22 - "Lass mich rein!"

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TARAS SICHT

Heute war der Tag gekommen an dem Negan nach Alexandria kam. Der Tag an dem ich hoffte Alanis wieder zu sehen. Meine Familie.
Jeder hier war aufgeregt und Rick lief schon den ganzen Morgen lang hin und her. Es war gerade mal neun Uhr morgens aber jeder war wach. Alle räumten noch die Abgaben zusammen und versteckten einige Sachen die vielleicht nicht gefunden werden sollten. Ich tat dies ebenfalls. Mein Lieblingsmesser und meine Waffe verschwinden unter einer Holzdiele. Dafür bekam ich aus der Waffenkammer etwas geliehen. Den Sprengstoff lagerten wir woanders um sicher zu gehen, dass sie ihn nicht fanden. Am Ende war es ihrer und wenn sie sahen, dass wir ihn gestohlen hatten brachte uns das bestimmt einiges an Ärger ein. Ich saß unten auf der Treppe meiner Veranda  und beobachte die Situation genannt. Rick lief nun schon das vierte mal an mir vorbei und begrüßte mich jedes Mal wieder.

Irgendwann kam Rosita vorbei und als sie mich sah zögerte sie keine Sekunde und kam auf mich zu. Sie platzierte sich neben mir auf der Treppe und wir schwiegen einfach nur. So wie wir es immer taten. Ihr Blick schweifte ebenfalls über Alexandria und Rick lief erneut vorüber und begrüßte nun uns beide.
"Man das ist scheiße", kommt es plötzlich von Rosita.
"Was meinst du", frage ich und schaue kurz zu ihr um dann feststellen zu müssen das sie immer noch ihren Blick schweifen lässt.
"Na das hier. Jeder verhält sich so eigenartig. Alles wird hübsch her gerichtet, so als ob sie auch noch einen guten Eindruck vor diesem Arschloch machen wollen. Das kotzt mich an", zischt sie und sah mich nun endlich an. Die Kappe war wieder weit in ihr Gesicht gezogen und sie hatte heute keinen ganz so einschüchternden Blick aufgesetzt.
"Ja. Du hast recht. Ich will einfach nur diesen Tag hinter mich bringen und mit dem Gedanken ins Bett gehen das es Alanis gut geht", murmelte ich und wende dann meinen Blick ab.
Sie gibt einige Zeit nichts von sich, sondern beobachtet mich nur von der Seite aus.
Doch dann liegt ihre zierliche Hand plötzlich auf meinem Oberschenkel und meint: "Wir schaffen das. Sie schafft es. Was ich bis jetzt über die weiß, verrät mir das sie stark ist. Wenn du ihr nur das nötige Gefühl gibt wird sie das auch sein."
Mein Blick trifft auf ihren und wir starren uns nur tief in die Augen.
"Danke. Das ist nett von dir, dass du das sagst", meine ich schnell und ließ meinen Blick nicht von ihr ab. Sie war echt verdammt hübsch. Warum mir das in dem Moment erst auffiel war mir nicht bewusst.

Ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen und sie wendet den Blick wieder ab und sieht Richtung Tor.
"Kann ich dich um etwas bitten", fragt sie ohne mich anzusehen.
"Klar um was geht's?"
Sie spielte mit dem Messer in ihrer Hand und sprach ihre Bitte aus: "Wenn ich versuche dem Arsch die Fresse zu polieren halt mich zurück!"

Ich konnte nicht anders als ein kleines Grinsen über meine Lippen zu lassen.
"Mach ich", antworte ich ihr und sie gab dann nichts mehr von sich.

"Sie kommen", schrie plötzlich jemand von irgendwo her.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Rosita stand schon auf, aber ich saß immer noch wie gelähmt da und konnte mich nicht bewegen. Ich hatte schreckliche Angst Alanis nicht unter ihnen zu entdecken.
"Komm Tara", Rosita streckte mir ihre Hand entgegen und wartete bis ich danach griff. 
Das tat ich auch und schon zog sie mich auf die Beine. Wir liefen die Treppe immer noch händchenhaltend nach unten doch dort ließ sie dann los und wir liefen getrennt in Richtung Tor.
Allerdings war sie neben mir und das beruhigte mich etwas.
"Rosita?"
Sie reagierte und sah mich an, während wir die letzten Meter zurück legten.
"Ich hab Angst", murmelte ich und so blieb sie stehen. Ich tat das gleiche. Sie sah mir direkt in die Augen. Ich ihr ebenfalls, allerdings war ich komplett verwirrt.
"Was ist wenn ihr was passiert ist und ich nichts getan hab oder noch schlimmer was wenn sie schlimme Verletzungen hat und nicht nur äußerliche sondern auch innerliche oder was ist wenn sie zu einem dieser Matschbirnen geworden ist ich wüsste nicht wie ich damit umgehen könnte ich weiß nicht mal ob ich überhaupt jetzt mit dieser Situation umgehen kann", mein ohne Punkt und Komma Reden wurde unterbrochen. Rosita kam auf mich zu und legte einfach ihre Lippen auf meine. Ich war wie gelähmt und konnte nichts erwidern. Als sie sich löste sah ich sie entgeistert an und brachte kein Wort mehr heraus. "Endlich bist du still", grinste sie und ging dann die letzten Meter auf das Tor zu. Was zur Hölle war das?

Ihr Kuss brachte mich völlig aus der Bahn und ich löste mich erst wieder aus der Starre als ich das Klopfen eines Gegenstands gegen das Tor hörte, dass noch mit dem Sichtschutz bedeckt war.
"Kleines Schwein, kleines Schwein lass mich rein", kommt es von draußen. Spencer tritt an das Tor heran und schiebt den Sichtschutz beiseite. Zwischen den Gitterstäben konnte ich Negan erkennen mit diesem Baseballschläger. Hinter ihm seine ganzen Männer. Alanis war nicht dabei, weswegen ich sofort Panik schob.
Ich trete näher und stand nun genau auf der gleichen Höhe wie Rosita. Allerdings würdigte ich ihr keinen Blick. Rick trat an die Gitterstäbe und begrüßte Negan. Dieser ebenfalls. Die Wörter konnte ich jetzt noch nicht in meinen Kopf aufnehmen. Zu aufgebracht war ich, weil ich Alanis nicht entdecken konnte. Nun öffnet Rick das Tor und Negan und sein Männer treten ein. 

Als er die ersten paar Schritte eintrat höre ich ihn begeistert sagen: "Wow. Der absolute Wahnsinn hier!"
Er war so nahe und ein so leichtes Ziel für meine Waffe. Ich musste dem Drang wiederstehen sie zu ziehen und ihm in seine hässliche Fresse zu schießen.

"Rick! Wow du hast es echt schön hier", lacht Negan und wendet sich an Rick, während er allerdings immer noch die Häuser und den Rest Alexandrias begutachtet.
"Wir haben deine Sachen hergerichtet. Nimm sie und geh wieder", knurrt Rick und ich hatte das Bedürfnis ihm mein Messer an den Hals zu halten, damit er endlich nach Alanis frägt.
Er lacht lauthals und als er sich wieder etwas beruhigte meinte er: "Nein, nein, nein Rick so läuft das nicht. Wir suchen uns das aus, was wir brauchen nicht andersrum. Außerdem willst du denn gar nicht eure kleine, süße Freundin sehen mhh? Ich hab sie extra mitgebracht."

Er redete von Alanis

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Er redete von Alanis. Sie war am Leben und sofort wurde mir warm ums Herz.
"Wo ist sie", schrie ich lauthals und machte dadurch auf mich aufmerksam.
"Haaaallooo! Du musst Tara sein. Mein Gott sie hat mir so viel von dir erzählt", lacht er und kam nun auf mich zu.
Rosita neben mir nimmt vorsichtig meine Hand, doch ich entreiße mich ihr. Meine Aufmerksamkeit war einzig und allein auf Negan gerichtet. Er stand vor mir mit diesem Ding in der Hand. Ich wollte gar nicht wissen wie viele Leben schon durch das da genommen wurden.
Er sah zu mir herunter und legte nun seine Hand auf meine Schulter. Ich schlage sie sofort weg und zische: "Fass mich nicht!"
"Warum so wütend mhh", fragt er lächelnd und grinst mich direkt an, während er mir direkt in die Augen blickte.

"Negan lass sie in Ruhe", kommt es plötzlich von ihr und ich sah mich sofort nach ihr um. Und da stand sie lebendig. Ganz.

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