Kapitel 54 | Gabriel

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Kapitel 54 | Gabriel

Er wusste kaum, wie ihm geschah – und er liebte es

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Er wusste kaum, wie ihm geschah – und er liebte es. Er liebte Ricardo mit jeder Faser seines Körpers. Er liebte alles, was dieser mit ihm tat. Normalerweise hätte er sich nicht so schnell auf jemanden eingelassen und wäre schon so früh so weit gegangen. Aber umso näher er Ricardo kam, umso mehr schien sich seine Seele an den Vampir zu erinnern. An das, was sie vor so langer Zeit schon miteinander geteilt hatten. Wie unglaublich nah sie sich gestanden hatten.

Als ihm die warme Luft im Badezimmer entgegenschlug, hatte Gabriel schon eine Ahnung, was ihn erwarten würde. Und er wurde nicht enttäuscht. Ricardo wusste genau, was er tat. Wusste genau, wo und wie er ihm berühren musste, um ihn Wachs in seinen Händen werden zu lassen. Bereits im Wasser kam er nur durch die regelrecht magischen Hände des Vampirs. Und das sollte noch nicht alles gewesen sein.

Für das, was anschließend im Bett geschah, konnte Gabriel im Nachhinein kaum Worte finden. Schnell war er wieder so erregt, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als eins mit Ricardo zu sein. Sich ihm voll und ganz hinzugeben – mit allem, was dazugehörte. Erst war er doch wieder vorsichtig gewesen. War noch nicht bereit, sich beißen zu lassen. Doch als sie vereint miteinander der Klippe so nahekamen, wollte Gabriel es. Aus tiefsten Herzen. Er wollte Ricardo dieses Geschenk machen. Ihm sein Blut geben und ihm so zeigen, wie sehr ihn liebte. Aber dieser nahm das Angebot nicht an. Oder hatte Gabriel es einfach nicht mitbekommen, weil die anderen Eindrücke es überlagert hatten?

Dieses Gefühl mit ihm auf so eine Weise verbunden zu sein... Es war einfach unbeschreiblich und machte ihn wirklich unheimlich glücklich. War es verrückt, so über Sex zu denken? Vielleicht... Aber wer dies nicht verstand, war wohl noch nie in den Genuss von so einer Art von Sex gekommen. So wie er vor Ricardo auch nicht. Ob es daran lag, dass der Vampir ihn so gut kannte, oder ob es an den Gefühlen, die er für ihn hegte, Gabriel konnte es nicht festmachen. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem.

Ricardo streichelte sanft sein Gesicht und küsste ihn immer wieder liebevoll. Sah ihm tief in die Augen, bevor er sich langsam aus ihm zurückzog. Er legte sich neben ihm und verband ihre Lippen sofort wieder miteinander. Streichelte hingebungsvoll über seinen Körper und gab ihm so das Gefühl, dass ihre Vereinigung ihn ebenfalls so glücklich machte.

Lange lagen sie so da. Genossen die Nachwirkungen ihrer intensiven Zusammenkunft. Bis Gabriel es nicht mehr aushielt. „Warum... warum wolltest du mein Blut nicht?" „Oh, mein Herz, ich habe es doch genommen." Erstaunt sah er den Vampir an. „Aber ich habe es gar nicht gemerkt." „Gabriel, ich habe nur wieder ein kleines bisschen getrunken, wie letztes Mal." „Oh... Warum?" „Ich dachte, dass das, was wir gerade getan haben, schon eine neue Erfahrung für dich war. Diese solltest du pur, ohne zusätzliche Einflussnahme genießen können. Und ich hoffe, es hat dir gefallen?"

Er spürte, wie er wieder einmal rot anlief und vergrub sein Gesicht in Ricardos Halsbeuge. Dieser umfasste daraufhin Gabriels Gesicht mit beiden Händen. Hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen und sah in dann erwartungsvoll an. „Ja, es hat mir gefallen. Sehr sogar...", wisperte Gabriel verlegen. „Das freut mich außerordentlich zu hören", erwiderte der Vampir mit einem Schmunzeln und nahm ihn dann fest in seine Arme.

„Du hast mir noch nicht verraten, was es mit dieser ,Quelle des Ältesten'-Geschichte auf sich hat." Nun war es Ricardo, der kurz seinem Blick auswich und sich dann räusperte. „Vorhin, als du gegangen bist, habe ich dich markiert. Ich habe dir einen winzigen Tropfen meines Blutes gegeben." Gabriels Augenbrauen schossen in die Höhe. „Markiert? Als dein Eigentum?" „Indirekt, ja. Aber es bedeutete lediglich, dass du vor anderen Vampiren geschützt bist und sie dich mit genauso viel Respekt wie Mariella oder mich behandeln. Und es war nur so wenig, dass es mittlerweile schon abgeklungen ist. Es sollte nur für deinen Weg hierher wirken."

Einige Zeit dachte Gabriel über das eben gehörte nach und fasste dann einen Entschluss. „Mach es noch einmal. Aber so, dass es länger anhält." Ricardo sah ihn erstaunt an. „Bist du sicher?" „Ja, bin ich." Er bemerkte, wie Ricardo haderte und kam ihm entgegen. „Kann ich einfach erstmal über Nacht hierbleiben? Und dann schauen wir morgen früh?" „Wenn du es dann immer noch möchtest, werde ich es tun, versprochen", sagte der Vampir, bevor er ihn auf seine Brust zog. „Dann komm her. Wenn ich dich jetzt die ganze Nacht für mich habe, gedenke ich diesen Umstand ausnutzen."

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt