Kapitel 10 | Gabriel

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Kapitel 10 | Gabriel

„Du kennst so eine Frau und erzählst nichts davon?!" Anton stieß ihm seinen Zeigefinger in die Brust und sah dabei Mariella hinterher, die, nachdem sie sie eingewiesen hatte, mit wiegenden Hüften davon stolzierte

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„Du kennst so eine Frau und erzählst nichts davon?!" Anton stieß ihm seinen Zeigefinger in die Brust und sah dabei Mariella hinterher, die, nachdem sie sie eingewiesen hatte, mit wiegenden Hüften davon stolzierte. Gabriel zuckte mit den Schultern und erhielt von seinem Freund ein Schnauben zur Antwort. „Gefällt sie dir?" „Hallo? Jedem Mann mit Augen im Kopf würde sie ,gefallen'. Sie ist eine Zwölf auf einer Skala bis zehn. Eine absolute Granate und..." Lachend hob Gabriel seine Hand. „Schon gut, ich hab's verstanden." Eigentlich hätte er sich diese Reaktion denken können. Anton ließ generell wenig anbrennen. Und es war klar, dass er auf so eine Frau wie Mariella abfahren würde.

Während sie arbeiteten, sah er sich immer wieder verstohlen nach Ricardo um, konnte ihn aber nicht entdecken. Wahrscheinlich hatte dieser Besseres zu tun, als sich um die Lieferanten zu kümmern. Irgendwie betrübte ihn dieser Gedanke und dieses Gefühl ließ ihn etwas ratlos zurück. Schließlich kannte er Ricardo so gut wie gar nicht und warum wollte er, dass dieser sich mit ihm abgab?

Er drapierte gerade die letzte schwarze Rose und betrachtet dann zufrieden sein Werk, als Mariella wieder bei ihnen auftauchte. „Das sieht fabelhaft aus. Wirklich wundervoll." Anton sah verlegen auf den Boden und die Rothaarige grinste ihn verschmitzt an. Sie wusste genau, welche Wirkung sie auf seinen Freund hatte. Das war offensichtlich. Anton konnte eine wirklich große Klappe haben – wenn er nicht gerade rothaarigen Sexgöttinnen über den Weg lief.

„Folgt mir. Ricardo erwartet euch." Gabriels Herz machte bei dieser Aussage einen Sprung und begann dann zu rasen. Mariella führte die beiden Männer durch die verschiedenen Bereiche des Clubs, zuletzt durch eine Art Waldgebiet, welches in einen Strand überging. Und dort saß er auf einem riesigen Sessel und blickte ihn mit diesen faszinierenden dunkelblauen Augen an.

Nachdem Mariella mit Anton verschwunden war – was Gabriel nur am Rande mitbekam – lag seine volle Aufmerksamkeit bei dem Südländer. Wieder hatte ihn dessen unvergleichlicher Geruch in seinen Bann gezogen. Ebenso dessen samtige Stimme und die Art und Weise, wie er ihn ansah, schien seine Sinne regelrecht zu überfordern. Und dazu noch diese Anspielungen, die er nicht einzuordnen wusste. Woher konnte er wissen, dass Wasser sein Element war? Dass er Zeit seines Lebens eine große Verbundenheit dazu verspürte?

Dieser Drink... Oase der Seele, dieser Name brachte etwas in ihm zu klingen. Gabriel nippte daran und der Geschmack schien in seinem Mund zu explodieren. Sofort nahm er einen weiteren großen Schluck. „Was ist da drin?" „Vertraust du mir?" Dieser durchdringe Blick nahm ihn einfach komplett gefangen. Er konnte nur nicken und ein unwiderstehliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Clubbesitzers aus. Gabriel musste den Drang unterdrücken, sich einfach vorzubeugen und ihn zu küssen. Vor allem, als er dessen Hand an seinem Arm spürte. Verstohlen blickte er auf diese Hand und dann wieder in Ricardos Augen.

Dieses Gefühl, übermächtig und doch nicht zu greifen. Als hätte er etwas vergessen, was sich aber nicht an die Oberfläche zerren lassen wollte. Das Brennen in seinen Adern, das die Blicke dieses Mannes in ihm auslöste. Sein Herz, das so dermaßen schnell schlug. Diese Hand, noch immer lag sie auf seinem Unterarm – und er wollte nicht, dass sie sich jemals wieder davon entfernte, nie wieder diese Berührung mit ihm löste.

Doch dann, ganz langsam, bewegte sie sich plötzlich auf sein Gesicht zu. Die Fingerspitzen streiften gerade seine Wange, als ein junger Mann auf sie zu rannte und schwer atmend vor ihnen zum Stehen kam. Ricardo ließ seine Hand mit einem Knurren sinken und wandte sich dann dem Neuankömmling zu.

„Mario, wenn es nicht wirklich wichtig ist..." „Senior del Mar, ist es. Glauben Sie mir. Valerian, er..." Die Hand, die gerade noch seine Wange gestreift hatte, schoss nun in die Höhe, um Mario zum Schweigen zu bringen. „Verstehe." Er drehte sich zu Gabriel. „Es tut mir wirklich leid. Ich hatte gehofft, dass dieser Abend anders verlaufen würde. Würdest du gern morgen Abend wiederkommen?" Gabriel, immer noch gefangen in dem Augenblick, in dem er diese Fingerspitzen an seiner Wange gespürt hatte, konnte nur nicken. „Dann entschuldige mich." Damit nahm Ricardo seine Hand, führte sie zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf. Wie ein Blitzschlag fuhr diese Berührung durch seinen Körper und ein Bild von Ricardo an Deck eines schwarzen Schiffes zuckte durch seinen Verstand.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt