Kapitel 60 | Ricardo Teil 2

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Kapitel 60 | Ricardo Teil 2

Kapitel 60 | Ricardo Teil 2

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„Mi corazón..." Unendlich erleichtert, dass er nicht mit Anton gegangen war, zog er seinen Liebsten in seine Arme. In seinen Albträumen wollte er sich nicht einmal ausmalen, wenn Gabriel allein auf die Hybriden getroffen wäre, nicht einmal mit Elias als Leibwache. Der Vampir war einer seiner fähigsten Jäger, doch gegen Valerian und die Hybriden hätte er alleine auch wenig ausrichten können. Allein die Vorstellung, Gabriel durch die Klauen dieser Kreaturen zu verlieren, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Kaum hatten sie sich hingelegt, wandte Gabriel seine Aufmerksamkeit auf ihn. Der zitternde Mensch in seinen Armen richtete seine wundervollen grünen Augen ernst in die des Vampirs, als dieser ihn nach einem zärtlichen Kuss ansah. „Tu es. Ich will nicht mehr bis morgen warten. Ich möchte es. Jetzt. Ich bitte dich hiermit, dass du mich zu deiner Quelle machst." Schluckend betrachtete Ricardo den dunkelblonden Mann vor sich, der sein Herz bis zum letzten Winkel eingenommen hatte. Zärtlich streichelte er ihm über die Wange, fuhr über dessen Hals und dessen Brust.

„Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst, mein Herz. Ich weiß, das klingt unglaublich selbstsüchtig. Und vielleicht bin ich genau das. Aber ich wünsche mir so sehr, eins mit dir zu sein. Eins in Herz und Verstand." „Was meinst du mit ,in Verstand'? Was heißt das genau?" „Du wirst meine Gefühle spüren, meine Gedanken, wenn du das willst. Ich kann dich lehren, mich zu blockieren. Oder Mariella." „Mariella auch?" „Ja, mi corazón. Da sie mein Blutkind ist, wird sie Teil dieses Bundes sein. Aber keine Angst, sie war immer schon äußerst diskret. Sie wird uns nicht belauschen." „Das wäre mir... Naja, stell dir vor wir..." Als Gabriel errötete, lachte Ricardo sanft.

„Glaub mir, sie hat Salvador und mich mehr als einmal gesehen... und mehr." „Du meinst...?" Als Gabriel entsetzt nach Luft schnappte, lächelte Ricardo liebevoll. „Das ein oder andere Mal, ja." Der Florist wurde nun richtig rot, bevor er schließlich wieder ernster wurde. „Wenn ich das nicht möchte, wäre das... Wäre das ok? Ich meine..." „Selbstverständlich. Gabriel, mir ist sehr wohl bewusst, dass du nicht Salvador bist. Nur weil du einen Teil seiner Seele trägst, macht dich das noch lange nicht zu derselben Person. Und das ist vollkommen in Ordnung. Ich liebe dich so wie du bist. Bitte, vergiss das niemals."

Gabriel lächelte verlegen, bevor er Ricardo erneut küsste. Seine Augen suchten Ricardos Hals ab, dann runzelte sich seine Stirn und als seine Augen fragend wurden, drückte der Vampir ihn sanft zurück auf das Bett. „Lass mich dich einweisen in die Lust zwischen Vampir und seiner Quelle, mein lebendes Herz. Schließ die Augen und entspann dich für mich."

Mit einem sinnlichen, fast schnurrenden Geräusch beugte Ricardo sich über den von ihm so geliebten Körper und begann ihn erneut mit kundigen Fingern zu entkleiden. Jedes freigelegte Stück Haut liebkoste er mit seinen Lippen und seinen Fingern, bis Gabriel bald vor Erregung kaum mehr wusste, wie ihm geschah. Sinnlich leckte Ricardo mit seiner Zunge über Gabriels Halsschlagader. Das heftige Pochen unter dem dünnen Fleisch wurde noch frenetischer, als Ricardo darüberstrich. „Keine Angst, mein Herz. Du wirst nichts Negatives spüren. Vertrau mir."

Mit den Fingern öffnete er Gabriels Eingang, drehte seinen Mittelfinger kurz und fand den Punkt, der seinen Geliebten sofort vor Lust den Rücken krümmen ließ. Schließlich vereinte der Vampir ihre Körper, begann sich zu bewegen und umschlang den keuchenden Menschen mit seinen Armen. Nur seine Hüfte bewegte sich, brachte sie beide immer näher an den ersehnten Höhepunkt und als Gabriels Schaft anzuschwellen begann, biss sich Ricardo zum zweiten Mal an diesem Abend in sein Handgelenk.

„Nimm, mein Liebster. Trink und mach uns zu eins." Wie in Trance legte Gabriel das blutende Handgelenk an seine Lippen und begann zu saugen. Ein dunkles, keuchendes Grollen, das Ricardos Kehle das letzte Mal vor vielen Jahrhunderten verlassen hatte, ließ dessen Körper vibrieren. Seine Fänge fuhren zu voller Länge heraus, und in dem Moment, wo er sie zärtlich in Gabriels Fleisch versenkte, spürte er, wie sein Geliebter unter ihm heftig erschauderte und sich mit heftigen Schüben zwischen ihren Körpern ergoss.

Der so vertraute Geschmack von Gabriels Blut füllte Ricardos Mund. Sein ganzer Körper begann innerlich zu glühen. Jede einzelne seiner Zellen schien zu summen und zu erwachen. Er sah Farben vor seinen geschlossenen Augen, die wie Blitze durch seinen Körper jagten. Sein ganzes Wesen wurde leicht, erfüllt von Gabriels Anwesenheit in seinen Venen. Ein heftiges Schaudern erfasste ihn, und als Gabriel erneut unter seinem Körper kam, ließ Ricardos Lust ebenfalls los. Er erreichte das erste Mal seit Jahrhunderten den ersehnten Höhepunkt mit voller Wucht.

Keuchend und um Atem ringend, löste er seine Fänge aus Gabriels Fleisch. Riss sich seine Lippen auf, um die winzigen Wunden in dessen Hals zu verschließen und sank erschöpft, aber völlig glückselig, neben Gabriel auf die Matratze. Sofort zog er ihn wieder an sich, unfähig, sich von dem so geliebten Menschen zu lösen.

In seinem Inneren verschob sich etwas. Sein Verstand sortierte sich neu, machte Platz für den willkommenen Gast in seinem Geist. Und als er Gabriels nur langsam abflauende Lust spürte, musste der Vampir wohlig schnurren. So lange, so unglaublich lange hatte er sich genau hier nach gesehnt. Nun, nach endlos langen Jahrhunderten, war seine Welt wieder ganz. Und er endlich wieder vollständig.

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt