilen.

Es war ein Augenblick, der jenseits von Raum und Zeit existierte. Alle Gedanken an Vergangenheit und Zukunft verblassten, während Gabriel sich vollkommen im Hier und Jetzt verlor. Alles, was zählte, war dieses überwältigende Glücksgefühl, das ihn erfüllte und ihn daran erinnerte, wie wundervoll das Leben sein konnte.

Er war sich bewusst, dass dieser Rauschzustand nicht von Dauer sein würde, aber das machte ihn noch kostbarer. Er wollte jede einzelne Sekunde in vollen Zügen auskosten und die Erinnerung daran in seinem Herzen bewahren. Wie Ambrosia rauschte es durch seine Venen – und direkt in seinem Schwanz. Er kam sofort und er kam hart.

Mittlerweile hatte der Vampir seine Fangzähne in Gabriels Hals vergraben. In seiner Ekstase hatte Gabriel dies gar nicht bemerkt. Tatsächlich spürte er keinerlei Schmerz. Nur ein leichtes wohliges Kribbeln ging von dieser Stelle aus. Bereitete sich vollends in ihm aus und sorgte dafür, dass er wieder hart wurde – wie war das überhaupt möglich? – und augenblicklich nochmal kam.

Es fühlte sich wie ein Höhenflug an, von dem es keine Wiederkehr gab. Ihm schien es wie eine Ewigkeit vorzukommen, bis er wieder einigermaßen zu sich kam. Er drehte seinen Kopf, um Ricardo anzuschauen, der mittlerweile neben ihm lag. Leise hauchte Gabriel: „Das war... unglaublich. Ich kann das nicht in Worte fassen." *Brauchst du auch nicht. Zeige es mir.* Gabriel riss die Augen auf. Hatte er Ricardo gerade tatsächlich in seinen Gedanken gehört?

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt