13 - Piece of Shit.

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TARA'S SICHT

Als wir wieder in Alexandria ankamen, trafen wir schon auf die anderen. Sie saßen alle auf der Treppe vor Ricks Haus. Alle hatten dieses traurige Gesicht aufgesetzt und manche trauerten noch mit Tränen um Abraham. Ich ging hinter allen anderen her und als sie stehen blieben, vor den anderen ging ich wortlos an ihnen vorbei in mein und Alanis Haus. Ich wollte allein sein, ich brauche das um nachzudenken. Ob es mir überhaupt gelang zu denken, während mir bewusst war, in wessen Gewalt Alanis war? Nein. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, so sehr ich es auch versuchte. In mein Hirn brannte sich nur der Ausdruck in ihrem Gesicht als sie weggezerrt wurde. Sie war so verängstigt und verletzt so hilflos. Ich konnte nichts tun und das beschäftigte mich am meisten.

"Tara warte", brüllte mir Glenn hinterher. Ich blieb stehen und drehe mich um.
"Was?"
Ich war einfach nur genervt. War doch verständlich oder nicht?
"Hey. Wir schaffen das gemeinsam ja? Ihr geht es sicher gut!"
Es war nett, dass Glenn das sagte, aber ich konnte irgendwie nicht recht darauf reagieren. Ich mein woher wollte er das wissen? Er könnte schon sonst was mit ihr gemacht haben!
"Ich bin ein Stück Scheiße", schrie ich verzweifelt und brach erneut in Tränen aus.

"Du kannst doch nichts dafür", murmelt Glenn um als ich hinter ihn sah, bemerke ich die Aufmerksamkeit der anderen auf mir

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"Du kannst doch nichts dafür", murmelt Glenn um als ich hinter ihn sah, bemerke ich die Aufmerksamkeit der anderen auf mir. Sollten sie doch gucken, es war mir relativ egal mich so schwach zu sehen.
"Doch. Es ist meine Schuld. Ich hab sie überredet hier her zu kommen und jetzt ist sie bei diesem ekligen Typen! Ich hätte sie retten müssen irgendwas tun müssen!"
"Das konntest du nicht. Wir alle konnten das nicht. Ihr gehört jetzt zu uns ja? Wir werden sie befreien und uns rächen. Das verspreche ich dir. Alanis und du seid ein Teil unserer Familie", meint Glenn ruhig und kam einige Schritte näher auf mich zu. Ich weiche zurück und gehe ohne noch ein Wort zu sagen ins Haus.

Ich musste alleine sein, überlegen wie ich sie zurückbekam ohne noch jemanden zu verletzen. Ich schlug die Haustür zu und lief nach oben. In unserem Zimmer war das Fenster offen, weswegen es so kalt hier drin war. Alanis hatte es heute morgen noch geöffnet, nachdem sie meinte es würde zu sehr nach meinem intensiv duftenden Kirschfuschgel riechen. Jetzt war der Geruch weg, genauso wie sie. Gerade als ich es zumachen wollte höre ich unten Alanis Namen fallen.

Ich lehne mich gegen die Wand und höre gespannt der Gruppendiskusion zu. Auch wenn ich es gar nicht hören wollte.
"Wie wollen wir das anstellen Glenn mhh? Der Typ hat mehr Leute als wir. Das schaffen wir nicht."
"Außerdem kennen wir die Kleine doch fast nicht. Wir setzen unser Leben aufs Spiel für niemanden."

Es herrschte eine kurze Pause und ich musste mir meine Tränen unterdrücken. Doch sie kamen einfach über mich und ich machte mir nicht mal die Mühe sie weg zu wischen. Hätte Alanis gehört, dass sie jemand Kleine genannt hätte wäre sie wahrscheinlich ausgetickt. Sie hasste es wenn man sie nicht mit ihrem richtigen Namen ansprach. Al ging da gerade noch durch.

Ich konnte nun Maggies Stimme vernehmen: "Leute! Taras Freundin Alanis hat mir geholfen. Wer weiß, was passiert wäre wenn sie nicht so schnell gehandelt hätte mhh? Ich verdanke ihr einiges und werde nicht nur rumsitzen und zusehen wie Tara da oben eingeht! Sie ist die einzige Person die sie hat. Stellt euch das doch mal vor mhh? Ihr würdet doch auch alles dafür tun nicht?"

"Ich traue dieser Tara nicht", kommt es von dem Armbrusttypen der mich von Anfang an nicht ausstehen konnte! Nur so nebenbei, mittlerweile hielt ich auch ziemlich wenig von ihm und seiner fast schon arroganten Art.

"Aber ich und Maggie tun es", knurrt Glenn.
"Ich auch", Rick meldete sich endlich mal. Ich hatte seine Stimme seid dem Vorfall nicht mehr vernommen.
"Ich, Eugene und Michonne auch", meinte Carl.

"Wir retten Alanis und rächen uns an Negan für Abraham. Das ist der Plan. Denn wenn ihr wenigstens nicht Sie retten wollt, tut es für ihn", meinte Rick.

Eigentlich würde ich Rick gerne in seine Fresse hauen, weil er nichts getan als Alanis weggeschafft wurde doch ich hatte genauso wenig getan. Also konnte ich ihm auch nicht die Schuld daran geben. Das war eine Angewohnheit von mir. In Situationen die mich eng betrafen versuche ich immer anderen Leuten die Schuld zu geben.

Ich schlug das Fenster zu, weil ich nichts mehr darüber hören wollte. Ich wollte schlafen und erst morgen wieder darüber nachdenken, wie ich sie befreien konnte. Ich will keinen Gedanken daran verschwenden, was ihr passiert sein könnte. Ich will einfach nur kurz abschalten und erst morgen wieder mein Hirn einschalten.

Wenn das nur so einfach wäre. Ich zog meine Schuhe aus und warf mich in frische Kleidung. Dann fuhr ich mit meiner Hand vorsichtig über das Tattoo. "You'll keep me safe."

Ich vermisse meine bessere Hälfte einfach nur. Ohne sie war ich angreiflich und verletzlich. Das konnte selbst ich nicht verstecken. Genau das war ja die Aussage des Tattoos und natürlich das sie mich von dem Scheiß bewahrt, den ich mir in den Kopf setze. Sie hätte mich vor dem hier bewahren sollen. Vor Alexandria, vor dem Gedanken daran hier glücklich zu werden. Was hatte ich mir dabei gedacht?

Ich schmeiße mich ins Bett und versuche zu schlafen. Doch es funktionierte nicht. Ich lag wach und dachte einfach an so viele Sachen.

Ich denke unter anderem an Alanis Mutter. Sie war mehr eine beste Freundin für sie und für mich war sie das auch. Wir waren starke Frauen zusammen und jetzt war jede von uns allein. Alanis, Erna und Tara.
Wir waren ein gutes Team durch und durch. Es gab nie Streit zwischen uns. Zwischen mir und Alanis seit mindestens 2 Jahren nicht mehr. Der letzte "große" Streit bestand darin ob wir wirklich in das Haus gehen sollten in dem es vor den Toten nur so wimmelte. Letztendlich ließen wir es uns sie bekam mal wieder recht, war ja klar, dass es meine Idee war nicht?

Wir wären mitten in eine Falle gelaufen und das riskieren wir dann lieber doch nicht. Dafür liebten wir unser Leben zu sehr auch wenn schon einige schlimme Erlebnisse an uns zerrten. Besonders um Alanis machte ich mir da Sorgen. Sie hatte schon einiges durch gemacht. Aber das war ja eine unserer Gemeinsamkeiten auch wenn sie nicht zu den schönen zählte. Wir holten uns da gegenseitig wieder raus und überstanden die schweren Zeiten gemeinsam. Als Familie.

Ich hatte mir sogar ein wenig Spanisch angeeignete, wobei ich wohl keins der Worte mehr richtig konnte.

Kurz gesagt ich war eine Niete in Spanisch. Generell in Sprachen. Deswegen probierte ich es dann wohl auch nicht weiter. Alanis beließ es dann durch diese Erkenntnis auch und lachte mich immer aus, wenn ich versuchte die Konversation mit ihrer Mutter zu verfolgen. Ich scheiterte. So viel war klar.

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Na alles klar bei euch?

Gefällt euch die Story bis jetzt?

Und was genau, wenn das zutreffen sollte und was wenn nicht?

Ich freue mich über Feedback 🍍

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