Kapitel 47 | Gabriel

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Kapitel 47 | Gabriel

Gabriel konnte es immer noch nicht fassen

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Gabriel konnte es immer noch nicht fassen. Wie sehr sich sein Leben innerhalb nur einer Woche verändert hatte... Wie glücklich er nun war. Außenstehende würden ihn wahrscheinlich für verrückt erklären, aber das war ihm egal. Sein Herz wusste, dass er Ricardo sein Leben anvertrauen konnte. Dass sie einfach zusammengehörten. Mit diesen Gedanken fiel er in einen kurzen, traumlosen Schlaf.

Als er wieder erwachte, dämmerte es bereits leicht. „Na, Dornröschen, gut geschlafen?" Ricardos Lachen ließ dessen Brust vibrieren und Gabriel richtete sich auf. „Sehr gut sogar", entgegnete er mit einem Schmunzeln. „Ist es ok, wenn ich mir eben etwas zu essen mache?" „Natürlich, mi corazón."

Ricardo sah ihm zu, als er in der Küche hantierte. „Wie lange bleibst du heute?", fragte er seinen Gast. „Ich musst leider nachher noch in den Club. Die Nacht muss du daher ohne mich verbringen. Aber ich bleibe so lange, bis du eingeschlafen bist, ok?" „Klar ist das in Ordnung." „Elias wird dann wieder auf dich aufpassen, wenn ich weg bin. Und morgen, wenn du im Laden bist, wird Matteo oder Toni da sein." Lachend schüttelte Gabriel den Kopf. Wie viele Leute wohl für Ricardo arbeiteten? Irgendwann würde er ihn das fragen. Aber nicht heute. Hatte er doch erst mal mehr als genug Informationen erhalten, die er verarbeiten musste.

Am nächsten Morgen wachte er entspannt auf, nachdem er abends in dem Armen des Vampirs eingeschlafen war. Bevor er seine Wohnung verließ, warf er einen Blick auf sein Handy, was er gestern sträflich vernachlässigt hatte. Oha, sieben verpasst Anrufe von Anton und einen Haufen Nachrichten, in denen er bat, sich umgehend zu melden. War etwas passiert? Er drückte den grünen Hörer neben dem Namen seines Freundes. Nach mehrmaligen Klingeln ging dessen Mailbox dran. Wahrscheinlich schlief er noch. Aber sie sahen sich ja eh gleich.

Und kaum hatte er den Laden aufgeschlossen, stürmte Anton auch schon hinein. „Gott sei Dank, Gab! Geht es dir gut?" „Ähm, natürlich. Warum denn auch nicht?" „Du warst doch gestern sicher mit Ricardo zusammen?" „Ja, er war bei mir. Warum?" „Du musst mir versprechen, dass du dich von ihm fernhältst." „Und warum sollte ich das tun?" „Diese ganzen Leute vom Moonlit. Mit denen stimmt was ganz und gar nicht. Die sind alle irgendwie strange und..." „Ich kann dir versichern, dass das nicht so ist. Du brauchst dich nicht zu sorgen. Wirklich. Es ist alles in Ordnung."

Anton kam auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. „Gab, der Typ hat dich doch voll eingelullt, um dich gefügig zu machen. Der betreibt im Moonlit eine Sekte oder sowas in der Art. Bitte, hör doch auf mich..." Sanft, aber bestimmt, nahm Gabriel die Hände seines Freundes von sich herunter. „Nein, du hörst auf mich. Du machst dir unnötig Sorgen. Wie kommst du überhaupt auf sowas?"

Während Anton auf und ab schritt, antwortete er: „Ich habe doch schon länger so ein Gefühl. Und Samstagnacht war Lennard doch im Moonlit. Dort hat er Mariella beobachtet, die eine Frau aufgerissen und dann mit ihr verschwunden ist. Als sie wiederkamen, hatte Mariella Blut im Gesicht und die andere Frau wirkte total benebelt. Gab, das ist doch nicht normal!"

Verdammt! Wie sollte er das jetzt plausibel erklären? Er hätte Ricardo fragen müssen, ob er Anton die Wahrheit erzählen durfte. „Anton, ich weiß, es muss seltsam wirken, ja. Aber es ist nicht das, wonach es aussieht." „Und was ist es dann?" „Das... das kann ich dir nicht sagen." Sein Freund schnaubte auf. „Ist das dein Ernst? Mehr hast du nicht dazu zu sagen? Du stellst dich vor diesen dahergelaufenen Typen, anstatt mir zu vertrauen?"

Hilflos stand Gabriel da und wusste nicht, was er tun sollte. Doch dann nahm Anton ihn diese Entscheidung ab. Dieser stieß einen gemurmelten Fluch aus, schritt zur Ladentür und knallte diese lautstark hinter sich zu. Seufzend fuhr Gabriel sich durch das Gesicht und griff dann zu seinem Handy, um Ricardo eine Nachricht zu schreiben.

Ich glaube, wir haben ein Problem.
Können wir kurz reden?

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt