32 - Lagerfeuer.

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ALANIS SICHT

Nicht schwanger! Ja! Hab ichs doch gewusst! Ein rießen Stein fällt mir vom Herzen und glücklich lege ich den Test beiseite bevor ich Dr. Carson die gute Nachricht mitteilte. Er reagierte mäßig darauf und öffnete mir mit einem gezwungenem Lächeln die Tür.

Als ich den Raum verlasse und Dr. Carson die Tür schloss blieb ich noch eine Sekunde lang einfach so stehen und freue mich innerlich immer noch über diese gute Nachricht. Das wäre ein Alptraum gewesen ein Kind von diesem Monster zu erwarten.

Mit einem leichten Grinsen im Gesicht mache ich mich schließlich auf den Weg zur Party. Am Hof, brannten mehrere Lagerfeuer und laut lachende, betrunkene Saviors saßen darum. Andere redeten im stehen und wieder andere standen an der provisorisch aufgebauten Bar. Negan war nicht zu sehen, was hieß er war entweder in einem der Container in dem die Party wohl weiter verlegt worden war, oder er war drinnen und vergnügte sich mich jemand anderem außer mir.

Ich nähere mich vorsichtig dem Geschehen und werde schon von einigen Saviors gierig angeschaut. Mein Kleid war auch nicht gerade sehr lang, was mich dazu brachte es nochmal etwas nach unten zu ziehen, während ich ging. Kurz blieb ich stehen um mich nach jemandem umzusehen den ich kannte, doch ich konnte niemanden entdecken. Ja, innerlich suche ich nach Lowell, der mich mit seiner unglaublich komischen, dennoch netten Art begeistert hatte. Also schlendere ich zur Bar in der Hoffnung dort etwas anderes außer Alkohol zu bekommen, was bei den Saviors ja schon fast unmöglich schien.

"Hast du auch Wasser oder was alkoholfreies", frage ich den Barkeeper der mich grinsend begutachtete, ehe sein Blick in meinen Ausschnitt fiel.
"Nein, nur Alk", erwiedert dieser und somit war das Thema für mich erledigt.
"Was ist mit dem O-Saft, der da in der Ecke steht", frage ich neugierig und deute mit der Hand auf die Flasche am Boden.
"Der wird mit Wodka vermischt", erwidert er grinsend und reicht mir dann einfach ein Bier, bevor er sich zur nächsten "Kundschaft" dreht.
Super! Das Zeug trink ich ganz bestimmt nicht.

"Hey, da bist du ja", diese Stimme würde ich überall heraus hören. Lowell. Mein Herzschlag beschleunigte sich sofort und als ich mich umdrehe konnte ich nicht anders als ihm anzugrinsen. Er erwiderte dies.

"Wie ich sehe hast du schon was zu trinken", meint er als ich mal wieder nichts erwidere, weil ich so von seinem Aussehen geflasht war.
"Oh...ähm. Ja, ich...willst du es vielleicht haben", ich lege meinen Kopf zur Seite und starre angeekelt auf das Bier in meiner Hand.
"Warum? Sag nicht du magst kein Bier", lächelt er und kommt einen Schritt näher um mir die Flasche aus der Hand zu nehmen.
"Überzeugte Antialkoholikerin", erwidere ich und betrachte ihn dabei, wie er die Flasche öffnete und den ersten Schluck daraus nahm.
Dann hielt er sie mir entgegen und ich konnte schon den Geruch von Malz in meine Nase wahrnehmen.
"Nein danke. Wirklich nicht."
"Komm schon, sei nicht so verklemmt und hab Spaß", dieses Grinsen war so ansteckend.
"Ich bin nicht verklemmt", erwidere ich tapfer.
"Beweis es!"
Das war das einzige was kam. Zögernd sah ich auf die Flasche in seiner Hand und dachte automatisch an diese Party mit Tara wo ich das erste mal Alkohol getrunken hatte. Fuck, das war schon echt lang her. Vielleicht sollte ich es mal wieder wagen. 

Zögernd greife ich zur Flasche und nahm einen Schluck.

Es durchzuckte meinen ganzen Körper als das bittere auf den noch vorhandenen Zahnpastageschmack trifft. Beim zweiten ging es besser.

Einen dritten gab es nicht, denn ich konnte mich selbst davon abhalten es zu übertreiben.

"Wow. Du bist echt ein Badgirl", lachte er über meine Trinkweise, was mich anscheindend provozieren sollte. Doch das konnte ich auch. So mutig, wie ich dachte durch diese zwei Schlucke Alkohol zu sein antwortete ich ihm auch: "Dann hast du mich nur noch nicht als Bedgirl gesehen."
Ich fühlte mich ziemlich gut durch diesen Spruch, obwohl ich ihn im Nachhinein bereue, denn er war ziemlich schlecht und nicht witzig. Ich war mir nicht mal sicher ob er die Betonung von a auf e verstanden hatte.

Doch als er verschmilzt lachte und noch mal von unserem Bier trank wusste ich mit ziemlicher Sicherheit, dass er es verstanden hatte.

"Komm. Setzen wir uns ans Lagerfeuer. Du solltest deine zwei Schlücke Alkohol genießen", grinst er und dreht sich nun um. Ich folge ihm.

An einem der Feuer angekommen, saßen dort noch ein, zwei weitere Saviors die sich lauthals über irgendetwas unterhalten. Ich glaube es ging um Frauen.

Sie starren mich an, als ich mich neben Lowell fallen lasse.
"Wo hast du denn die her", fragte der eine dreckig und leckte dich dabei über die Lippen.
"Vom Chef persönlich. Sie ist eine seiner Huren", ergänzte ein anderer anstelle von Lowell. Ich starre beide mit einem eisernen Blick an und musste mich zusammen reißen.
"Mhh...Frischfleisch. Da werd ich gleich ganz geil. Mhh Kleine, wie wärs mit nem kleinen Quicki?" Der Mann neben mir legte mir eine Hand auf den Oberschenkel die Lowell sofort, ganz beschützerisch wegschlug.

"Finger weg von ihr und lasst die unanständigen Kommentare. Sie ist eine Freundin und wenn Negan das raus bekommt seit ihr alle einen Kopf kleiner, das ist euch schon klar oder", erklärte Lowell ihnen mit einem wütenden Unterton.

"Was würde Negan machen", frage ich neugierig, da ich ja noch nicht lange hier war und keinen Plan davon hatte. Die Situation und auch die Frage danach war etwas peinlich für mich.

"Naja, kommt drauf an. Entweder wird dem Typen das Gesicht verbrannt wie bei Dwight, den kennst du ja. Er ist damals mit Sherry abgehauen, oder dein Schwanz wird dir abgehakt, Süße. Manchmal hast du auch Glück und du wirst gleich von ihm erledigt. Aber da versteht er echt keinen Spaß", erklärte mir der Perverse von vorhin und man konnte deutlich sehen was für eine Abneigung er plötzlich gegenüber mir empfand.

"Wow. Klingt hart. Wie oft ist das schon passiert", ich weiß, dass ich neugierig war aber dieses Thema interessierte mich komischerweise.

"Einige Male, aber du hast Glück. Dir wird nichts passieren, außer das dich der Typ zu Tode ficken wird", nun mischte sich der Grabscher wieder ein und machte mir dadurch etwas Angst. Der Typ macht mir generell Angst.

"Hör nicht auf die. Dir wird es gut gehen, so wie zuvor", beruhigte mich Lowell indem er mir eine Hand auf die Schulter legte und vorsichtig auf und ab streichelte.
Diese Berührung, mag sie auch noch so wenig bedeuten ließ mich kurz erschaudern und schwerer Atmen. Warum machte mich dieser Mann so verrückt und warum fühlte es sich bei ihm nach diesen Tagen so richtig an?

Es klang irgendwie verrückt aber ich sehne mich nach mehr dieser Berührungen. Jetzt. Sofort.

"Ich würde gerne gehen", flüsterte ich Lowell ins Ohr und schlinge meine Arme um meinen Oberkörper, da mir etwas kalt wurde, obwohl das Lagerfeuer mich von vorne wärmte.

"Soll ich dich begleiten, ich mein....ähm nur das du sicher zurück in dein....ähm....Zimmer...kommst", murmelt er und fing plötzlich wieder an zu stottern. Das leichte Grinsen auf meinen Lippen konnte ich mir nicht verkneifen als ich zustimme.

Dann stehen wir auf und gehen. Mein Herz pocht wie verrückt und meine Beine fangen wieder an zu zittern, wie heute nachmittag. Es hörte auch nicht auf, als wir im Gebäude waren.

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