36. Kapitel- Keine Qual!

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„Ethan?“ Rötliche Wimpern waren das erste, was ich im Schein des sanften Lichtes vernahm, bevor mich dieses unendliche grün in seinen Bann zog. Ganz knapp vor meinem Gesicht strahlten sie mich glücklich an, seine wunderschönen Augen. Und die kleinen, hellbraunen Punkte auf seiner Nase und seinen Wangen umspielten sein liebliches Lächeln in jener ruhiger Nacht. Ich wusste nicht, wo ich war oder gar wie Jan hier her gekommen sein mochte, doch das war mir alles so schrecklich egal, Hauptsache er war hier, bei mir. Mein kleiner, niedlicher Fuchs. Erst später realisierte ich, dass wir in einem weißen, weichen Himmelbett lagen, er neben mir, ganz dicht an mich geschmiegt. „Hast du gut geschlafen?“, hauchte mein Kleiner mir sachte ins Ohr und ich spürte, wie sich die Haare auf meinen Armen aufstellten und eine Gänsehaut meinen Körper überzog. Behutsam nickte ich auf seine Frage und was dann geschah, war geradezu schockierend, doch nicht wirklich im negativen Sinne. Denn als Jan sich vorsichtig zu mir hervor beugte und seine Lippen zärtlich auf meine trafen, spürte ich, wie mein Herz zu rasen begann. „Ich hab von dir geträumt.“, flüsterte er schließlich zu mir und war dabei noch immer so nah, dass ich seinen Atem auf mir spüren konnte. Erst jetzt blickte ich, fast wie hypnotisiert, an seinem zierlichen Körper hinab und erkannte, dass er beinah völlig nackt dort, vor mir, auf dem Bettlacken hockte. Nur eine dicke Wolldecke und eine kurze Unterhose versteckten einzelne seiner intimsten Körperbereiche, während sich in mir bereits alles zusammen zog. Wieso, fragte ich mich. Warum passierte das gerade? Und was noch viel wichtiger war, sollte ich denn keine Angst haben? Weshalb bloß fürchtete ich mich nicht? So lang fürchtete ich mich nun schon vor dieser Art von Nähe, doch jetzt saß ich ganz gelassen da und war nicht einmal wirklich nervös? Da konnte doch irgendetwas nicht stimmen, oder?
Verspielt fuhr Jan mir den Fingern durch meine Haare und ich schob meine Decke beiseite, weil mir, zugegeben, langsam zu heiß unter ihr wurde, woraufhin mich nur die nächste Überraschung erwartete. Denn auch meine Intimzonen wurden nur noch von einer dunklen Boxershorts bedeckt, welche alles war, was ich in diesem Moment an Kleidung trug. Fast panisch sah ich zu Jan auf. Er würde meinen Körper sehen, meine Narben und Verletzungen! Doch wieder geschah etwas Seltsames, denn Jan ging kein bisschen auf mein Aussehen ein. Er wirkte eher, als sei er es gewöhnt oder noch mehr, als wäre es ihm völlig gleichgültig. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken strich er mir weiterhin liebevoll durchs Haar, streichelte meine Wange und lehnte dabei seine Stirn an meine. „Ich bin ja so froh, dich zu haben, Ethan.“, murmelte er verträumt und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich hatte zwar nicht den blassen Schimmer was hier gerade geschah, wieso wir beinah nackt zusammen in einem Bett lagen oder warum verdammt es sich so schön und gar nicht beängstigend anfühlte, doch in genau diesem Augenblick war mir all das auch völlig egal. Ich wollte das hier jetzt einfach, hatte keine Lust darüber nachzudenken und tat es einfach! Sanft zog ich meinen Freund zu mir, küsste erst schüchtern seine Wange, doch verwickelte er mich dann in einen romantischen, langen Kuss und meine Lippen bewegten sich gegen die Seinen. Wow, was für ein überwältigendes Gefühl das war, unfassbar. Ich setzte mich auf, die Beine lang gemacht und auf dem Bett liegend, da stieg Jan prompt auf meinen Schoß und ich umfasste seinen Rücken, spürte seine nackte Brust an meiner reiben und musste feststellten, es war wirklich unglaublich elektrisierend! Diese Empfindungen, die ich augenblicklich daraufhin wahr nahm waren so neu, so fremd, doch nicht weniger bezaubernd. Es war, als hätte ich alles vergessen, was ich bisher erlebt hatte. Ich genoss diese Nähe zu meinem Fuchs einfach so ungemein, ohne einen Funken Furcht und es bedeutete mir einfach alles, wirklich. Ich konnte es kaum in Worte fassen.
Noch während unsere Lippen sich liebkosteten, legte Jan seine Arme um meinen Nacken, zog mich näher zu sich, bis gar keine Lücken mehr zwischen unseren Körpern existierte. Und ich? Ich genoss es einfach nur, jede Sekunde, jeden noch so kleinen Funken Zeit. Alles, sein Atmen, sein Lächeln, die Wärme, die er und sein Körper mir zu spüren gestattete, die Weiche seiner Lippen, die Leidenschaft seiner Küsse, die mich beinah um den Verstand brachten. Alles an ihm war perfekt, zumindest für mich. Diese paar Minuten, die wir dort verbrachten waren die ungelogen schönsten in meinem gesamten bisherigen Leben und ich umschloss Jan so fest, wie ich nur konnte. Nie wieder wollte ich ihn loslassen, nie nie wieder.

„Ethan!“ Rötliche Wimpern waren es, welche ich im Schein des Mondes vor mir erkannte und ein Blick, der meinen Herzschlag für einige Augenblicke aussetzen ließ. Gierig waren seine smaragdfarbenen Augen, dessen Erscheinung doch sonst nur so von Unschuld geprägt war. Ich spürte den Schweiß, der an unser beider Körper hinab rann, sich vermischte, genauso wie die lieblichen Tränen, die salzig süß von den Wangen meines Fuchses auf meine Stirn hinab tropften. Auch hörte ich das leise, schüchterne Stöhnen, dass der Rotschopf anscheinend mit Müh und Not zu unterdrücken versuchte, während ich etwas tat, was ich niemals im Leben von mir erwartet hätte!
Sanft fuhr ich mit der Hand über den Schaft unserer beider 'Männlichkeiten', welche eng zusammen immer wieder und wieder zu zucken begannen, bis sie gar nicht mehr damit aufhören wollten. Ganz blutrot waren die Wangen meines Freundes bei dieser Aktivität und er krallte sich geradezu in meine Haut, woran ich mich allerdings kein Stück störte. Das war für mich kein Schmerz, eher ein kleiner Kratzer, den Jan dort hinterlassen würde. Immer wieder streichelte ich also unsere Gemächter und spürte, wie auch in mir nach und nach eine ungeheure Leidenschaft aufbrodelte, bis ich kaum noch Herr meiner Sinne war. „Jan.“, hauchte ich leise und legte meine freie Hand auf eine des Jungen, der vor Lust nur so zu wimmern begann, während er aus Glück weinend nach Luft rang. „Ist es wirklich okay?“, versicherte ich mich in diesem Moment. Natürlich war es alles andere als in Ordnung, das wusste ich auch selbst! Immerhin war das, was wir hier taten ja nur eine reine Qual, oder? Wieso aber fühlte es sich dann so furchtbar gut an? War ich etwa schon genauso krank wie mein Vater geworden? Ja, das hätte mir in diesem Moment alles durch den Kopf gehen sollen, doch das war nicht der Fall. Meine Gedanken waren völlig leer. Das einzige, was ich vernahm waren die furchtbar erotischen Geräusche meines kleinen Fuchses, die Hitze, die uns völlig umhüllt hatte und das leise, fast schon gestöhnte „Ja“, welches mir eine Antwort sein sollte.
Ich strich Jan an seinem Rücken hinab, während er noch immer auf meinem Schoß saß und am ganzen Körper zu zittern begann. Was für ein Bild, so lüstern, so geil! Sofort brannte es sich in meinen Kopf und ich zog den Kleinen am Kinn zu mir, küsste ihn erneut und fand langsam so richtig gefallen an der ganzen Sache. „Du schmeckst so salzig.“, lächelte ich, doch Jan wich meinem Blick verlegen aus. Er biss sich auf die Unterlippe und ich bemerkte die Anspannung, die sich immer schneller in ihm auszubreiten schien, sodass ich mich zu ihm beugte und ihm sanft gegen die Lippen flüsterte: „Warte noch, wir machen es zusammen.“ Unsicher begann Jan zu nicken und ich legte mit der Hand nochmal etwas an Geschwindigkeit zu, bis sich auch um mir alles drehte und ich spürte, wie meine Finger zu zittern anfingen. Ich wusste nicht genau, wie oder warum, doch in diesem Moment fühlte ich mich meinem Freund so nah, wie noch nie zuvor. Ganz dicht drückte sich Jan gegen meinen Oberkörper, während er die Augen zukniff und sich völlig verspannte. Heiß spürte ich die weiße Soße aus unseren Dingern spritzen, wie sich auf meiner Hand und dem Bett verteilte. Mein Herz drohten in diesem Moment vor Glück zu platzen und ich? Ich konnte gar nicht anders, als vor lauter Freude zu lachen und meinen kleinen Jan in die Arme zu schließen. „Jan, ich liebe dich! So sehr!“, lächelte ich aus tiefstem Herzen, bevor ich überglücklich zu grinsen begann, und zwar übers ganze Gesicht! Ach, wie froh ich doch war, ihn zu haben, Jan!

Höllenkrieger- Legt die Waffen nieder!  || Boyslove! Yaoi!♡~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt