Kapitel 32 | Gabriel Teil 2

450 52 10
                                    

Kapitel 32 | Gabriel Teil 2

Mit einem Ruck fuhr Gabriel aus seinem Bett hoch und strich über die, natürlich unversehrte, Stelle an seinem Hals

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mit einem Ruck fuhr Gabriel aus seinem Bett hoch und strich über die, natürlich unversehrte, Stelle an seinem Hals. Sein Atem ging schnell und er wusste kurz nicht, wo er war. Dann sank er wieder ins Kissen zurück und fuhr sich mit den Händen durch sein schweißnasses Gesicht. Die Träume wurden echt immer seltsamer.

Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, ging er in seinen Flur zu der kleinen Kommode. Dort lag, ganz dekorativ, der Kompass, den Ricardo ihm geschenkt hatte. Zögerlich nahm er diesen in die Hand und drehte ihn langsam um.

Für Salvador, mi corazón

Salvador... dieser Name, er brachte etwas in ihm zum Klingen. Er musste Ricardo noch einmal danach fragen. Es musste einfach mehr dahinter stecken. Eigentlich sollte er doch eifersüchtig auf diesen Salvador sein und es seltsam finden, dass er dessen Kompass besaß. Aber aus unerfindlichen Gründen war dies nicht der Fall. Der Kompass fühlte sich in seiner Hand... richtig an. Nachdenklich legte er ihn nach einer Weile wieder zurück und ging wieder ins Bett.

Der Rest der Nacht fand er nicht wieder in den Schlaf. Seine Gedanken kreisten unentwegt um Ricardo... und diesen Traum. Wie gut Gabriel sich gefühlt hatte. So begehrt und vor allem geliebt. Ein unbeschreibliches Gefühl. Und er wollte dies wirklich erleben, nicht nur im Traum. Daher fasste er den Entschluss, bei seinem heutigen Treffen Ricardo näherzukommen, einen Schritt auf ihn zu zumachen. Ihm zu zeigen, dass auch er ihn wollte. Sicher würde der Spanier diese Signale verstehen.

Früh stand er auf und fuhr schon zum Laden. Morgens hatte er eine Nachricht auf seinem Handy gehabt, dass Ricardo ihn wieder abholen würde, so dass er statt dem Auto die Bahn nahm. Es kam heute eine Lieferung aus den Niederlanden. Dann konnte er direkt neue Sträuße und Gestecke daraus kreieren. Maarten war pünktlich und blieb, wie so oft, noch auf einen Kaffee. Anton stieß irgendwann zu ihnen. Dessen Laune war ungefähr so übel, wie Gabriel geahnt hatte.

Nachdem Maarten wieder aufgebrochen war, wandte er sich an seinen Freund. „Anton..." Das Seufzen, was er zur Antwort erhielt, ließ Gabriel milde lächeln. „Ja, ich weiß. Du hast schon recht. Ricardo ist nicht Mariella. Wie du gestern schon gesagt hast. Ich war so aufgebracht. Aber ich habe einfach ein ungutes Gefühl. Irgendwas läuft da in dem Laden, was nicht in Ordnung ist." „Anton..." „Ja, schon gut." „Ich danke dir, aber ich kann auf mich selbst aufpassen. Und ich glaube nicht, dass da etwas komisch ist, außer dein verletzter Stolz."

Grunzend stand Anton von dem kleinen Hocker hinter der Theke auf. Er dachte schon, sein Freund würde jetzt beleidigt abziehen, aber er kam mit zwei frischen Tassen Kaffee in der Hand zurück. „Wahrscheinlich hast du recht. Mariella ist... Man, sie ist der Hammer. Ich habe noch nie so eine Frau wie sie getroffen. Sie spielt halt in einer ganz anderen Liga als ich. Verdammte Scheiße."

Beruhigend legte er Anton seine Hand auf die Schulter, der ihn daraufhin direkt ansah. „Bist du verschossen?" „Vielleicht..." Gabriel hob eine Augenbraue. „Vielleicht ein bisschen..." Die Augenbraue wanderte weiter nach oben. „Ja, gut, ein bisschen mehr. Zufrieden?" „Zufrieden wäre das falsche Wort, da ich auch denke, dass sie keine Frau für was Längerfristiges ist. Es ist zwar leicht gesagt, aber es wäre wahrscheinlich besser, wenn du über sie hinwegkommen würdest." „Und wie?"

Sie unterhielten sich quasi den ganzen Tag noch über Mariella. Auch erzählte Gabriel ein bisschen was über Ricardo, da sein Freund ihn fragte. Allerdings hatte er nicht das Gefühl, dass dies Anton in irgendeiner Weise beruhigte. Gegen Nachmittag schrieb ihm Ricardo, dass er sich verspäten würde und entschuldige sich natürlich überschwänglich deswegen. Gabriel fand es nicht dramatisch. Fuhr er halt mit der Bahn wieder nach Hause. Dann konnte er vor ihrem Treffen noch eine Dusche nehmen.

Als er den Bahnhof verlassen und in die Seitenstraße eingebogen war, die zu seiner Wohnung führte, hörte er Schritte hinter sich. Kurz darauf spürte er eine Hand an seiner Schulter und fuhr herum. Der Mann, der ihm gegenüberstand, sah aggressiv und aufgebracht aus. Gabriel kannte ihn nicht und Panik machte sich in ihm breit. „Hab ich dich..."

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt