Kapitel 72 | Gabriel Teil 2

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Kapitel 72 | Gabriel Teil 2

Gabriel war aufgesprungen und versuchte eine Verbindung zu Ricardo herzustellen

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Gabriel war aufgesprungen und versuchte eine Verbindung zu Ricardo herzustellen. Aber nichts. „Was ist...?" Anton berührte ihn sachte am Arm. Tränen traten in Gabriels Augen, als er sich zu seinem Freund umdrehte. „Ich weiß... Ich weiß nicht", schluchzte er. „Ich habe Ricardo kurz gehört. Er hat gesagt, dass er mich liebt. Aber jetzt ist die Verbindung wieder weg. Das kann doch nichts Gutes bedeuten. Christian, weißt du, wo genau sie sind?" Mit erstem Gesicht schüttelte der Barkeeper den Kopf.

Unruhig lief Gabriel vor der Bar auf und ab. Wusste nicht, was er denken und fühlen sollte. Irgendwann hielt er die ganzen Menschen und die Musik nicht mehr aus und ging zurück in Ricardos Bereich. Ein Leben ohne Ricardo... Das konnte er sich einfach nicht mehr vorstellen. Das lag so außerhalb des Möglichen, dass er diesen Gedanken überhaupt nicht richtig greifen konnte.

Er hatte sich gerade aufs Bett gesetzt und die Hände vor Gesicht geschlagen, als Anton hereinstürzte. „Sie sind wieder da!" Sofort war Gabriel auf den Beinen und stürmte seinem Freund hinterher. Er führte ihn zu einer Art Aufenthaltsraum. Und dort lag Ricardo auf einer Bare und... Oh Gott! Ein Schwert streckte in seinem Rücken. Gabriel konnte es nicht verhindern. Ihm sackten kurz die Beine weg, doch Anton fing ihn auf.

„Was kann ich tun?", fragte er leise. Elias trat zu ihm. „Er braucht Blut. Das Blut seiner Quelle wäre das beste." „Ja, natürlich. Hat jemand was zum Schneiden da?" Wie selbstverständlich nahm Gabriel das Messer, was ihm gereicht wurde. Er schnitt sich ins Handgelenk und stieß einen kurzen, zischenden Laut aus. Seinen Arm hielt er anschließend über Ricardos geöffneten Mund und ließ sein Blut hineintropfen.

Mit einem schnellen Ruck zog Mariella das Schwert heraus. Wenige Sekunden später schlug der Vampir die Augen auf. Sofort fanden sich ihre Blicke. Ricardo verstand seine stumme Bitte, dass er wissen musste, was passiert war, und zog ihn zu sich nach unten, lehnte ihre Köpfe aneinander. *Sieh.*

Ricardo spürte den Schmerz in seinem Oberkörper. Entsetzt sah er, wie die Klinge durch ihn hindurch jagte und durch seine Brust wieder austrat. Sie hatte das Herz verfehlt, doch nahm er sehr wohl wahr, wie das kostbare Blut aus der Wunde sickerte.

Die Hybriden wollten sich bereits darauf stürzten, doch Mariella und Samuel verhinderten, dass sie an das mächtige rote Nass kamen und so ihre Kräfte noch weiter steigern konnten. Der Blutfresser grollte an Ricardos Hals, versuchte seine Zähne in die Haut schlagen, doch mit einem hatte er nicht gerechnet – der Kampferfahrung des ehemaligen Freibeuters.

Mit letzter Kraft drehte Ricardo sich zur Seite und rammte dem Blutfresser seine Hand in die Brust. Ricardo spürte das Herz seines Gegners in seinen Händen, riss es heraus und hielt es ihm vor die Augen. In der nächsten Sekunde flog dessen Kopf vom Torso und der Kadaver zerfiel zu einem Haufen Staub.

Samuel sah Ricardo erleichtert in die Augen, bevor der Blick besorgt wurde und der Vampir in dessen Arme fiel. Die Hybriden, geschockt vom Tod ihres Schöpfers, versuchten zu fliehen. Doch Samuels Rudel machte kurzen Prozess mit ihnen. Valerian war gerächt, das Gebiet verteidigt. Von nun an würde Frieden herrschen, bis zu den Stränden der Nordsee.

~

Zwei Tage später kam Ricardo strahlend und vollständig genesen in den Blumenhimmel und trug vorsichtig einen großen Karton vor sich her. „Was ist denn da drin?", fragte Gabriel lachend. „Schau doch nach", entgegnete der Vampir, nachdem er die Schachtel auf dem Tresen abgestellt hatte.

Langsam öffnete Gabriel die obere Klappe der Schachtel, zog die wunderschöne Geisterorchidee heraus und schnappte hörbar nach Luft. „Das... Also... Das ist doch... Ernsthaft!?" Lachend nahm Ricardo ihn in die Arme und hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf den Kopf. Mit großen Augen sah Gabriel zu seinem Liebsten auf. „Das geht doch nicht. Das kann ich nicht annehmen." Der Vampir nahm sein Gesicht in seine großen Hände und streichelte sanft mit dem Daumen über seine Wange.

„Für dich ist mir nichts zu teuer. Du sollst nur das Beste und Großartigste in deinem Leben haben. Egal, was es kostet oder ich dafür tun muss." Gabriel hauchte ihm einen Kuss auf die kühlen Lippen. „Ich hab doch schon das Beste und Großartigste in meinem Leben. Ich bin wunschlos glücklich. Und ich bin so froh, dass dir nichts passiert und wir dich retten konnten. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich hätte machen sollen. Die Vorstellung ist so..." Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen, die Ricardo ihm behutsam wegwischte.

„Ricardo, ich liebe dich." „Ich liebe dich auch, mi corazón, ich liebe dich auch. Für immer."

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt