Kapitel 60 | Ricardo Teil 1

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Kapitel 60 | Ricardo Teil 1

Ganz vorsichtig ließ Ricardo seine Hand über Mariellas Kopf fahren

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Ganz vorsichtig ließ Ricardo seine Hand über Mariellas Kopf fahren. Die Rothaarige öffnete sichtlich geschwächt die Augen und lächelte erleichtert, bevor ein hektischer Zug in ihrem Gesicht erschien und sie sich aufsetzen wollte. „Anton, ist er..." „Er ist wohl auf, mein Liebes. Du hast gut gekämpft." „Valerian... Ric, es... Es tut mir so leid." „Schschsch..." Sanft legte der alte Vampir ihr seinen Finger auf die Lippen.

„Zum Ersten warst nicht du es, der ihn getötet hat, sondern ich. Und zum Zweiten hat er dich angegriffen. Er hat dich beinahe gebissen. Du hast großes Glück gehabt." „Mehr oder weniger...", seufzte sie und verzog schmerzhaft das Gesicht. Der riesige Krallenhieb quer über ihrer Brust war zwar mittlerweile geschlossen, aber allein die steife, rote Verkrustung ihres Kleides zeigte deutlich, wie viel Blut sie verloren hatte.

„Das wird wieder", lächelte Ricardo gutmütig und schälte sie aus den völlig verdreckten Stofffetzen. Dann streichelte er sachte über die unversehrte Haut und suchte ihren Blick. „Ich schätze, so wie früher wirst du mich wohl nicht trinken lassen, hm?", säuselte Mariella. Trotz Schmerzen schaffte sie es, ein ironisches Lächeln auf ihre Lippen zu legen. „Ich glaube, das würde Gabriel mir übelnehmen, in dieser Beziehung ist er nicht wie Salvador." „Schade eigentlich. Ich habe die Nächte mit euch beiden immer sehr genossen." „Ich auch, meine Liebe, ich auch."

Er küsste sie zärtlich, wanderte dann zu ihrem Hals, worauf die Rothaarige leise aufseufzte. Ricardo hielt ihr sein Handgelenk hin und in dem Moment, wo sie zubiss, tat er es auch. Allerdings nahm er nur wenig, um sie nicht noch mehr zu schwächen. Aber er wollte ihr diese Freude auch nicht verwehren.

Ein zweistimmiges, dunkles Grollen erfüllte den Raum. Der Rausch, der die beiden erfasste, war so mächtig, so unvorstellbar erregend und auch so innig, dass sie in einem heftigen Höhepunkt erbebten, als Ricardo Mariellas Bisswunden mit seiner Zunge umkreiste und sachte daran saugte. Sie stöhnte auf, wand sich unter den Berührungen ihres Schöpfers und kam erneut, als dieser seine Fänge aus ihrem Fleisch löste und die Wunden mit einem Tropfen Blut von seiner Zunge verschloss.

Sie ließ von seinem Handgelenk ab, versiegelte die Bisswunde auf dieselbe Weise, wie er es getan hatte, und drehte sich heftig atmend auf den Rücken. „Das... Ich habe das wirklich vermisst, mein spanischer Pirat. Du hast es immer geschafft, mich zum Schreien zu bringen." „Na, wie gut zu wissen, dass ich es noch draufhabe", grinste er neckend, worauf Mariella sich kurz genüsslich räkelte, bevor sie tief durchatmete und schläfrig die Augen schloss.

Ihr ganzer Körper kribbelte, als ihre Wunden langsam vollends verheilten. Ihre Zellen waren vollständig genährt und das erste Mal seit Langem war sie wirklich gesättigt und zufrieden. Der Bund zwischen Ricardo und ihr war erneuert worden. Das Innigste, das zwischen zwei Vampiren passieren konnte, war erneut geschehen.

„Wie geht es jetzt weiter?" Ricardo seufzte leise, während Mariella sich ein neues Kleid überzog, das der Vampir ihr aus dem Schrank gereicht hatte. „Gabriel hat mich gebeten, ihn zur Quelle zu erheben. Ich habe ihm Bedenkzeit bis morgen gegeben." „Oh, na super, dann darf ich euch bald zu zweit beim Sex zusehen", raunte sie sarkastisch, lächelte aber gleichzeitig deutlich entspannter, da sie sehr wohl mit der Wahl Gabriels einverstanden war.

„Meinetwegen darfst du es gleich ganz durchziehen, das weißt du. Ich will nicht, dass... Dass es so endet wie mit Salvador." „Darüber haben wir noch nicht gesprochen und es ist auch noch viel zu früh dafür. Außerdem ist es seine Entscheidung. Die werde ich respektieren. Du weißt, dass ich so etwas niemals gegen seinen Willen tun würde. So wie bei Salvador auch." „Ja, das weiß ich. Du bist echt zu gut für deine Existenz. Alter Romantiker!"

Ricardo lachte leise, setzte sich neben sie auf das Bett und seufzte dann. „Jetzt, wo Valerian tot ist, müssen wir Samuels Reaktion abwarten. Ich meine, wir wissen, dass der Blutfresser hinter all diesen Hybriden steckt. Doch den Tod seines eigenen Sohnes... Auch ein Alpha hat seine Grenzen. Und er hat eine Zeit der Trauer verdient."

Die Rothaarige nickte und merkte, wie ihr immer wieder die Augen zufielen. Ihr Körper verlangte nach Erholung. Daher erhob sich Ricardo vorsichtig, streichelte ihr über die Wange und wollte schon gehen, als sie nach seiner Hand griff. „Danke Ricardo. Für alles." „Schlaf gut, Liebes. Ruh dich aus." Er drückte ihre Hand ein letztes Mal, dann driftete sie in einen Genesungsschlaf, der für Uneingeweihte oft so aussah, als wenn der Vampir in eine Leichenstarre verfallen war.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt