Kapitel 43 | Gabriel

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Kapitel 43 | Gabriel

Mit Ricardo Intimitäten auszutauschen war

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Mit Ricardo Intimitäten auszutauschen war... ungewöhnlich, speziell und vor allem berauschend. Auch wenn dieser auf dem herkömmlichen Weg keinen Höhepunkt erreichen konnte, hatte Gabriel das Gefühl, dass dieser trotzdem Spaß gehabt hatte. Ricardo sein Blut zu geben... Dazu war er eigentlich noch nicht bereits gewesen. Aber zu sehen, wie dieser unglaubliche Mann durch seine Berührungen sich so lustvoll unter ihm wand... Dies war so ein einnehmender Anblick, der ihn seine Zweifel über Bord werfen ließ.

Sein Atem stockte, als er die Fangzähne an seinem Hals spürte. Doch dann fuhren sie nur leicht, regelrecht zärtlich über seine Haut. Ein kleiner Teil in ihm atmete erleichtert auf und war froh, dass der Vampir sich zugehalten hatte. Ricardo hatte schon recht. Gestern und auch heute war so viel passiert. Dies musste er erst einmal verarbeiten. Aber wie sollte er das tun, wenn dieser Mann neben ihm lag und ihn so voller Liebe und Glückseligkeit ansah?

Das Knurren von Gabriels Magen holte die beiden in die Realität zurück. Beschämt hielt er sich eine Hand an den Bauch, während Ricardo lachte. „Ich mache dir einen Vorschlag. Ich muss eh ins Moonlit, um einige Dinge zu klären. Du kannst dann in der Zwischenzeit in Ruhe etwas essen." „Ok." Gabriel nickte und war dankbar, dass heute Sonntag war und er nicht in den Laden musste. Aber die Vorstellung, sich jetzt von Ricardo zu trennen, behagte ihm nicht.

„Ich gebe eben Elias Bescheid. Er müsste dann in zehn Minuten hier sein." „Meinst du wirklich, dass..." „Valerian ist noch irgendwo da draußen und er hat mächtige Verbündete. Und du, mi corazón, bist mir das Wichtigste auf der Welt. Ich werde absolut kein Risiko eingehen." Ergeben nickte Gabriel nur und küsste Ricardo, der sich anschließend aus dem Bett erhob, sich anzog und die Wohnung verließ. Gabriel ging duschen und bereitete sich anschließend ein Frühstück zu.

Nach einer halben Stunde, die er aus dem Fenster gestarrt hatte, war sein Müsli total aufgeweicht. Schnell schlang er es herunter, bevor er sich an seinen Schreibtisch setzte. So viele Fragen wirbelten durch seinen Kopf, die er alle kaum festhalten konnte. Jetzt, wo er allein war und nicht durch Ricardos Anwesenheit abgelenkt war. Voller Tatendrang holte Gabriel einen Block und einen Stift aus der Schublade und versuchte durch Niederschreiben seine Gedanken zu ordnen.

Wie war dein menschliches Leben?
Vermisst du es?
Wie wurdest du verwandelt?
Bist du gerne ein Vampir?
Wie schmeckt Blut für dich?
Wie bist du Mariella begegnet?
Hast du noch mehr Blutkinder?
Wer weiß alles, dass es Vampire und Werwölfe gibt?
Warum weiß offiziell niemand davon?
Wie ist Zeit für dich, altert ihr nicht?
Ich habe gesehen, dass du menschliche Nahrung gegessen hast? Wie funktioniert das? Oder geht nur Blut?
Muss es menschliches Blut sein, oder schmeckt tierisches einfach anders?
Wie ist Salvador gestorben?
Wollte Salvador kein Vampir werden?
Was habt ihr für ein Leben geführt?

Gerade die Antworten zu seinen früheren Leben interessierten ihn sehr. Er spürte es zwar alles in sich, aber konnte es nicht richtig greifen. Die Frage, die ihm allerdings gerade am meisten beschäftigte, schrieb er nicht auf. Diese würde er nicht vergessen.

Als Ricardo später am Nachmittag wiederkam, nahm er zur Begrüßung Gabriels Gesicht in seine kühlen Hände. Zärtlich verband er ihre Lippen miteinander. Diese Sanftheit stand in so einen Gegensatz zu der rohen Gewalt, zu der er ebenfalls fähig war, dass Gabriel kurz schauderte. Als Ricardos Zunge den Weg in seinen Mund fand, keuchte er auf und drückte den Vampir an die geschlossene Wohnungstür.

Gabriel wusste, wenn er ihre Leidenschaft jetzt nicht zügelte, würde er erstmal keine Antworten auf seine Fragen bekommen. Nur schwer konnte er sich aus dem Kuss und anschließend ganz von Ricardo lösen. „Entschuldige, aber ich hatte vorhin einige Zeit nachzudenken. Und, naja, also... Darf ich dir vielleicht einige Fragen stellen?" „Natürlich, mi corazón. Was möchtest du denn wissen?" „Können wir uns vielleicht setzen?" Schmunzelnd zog der Vampir eine Augenbraue hoch und griff dann nach Gabriels Hand. Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer und ließen sich auf dem Sofa nieder.

Verschämt sah Gabriel auf seine Hände und atmete tief durch, als er kühle Finger an seinem Kinn spürte. „Mein Blumenengel, egal was du wissen willst, es ist in Ordnung." Ein leises Räuspern ging seiner Frage voraus. Die Frage, die ihn momentan am meisten unter den Nägeln brannte. „Ist... ist Blut zu trinken immer lustvoll auf sexueller Ebene für dich? Und wie ernährst du dich momentan?"

Echoes Of The Past (Moonlit Universe Part I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt