Kapitel 13 | Gabriel

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Kapitel 13 | Gabriel

Wie in Trance suchte er den Weg heraus aus dem Moonlit

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Wie in Trance suchte er den Weg heraus aus dem Moonlit. Mittlerweile war es rappelvoll und die Musik dröhnte in seinen Ohren. Dazu noch das flackernde Licht und sein rasendes Herz. Da! Dort war endlich der Ausgang. Tief sog er draußen die frische Luft in seine Lungen und stieß sie wieder aus. Langsam beruhigte er sich wieder.

Doch sein Herz... Dies schlug weiterhin viel zu schnell. Dieser Mann... Ricardo... Warum reagierte er so extrem auf ihm? Natürlich hatte es bisher Menschen – fast ausschließlich nur Frauen – gegeben, die ihn angezogen hatten. Aber niemals auf diese, ja, fast schon verzehrenden Art und Weise. Noch immer konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen. Noch immer hatte er diesen Duft in der Nase. Noch immer spürte er diese glühende Blicke auf seiner Haut. Noch immer klang diese Stimme in seinen Ohren nach, wie sie seinen Namen wisperte.

„Gab!" Er spürte einer Hand auf seiner Schulter und fuhr erschrocken herum. „Jo, ruhig, Alter." Mit erhobenen Händen stand Anton vor ihm. „Sorry, ich war in Gedanken..." „Offensichtlich! Man, da scheint ja echt irgendwas schief gelaufen zu sein. Mariella ist gerade einfach abhauen und hat mich mehr oder weniger stehen lassen." „Ja, Ricardo war auch so schnell weg...", sagte Gabriel nachdenklich. „Apropos Ricardo... Was läuft da zwischen euch?" Sein Freund stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und wackelte mit den Augenbrauen. Gabriel stöhnte auf, aber lachte dann.

„Um ehrlich zu sein... Keine Ahnung." Er zuckte mit den Schultern. „Naja, ich habe dich noch nie mit einem Kerl... Also ich weiß, dass du da generell nicht abgeneigt bist, aber ich dachte immer, dass du eher mehr auf Frauen stehst." „Hm, eigentlich nicht. Obwohl... vielleicht schon. Bisher hat mich halt kein Mann auf diese Art interessiert." „Und was ist an Ricardo anders?"

Gabriel horchte in sich hinein. „Es ist nicht nur sein Aussehen. Also nicht, dass er nicht schön und schon ziemlich sexy ist..." Anton gab ein Geräusch zwischen Schnauben und Grunzen von sich und Gabriel schubste ihn leicht. „Ey, dann frag doch nicht, wenn du die Antwort nicht ertragen kannst." „Schon gut, schon gut. Ich bin ganz Ohr." Sein Freund lächelte aufmunternd und deutete mit einer Handbewegung an, dass er fortfahren sollte.

„Aber da ist halt etwas an ihm... Etwas Dunkels, Geheimnisvolles, ja regelrecht Mystisches. Eigentlich sollte ich nur denken: Gefahr! Renn, so schnell du kannst. Aber ich kann nicht. Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich so dermaßen zu ihm hingezogen. Und ich weiß nicht warum. Ich kenne diesen Menschen doch gar nicht." Sanft legte Anton ihn eine Hand auf den Arm. „Dann lerne ihn kennen. Finde heraus, warum du ihn so anziehend findest. Offensichtlich ist er ja auch nicht abgeneigt...?" Gabriel nickte. „Dann triff dich mal mit ihm zum Kaffee oder so." „Naja, er hat mich für morgen wieder in den Club eingeladen." „Hm, besser als nichts." Nun musste Gab lachen.

„Und was lief mit Mariella?" „Nix." „Wie? Nix? Sie scheint nicht der Typ Frau, die etwas anbrennen lässt." „Das würde ich unterschreiben. Wir haben gerade getanzt. Und sie hat mich sie anfassen lassen." Gabriel gluckste auf und fing sich von seinem Freund dafür einen bösen Blick ein. „Aber in dem Moment schien sie eine Nachricht oder sowas bekommen zu haben. Ist dir zufällig aufgefallen, dass sie ein Headset oder sowas getragen hat? Egal, auf jeden Fall war sie dann weg. Und ich habe noch nicht mal eine Einladung für morgen bekommen", schloss Anton betrübt.

Sie waren einige Schritte gegangen und standen nun vor ihrem Transporter. „Also ich kann nicht mehr fahren", sagte Anton und Gabriel nickte ihm zu. „Ich auch nicht. Komm, lass uns ein Stück laufen. Das kann ich gerade gebrauchen. Und bei Gelegenheit halten wir uns ein Taxi an."

Zuhause angekommen, stand Gabriel mit einem Glas Wasser in der Hand vor dem Küchenfenster und schaute in den Himmel. Dachte an die Ereignisse des Abends und vor allem an Ricardo und sein Gespräch mit Anton.

Lange lag er in dieser Nacht wieder wach. Und als er dann endlich einschlief, träumte er natürlich  von diesen blauen Augen. Aber dieses Mal war der Traum konkreter. Er selbst stand neben der Gallionsfigur auf dem Bug eines schwarzen Schiffes und beobachtete die Sonne, die im Meer unterging. Und neben ihm stand Ricardo und hielt seine Hand.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt