36 - "Morgen Ladys!"

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ALANIS SICHT

Am nächsten Tag frühstücke ich mit den anderen Frauen. Wir tratschen etwas und ich erzähle ihnen von der Situation von gestern, vor meiner Tür. Das Lowell jetzt mein persönlicher Aufpasser war und Negan, ihn jetzt als seinen Kumpel ansah.

"Und ist dieser Lowell heiß, Al", fragt Sherry mich neugierig.
Ich biss mir auf die Lippe und grinste leicht. Keine Frage. Er war mega heiß.
"Taten sagen mehr als tausend Worte", wirft plötzlich Frankie ein und stopft sich daraufhin noch ein Stück Apfel in den Mund.
Ich grinse leicht, da ich gerade von allen anderen am Tisch angestarrt werde. Als ich so durch die Runde sah, konnte ich bereits erkennen wie sehr sie darauf aus waren mir alle möglichen Fragen zu stellen.

"Ladys", kam es plötzlich von einer allzu bekannten Stimme an der Tür. Negan stand dort, mit Lucille in seiner Hand, die er allerdings sofort einem der Wachen in die Hand drückt bevor er den Raum betritt. Er hatte ein weißes Shirt und dazu seine schwarze Lederjacke an. Ich mochte diese Jacke irgendwie. Ich will sie anziehen. Dazu trug er noch eine schwarze, ausgewasche Jeans mit einem Loch am Knie.

"Morgen", murmelte einige von uns

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"Morgen", murmelte einige von uns. Ich blieb still, um nicht absichtlich auf mich aufmerksam zu machen.

"Na, geht's euch gut? Seit ihr glücklich", fragt er grinsend und tritt hinter Sherrys Stuhl, die mir gegenüber sitzt. Vorsichtig legt er eine Hand auf ihre Schulter und drückt ihr einen leichten Kuss auf den Haaransatz. Alle stimmen zu. Ich bestätige dieses Mal ebenfalls, da sein Blick nun direkt auf mit liegt. Das schlimme an Negan war, er konnte ewig lang Blickkontakt mit jemandem halten und somit seinem gegenüber richtige Angst machen, ihn einschüchtern. Dies tat er bei mir auch. Schnell wende ich meinen Blick ab und trinke einen Schluck Wasser.

"Das ist schön Ladys. Hört zu, ich möchte euch jemanden vorstellen. Er ist der neue Aufpasser von Al, aber er wird auch auf euch ein Auge werfen wenn ihr euch draußen oder in einsamen Fluren aufhaltet. Sein Name ist Lowell und er ist tabu für euch verstanden?"

Zum Ende hin wird er lauter, aber als ich den Namen Lowell vernahm hörte ich eigentlich eh nicht mehr richtig auf die Texte. Ich starre kurz in Sherrys Augen. Sie grinst und Frankie ebenfalls. Negan schien uns zu bemerken, äußerte sich aber nicht dazu.

"Lowell", schrie Negan plötzlich und dieser kam sofort durch die Tür.

Er stellte sich vor Negan und gab ein kurzes "Sir" von sich.
"Das hier ist Lowell. Also, wenn ihr bedroht werdet oder was weiß ich...sucht diesen gutmütigen Typen auf", erklärt Negan und legt ihm eine Hand auf die Schulter. Lowell lächelt kurz und blickt sich dann am Tisch um.

Als er mich sieht und er Blickkontakt mit mir aufnimmt, zieht sich alles in mir zusammen und ich hatte das Gefühl ihm noch näher sein zu müssen. Doch ich blieb sitzen und spielte mit dem Wasserglas in meinen Händen um mich ein wenig abzulenken.

"Also Lowell. Ich bin dann weg. Bis später", meint er zu ihm und schenkt ihm noch einen strengen Blick.
"Ach und Alanis. Wir treffen uns heute Abend in meinem Zimmer, wenn ich wieder da bin", fügt er hinzu und verschwindet dann endgültig mit Lucille, wer weiß wohin. Es war mir egal. Hauptsache er war weg.

In mir zieht sich wieder alles zusammen, als ich an Negan denke. Dieses Mal allerdings im negativen Sinne. Ich bekam jedes mal einem halben Kotzreiz, wenn ich nur an ihn dachte.

Dieser Mann ekelte mich mehr an als die Füße meiner Abuela (=Großmutter). Und die waren echt abscheulich.

Schnell stand ich auf und lief aus dem Zimmer. Ich wollte gerade nicht hier sein, weswegen ich mein Zimmer aufsuchte und mich im Bad einsperrte. Ha. Endlich alleine. Ich schlinge meine Arme um meine Brust und wünsche mich in Taras. Sie fehlt mir so sehr und ich konnte mit niemandem, dem ich wirklich vertraue darüber reden. Sie waren mir alle fremd in einer Welt die vom Aussterben bedroht war.

"Al, wo bist du", ich vernahm die sanfte Stimme von Frankie und kurz darauf höre ich Sherry noch murmeln.
Ich stand auf und ging aus der Tür. Sie saßen auf meinem Bett. Nein, sie lagen quer darauf und starren mich an.
"Dieser Typ ist mega scharf. Warum hab ich ihn noch nie hier gesehen? Er...ich will ihn ablecken von oben bis unten", lacht Frankie schwärmerisch.
Ich kam aufs Bett zu und lasse mich zwischen die beiden auf die weiche Matratze fallen.
"Er sieht gut aus ja", gab Sherry nun auch von sich.
"Hast du nicht auch das Bedürfnis dich eng an seinen Körper zu pressen und etwas zu spüren, was nicht nur nach der Gier nach Sex entstand?"

Frankie lachte nach ihrer Aussage nicht mehr.
"Ja schon, aber wenn Negan uns erwischt. Ich will nicht, dass ihm was wegen mir passiert, außerdem. Was ist wenn er gar nicht will?"
Sherry und Frankie lächelten sich nur an. Ich sah fragend um mich.
"Glaub mir. Er will, so wie er dich immer anstarrt", lächelte Frankie und Sherry fügte ein trockenes 'Ja' hinzu.

"Ich werde es nicht tun. Ich meine was wäre, wenn Negan einfach rein kommt, während wir naja...eben miteinander...schlafen. Das wird nicht nur peinlich sondern auch schmerzhaft", ich quasselte mal wieder viel zu schnell und stelle in meinem Kopf schon eine Liste von brutalen Foltermethoden zusammen.

"Das wird nicht passieren, wenn wir ihn etwas ablenken", meint Sherry und wirft Frankie kurz einen Blick zu. Daraufhin nickt sie lächelnd. Ich wollte gar nicht wissen was sie mal wieder im Sinn hatten.

"Nein. Ich meine, ich weiß es nicht. Noch nicht", murmelte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Es wird eine schöne Erfahrung sein mit jemandem zu schlafen, der dich nicht aneekelt. Schon mal daran gedacht? Tu dir doch was gutes. Und ihm auch", Sherry zählte gute Argumente auf und ich wollte das ganze immer mehr. Aber die Frage beruht auf Gegenseitigkeit. Wollte er es wirklich genauso sehr, wie es die beiden meinten?

Ich denke kaum.

Er kannte mich doch gar nicht richtig. Was ist wenn er ganz anders war als ich ihn eingeschätzt hab und in Wirklichkeit nur so auf meinen Körper aus ist wie Negan.

Wäre ich dann genauso aneekelt?

"Komm, lass uns zurück zu den anderen gehen, du denkst einfach noch mal in ruhe darüber nach und wenn du eine Entscheidung getroffen hast, die dich hoffentlich endgültig glücklich macht, wollen wir dir natürlich gerne dabei helfen."

"Danke. Euch beiden. Ihr seid echt ganz okay. Anfangs hatte ich mega Respekt vor euch und ich hatte Angst ihr würdet mich fertig machen oder so aber ich hab euch echt lieb gewonnen", beichte ich und scherze anfangs etwas herum.

Sie lachten ebenfalls und überfielen mich mit einer stürmigen Umarmung. Ich bekam fast keine Luft mehr als sie über mir lagen und ihre Arme um mich schlungen.

"Ich würde euch ja echt gerne noch länger daber zu gucken, aber Frankie du sollst bitte zu Tanya und ihr beide kommt mit mir. Wir gehen nach unten, etwas an die frische Luft. Negan will es so", Lowell ließ uns auseinenderschrecken mit einem provokanten Grinsen im Gesicht.

Dieses Grinsen war so süß, ich liebe es einfach. Es passte so gut zu seinen Gesichtszügen und generell zu seinem Charakter.

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