Stumm lagen wir nebeneinander auf dem schmalen Patientenbett im Zimmer des Krankenhauses, bereits mit fertig gepackten Taschen und über gezogenen Jacken. Doch wir konnten nicht gehen, wohin auch? Ein 'Zu Mir' gab es für mich nun nicht mehr, doch war ich mir auch bewusst, dass ich nicht einfach hierbleiben konnte. Was also nun? Würde ich meinen Freund verlieren? Immerhin war er nur als Vermieter an mich gebunden.
Sanft schien die Sonne herab zu uns, ließ Jans Sommersprossen im Licht lieblich glänzen. Verdammt, noch kein Wort hatte er über meine Offenbarung mit der Kündigung verloren. Hieß das, er hasste mich? War jetzt alles vorbei? Schweigend starrten wir zur Zimmerdecke hinauf, da erklang plötzlich eine leise, doch ruhige Stimme. „Wieso?“, fragte mein Fuchs und klang dabei so seltsam gelassen und das, obwohl die Stimmung in diesem Raum wohl alles andere als harmonisch war. Kurz nur sah ich zu ihm hinüber, er jedoch wandte seinen Blick keine Sekunde von der Zimmerdecke ab. Ach Gott, war Jan schön. Wie aus dem Bilderbuch oder Magazin. Ich hatte ihn gar nicht verdient. Er war wie ein Diamant und ich? „Suhl dich gefälligst nicht in Selbstmitleid und antworte mir endlich.“ Überrascht blinzelte ich auf. Hatte er mir meine Gedankengänge etwa angemerkt? Man. Leise seufzte ich, bevor ich meine Kraft zusammen nahm und meinem Freund erzählte, was genau geschehen war. Ich sprach von dem Schlägertypen, welcher im Laden aufgetaucht war. Wie ich ihn einfach nieder geschlagen hatte, vor all den Kunden. Und ich schämte mich dafür, den guten Namen meines Fuchses so beschmutzt zu haben. Er war es immerhin gewesen, der mich im Geschäft vorgestellt hatte. Ihm hatte ich den Job erst zu verdanken und nun tat ich, ein von Jan empfohlener Angestellter, so eine Scheiße. Natürlich fiel das auch auf Jan zurück, was sonst. Man würde ihn sicher fragen, was für Leute er kannte und wieso er sie mit angeschleppt hatte. Ja, daran war ich Schuld. Und es tat mir leid.
Was dann jedoch geschah war wahres Glück. Es kam so unerwartet und ich hätte es von meinem Kleinen auch niemals für möglich gehalten, doch als Jan leise begann mir zu entgegnen, sich zu dem Vorfall zu äußern, da fiel mir so eine große Last von den Schultern, das kann ich gar nicht recht in Worte fassen. „Hätte ich an deiner Stelle wohl genauso gemacht. Ihn vermöbelt meine ich.“, begann seine Stimme nämlich doch noch zu zittern. Ich hingegen war so überglücklich, denn das hieß wohl, er verachtete mich nicht dafür, oder? Oder?!
Vorsichtig drehte sich Jan auf die Seite, zu mir, er sah mir direkt in die Augen und ich vernahm den deutlichen Anstieg meiner Herzschläge. Und nicht nur das, es schlug plötzlich so laut, als mich diese grünen Sterne lächelnd ansahen, dass ich mich stark auf Jans Worte konzentrieren musste, um sie überhaupt noch gescheit wahrzunehmen. Verdammt, er war so wundervoll. Jan war ein Geschenk. Was hatte er nur mit mir am Hut? Wieso gab er überhaupt etwas auf mich? Wir waren ja nicht einmal verwandt. Also, weshalb kümmerte er sich so gut um mich? Warum?
„Wir bekommen das mit der Wohnung hin. Ich werde dich jedenfalls nicht auf die Straße setzen.“, flüsterte Jan da leise und war mir dabei so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Oh Gott, wenn ich jetzt eine Latte bekäme, verdammt ich musste an etwas anderes denken! Doch sein Duft, seine Wärme.. Vielleicht war das hier die letzte Möglichkeit für mich, bei ihm sein zu können, denn eins war mir absolut klar: „Du musst die Wohnung vermieten! Das Erbe deiner Eltern wird nicht ewig reichen. Und die Uni wird sicher auch immer stressiger werden, mehr Zeit in Anspruch nehmen und all das. Du brauchst das Geld der Miete! Und das weißt du!“
Beinah schon verletzt wandte er sich ab, sah auf die Matratze hinab. „Ich werde dich nicht auf die Straße setzten!“, wiederholte er und schlagartig erkannte ich auch seine Angst. Er wollte mich nicht gehen lassen. Wieso sonst sollte er eben genauso reagieren?
„Ich habe noch eine Wohnung.“, blinzelte er da plötzlich, selbst völlig überrascht von seinem Geistesblitz, auf und seine Augen weiteten sich, fast so, als hätte er die Idee des Jahrhunderts, den Einfall seines Lebens, der wie ein Blitz über ihn herabfiel. Ich jedoch lag noch immer etwas ahnungslos neben Jan, der bereits zu lächeln begann. Was denn? Was war seine anscheinend brillante Erkenntnis? „Du wohnst von jetzt an dort! Du ziehst in diese Wohnung!“, grinste er mich urplötzlich breit an, ich jedoch runzelte nur die Stirn. Hatte er sich etwa nun eine dritte Wohnung zugelegt und ich sollte in die zweite ziehen, die nun auch zum Vermieten leer stand? „Du hast echt einen Verschleiß an Wohnungen. Weißt du das?“, gab ich irritiert von mir. Krass, der sollte das Erbe seiner Eltern nicht so schnell verprassen, sondern es lieber für wichtige Dinge wie Essen ausgeben! Doch ich hatte gut reden, immerhin fütterte Jan mich ja auch noch durch. Daher war auch ich daran Schuld, wenn das Geld seiner Eltern bald schon aufgebracht wäre. „Nein Mann! Ich meine, ob du zu mir ziehst? Ich hab da ein Gästezimmer!“, seufzte Jan etwas ungeduldig und wirkte so hibbelig, so aufgedreht und aufgeregt, dass es mich ja beinah auch ansteckte. Ich derweil verstand noch immer so überhaupt nicht, wovon mein Kleiner da sprach. „Ziehst du aus oder was?“, meinte ich nur sichtlich verwirrt und war mir echt unsicher, was Jan nun genau von mir wollte. Bis er die Augen verdrehte und mich scherzhaft an der Schulter boxte. „Du bist manchmal echt blöd, weißt du das?“, gab er mir Konter auf die Frage um seinen Wohnungs-Verschleiß und ich grinste belustigt auf.
„Zieh zu mir. Lass uns zusammen wohnen, du und ich, gemeinsam!“
Beinah geschockt betrachtete ich ihn und mein Körper versteinerte sich vollkommen. Was hatte er da gerade gesagt? Ich spürte wie Tränen in mir aufstiegen. Das konnte nicht sein. Was gab er da von sich? Zusammen, mit ihm? Oh mein Gott... „Ja.“, gab ich zittern von mir und unterdrückte ein Schluchzen. Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln und mein Körper war von Gänsehaut überzogen. Scheiße, ich wusste nicht, wann ich in meinem Leben mal so unglaubliches Glück empfunden hatte wie gerade jetzt. Verdammt, ich war so voll Freude, sie hätte locker für noch drei Menschen gereicht! „Oh Jan.“, hauchte ich und zog den Kleinen an mich heran, umarmte ihn. „Ich werde mich an den Mietkosten beteiligen und ich werde dir jeden einzelnen Cent zurück zahlen, ich verspreche es. Ich such mir was neues, einen neuen Job. Ich schwöre es!“ Sanft streichelte mein Füchschen mir über die Wange, er nickte und lehnte meine Stirn an die meine. „Ich weiß.“, flüsterte er zart und strich mir mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß doch.“, wiederholte er sachte und schmiegte sich ganz nah an mich. Ganz nah und in jenem Moment wusste ich, ich würde ihn niemals wieder los lassen, nie und nimmer. Und das, das beruhte wohl auch auf Gegenseitigkeit.
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Höllenkrieger- Legt die Waffen nieder! || Boyslove! Yaoi!♡~
Ciencia FicciónSeit Jahrzehnten regiert die höhst grausame Sekte "Blauer Kolibri" die Ländereien des Nordens. Die Mitglieder leben in Angst vor der zunehmenden Gewalt innerhalb der Organisation und vor allem die sogenannten "Höllenkinder" oder auch "Höllenkrieger"...