ALANIS SICHT
"Bist du dir sicher Tara?"
Sie schüttelte stirnrunzelnd den Kopf und sah sich nochmal von der Anhöhe die Siedlung an. Sie war ziemlich groß und reichte weit nach hinten, um sie herum eine große Mauer aus Eisen oder Stahl. Was auch immer, damit kannte ich mich nicht aus. Es sah sicher aus und die Menschen die dort wohnten, schienen glücklich. Es waren viele Leute, vielleicht sogar böse Leute. Aber wer weiß? Vielleicht waren sie nicht böse, sondern sogar friedlich. Aber in dieser Welt war alles Böse.
"Aber du kennst mich. Wir ziehen das jetzt durch. Ich mein was soll schon passieren?"
Ich schaue sie nur ungläubig an und antworte mit einer Spur von Sarkasmus darauf: "Wir können vielleicht draufgehen. Schon mal daran gedacht?"
Tara liebt das Risiko und sie hatte keine Angst vor dem Tod. Ich hingegen, war der größte Kritiker in dieser zerstörten, von Untoten regierten Welt. Ich will immer alles von hinten bis vorne durchplanen, Organisation bestimmt mein Leben. Auch in der Zombieapokalypse. Ich plane durch welche Strecke wir an einem Tag schaffen sollten, wo und warum wir genau an diesem oder jenem Ort Essen finden können und welcher Schlafplatz geeignet ist um nicht in der Nacht plötzlich überrascht zu werden. Von was auch immer. Nicht nur die Mistviecher, wie wir sie immer nennen sondern auch Menschen stellen eine große Gefahr für uns dar. Männer zum Beispiel, diese schmierigen Typen warten nur auf junge, schutzlose Frauen. Das war ihr Ziel. Schließlich wurde Vergewaltigung in der neuen Welt nicht mehr bestraft. Von wem auch?
Tara dreht sich plötzlich zu mir, schaut mir tief in die Augen und murmelt vor sich hin: "Weißt du noch als ich dich damals in der Highschool mit auf diese angesagte Party geschleppt habe?" Ich erinnere mich sehr wohl, auch wenn ich diese Erinnerungen lieber verdrängen würde. Für immer. .
"Die auf der du völlig betrunken herumgetanzt bist und reihenweise Mädchen angemacht hast", frage ich sicherheitshalber noch mal nach.
"Ja. Genau die und es geht gar nicht um mich. Sondern um meine beste Freundin Alanis. Dort habe ich dich nämlich das erste Mal, seit lass mich raten 13 Jahren Alkohol trinken sehen und dabei warst du anfangs ebenfalls die Skepsis in Person und danach...du hast es genossen. Der Alkohol und du, ihr seid euch noch nie so nahe gekommen wie in dieser Nacht", erzählt sie fertig und ich fasse es nicht das sie mit so einem Vergleich ankommt. Außerdem hörte es sich in ihrem letzten Satz so an als hätte ich Sex mit hochprozentigen Getränken gehabt.
"Das war was ganz anderes, diese Menschen könnten uns töten", zische ich und zeige mit meinem Speer auf die kleinen Vorstadthäuschen unter uns. "Der Alkohol hätte dich auch töten können und wenn die lebenden Leute dort unten uns nicht töten, dann tun es irgendwann die Mistviecher", ihr Blick schweift zu den zwei wandelnden Gestalten die auf uns zu kommen. Die Untoten. Es war komisch Menschen so verändert zu sehen. So von dem Drang nach Fleisch angespornt zu werden. Die meisten dieser Leute wären mit ihrem jetzigen Ich bestimmt nicht sehr zufrieden, aber sie konnten es ja nicht kontrollieren, die Lust nach dem Fleisch das noch auf unseren Rippen hängt konnte man nicht zügeln. Ich hatte es oft genug am Anfang, vor vier Jahren versucht. Sinnlos.
"Also was ist? Vielleicht sind sie ja auch ganz freundlich und wir können uns dort ein halbwegs sorgenfreies Leben aufbauen, mhh? Wie wärs, beste Freundin?" Sie hielt mir ihre geballte Faust entgegen und blickt mir dabei tief in die Augen. "Wir haben so viel Scheiße durchmacht, warum soll es uns jetzt nicht mal gut gehen? Ich weiß, dass du genug davon hast diese Dinger zu töten", murmelt sie mir entgegen.
Sie hatte ja recht. Was sollte ich verlieren, vielleicht muss ich mich einfach mal aus meinem Schutzwall begeben und das Risiko in Kauf nehmen? Eine Überlegung ist es doch wert, besonders wenn vielleicht das Wort "Frieden" im Raum stand. Tara war deswegen meine beste Freundin, weil sie immer versucht mich glücklich zu machen.
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...