Kapitel 38 | Gabriel Teil 1

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Kapitel 38 | Gabriel Teil 1

Ein gigantischer Schauer lief ihm bei Ricardos Worten den Rücken herunter

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Ein gigantischer Schauer lief ihm bei Ricardos Worten den Rücken herunter. Seine Gedanken kreisten, kamen bei der Tatsache zum Stehen, dass der Vampir ja unglaublich viel Erfahrung hatte – und er selbst überhaupt keine, zumindest nicht mit Männern. Aber wie sie hier zusammen lagen, wie Ricardo ihn ansah... Gabriel glaubte wirklich, dass es kein Problem sein würde. Ganz im Gegenteil. Sich von dem Spanier führen zu lassen, sich von ihm all die schönen Dinge der gleichgeschlechtlichen, körperlichen Liebe zeigen zu lassen... Ja, er konnte es kaum erwarten.

Er beugte sich zu Ricardo und küsste ihn. Erst vorsichtig, liebevoll, doch er spürte dieses Verlangen in sich. Er wollte mehr, so viel mehr. Er wollte den Mann neben sich. Der Kuss wurde heißer, tiefer. Gabriels Hände wanderten über den Körper des anderen. In dem Moment, wo er Ricardo das Hemd aus der Hose ziehen wollte, hielt dieser ihn sanft aber bestimmt auf.

„Mi corazón, du kannst dir nicht ansatzweise vorstellen, wie sehr ich das hier will. Wie sehr ich dich will, tanto. Aber der Tag war so voller wichtiger Ereignisse und Erkenntnisse gewesen, ruh dich aus. Lasse all dies erst einmal sacken, bevor wir hier etwas überstürzen..." „Aber..." „Ssssch..." Ricardo legte ihm einem Finger auf die Lippen. „Ich verspreche dir, wenn du es morgen immer noch willst, werde ich dir jeden Wunsch erfüllen. In Ordnung?" Gabriel nickte und fragte dann: „Bleibst du hier?" „Selbstverständlich." „Ähm, du schläfst wie ein Mensch?"

Das leise Lachen neben ihm ließ seinen Magen einen Salto schlagen und ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper schicken. „Ja, das tue ich." „Dann... dann zieh doch bitte das Hemd und die Jeans aus. Das ist doch sonst viel zu unbequem." Das Schmunzeln, was seine Worte auslöste, konnte er eher erahnen, als dass er es im diffusen Licht des Mondes wirklich erkennen konnte.

Ricardo stand aber auf und legte seine Kleidungsstücke auf den Stuhl an Gabriels Schreibtisch. Stieg dann wieder zu ihm ins Bett und legte sich auf den Rücken. „Komm her." Behutsam legte der Vampir ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn auf seine Brust. Leise seufzte Gabriel auf. Es war unbeschreiblich, auf dieser kühlen nackten Haut zu liegen. Mit den Fingerspitzen über diese zu fahren und dabei Ricardos Reaktion wahrzunehmen. Und dann dieser Herzschlag. Diesem trägen, langsamen Rhythmus zu lauschen, der ihn – schneller als ihm lieb war, wollte er diesem Moment doch noch länger genießen – in den Schlaf begleitete.

Er schreckte hoch und wusste nicht, wo er war. Orientierungslos sah er sich um und sein Blick fiel auf die Fesseln an seinen Handgelenken. Die daran befestigten Ketten klirrten, als er seine Arme vorsichtig bewegte. Er lag im seichten Wasser und er war schwach, so schwach. Alles tat ihm weh. Immer wieder spülten die Wellen über ihn hinweg und er schluckte Wasser. Aber er schaffte es nicht, sich fortzubewegen. Und dann traten blaue Augen in sein Sichtfeld. Große Hände strichen durch sein Haar und über seine Wange, bevor sie unter ihn glitten und sanft hochhoben. Erleichtert lehnte er sich gegen die Brust des großen Mannes und schloss die Augen.

Als Gabriel am nächsten Morgen wach wurde, schlief Ricardo noch. Fasziniert betrachte er den schönen Mann, schob ihm eine schwarze Haarsträhne aus der Stirn, die sich aus dessen Zopf gelöst hatte. Ob er ihm nach dem Traum fragen sollte? War dieser gar kein Traum, sondern vielleicht eine Erinnerung?

Leicht regte Ricardo sich und schlug dann die Augen auf. „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken", sagte Gabriel leise und sah den Vampir zerknirscht an. „Wenn du wach bist, will ich das auch sein. Ich will keine Sekunde mit dir mehr missen." Er legte Gabriel eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich heran.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt