ALANIS SICHT
"Lowell", flüsterte ich unglaubwürdig.
"Ja und ich zahls dir jetzt heim, dass du mich vor allen so bloßgestellt hast. Das wirst du schon sehen", murmelte er mir entgegen während er mich fest im Griff hielt.
"Bitte Lowell lass mich gehen. Ich muss hier weg."
"Warum denn so plötzlich?"
"Du weißt wieso. Außerdem habe ich keine Lust mit dir darüber zu diskutieren."
"Mir mir musst du das auch nicht, aber mir Negan wird es wohl einiges zu besprechen geben", lacht er dreckig hinter mir, während er seinen Unterarm gegen meinen Hals drückte.
"Lowell! Lass mich los!"
"Nein. Du bist eine kleine, dreckige Schlampe und hast nichts besseres verdient als den Tod wenn ich ehrlich bin. Aber Negan wird schon wissen was er an dir hat. Gut zu ficken bist du ja!"Ich war verletzt, doch gleichzeitig koche ich vor innerlicher Wut. Gerade als er mich wegtransportieren wollte, wahrscheinlich zu Negan ergriff ich meine Chance und biss ihm so fest ich nur konnte in den Arm.
Er gluckst kurz auf und wirft mir ein "Schlampe" entgegen. Doch er hatte von mir gelassen.
Bedrohlich kommt er auf mich zu und will mir seiner geballten Faust zuschlagen doch ich bemerkte es früh genug und wich seinem Schlag aus.
"Lowell, lass mich einfach gehen!"
"Niemals!"
Er versuchte es erneut doch traf wieder nicht.Das ging ein paar Sekunden so, bis er es sich anders überlegte und mich wieder in seinen Griff nahm. Ich war mir dem Rücken an seine Brust gedrückt und bekam einen Schlag in den Bauch ab.
Es schmerzte höllisch und würde er mich nicht festhalten, würde ich wahrscheinlich auf dem Boden landen vor Schmerz.
Doch er hielt mich fest. Fast war ich ihm schon dankbar dafür, doch ich musste immer daran denken in welcher Situation ich gerade war. Ich musste ihn zu Boden bringen, egal wie.Noch etwas erschöpft hing ich vor ihm und überlegte weiter hin und her bis mir eine Idee kam. Es ist riskant, aber ich musste es für mich und meine Freiheit machen. Ich wollte nicht noch länger Negan als meinen Mann und Anführer haben. Er war es nicht, was ich begehre.
Er war das Einzige was mich von hier vertrieb.Gerade als Lowell mich erneut hochzog um in Richtung Haus zu schlendern greife ich zu meinem Messer. Mit letzter Kraft winde ich mich in seinen Armen und stehe nun Brust an Brust mit ihm. Er sah mich verdutzt an, doch so schnell konnte er nicht reagieren. Mein Messer drang mit einem ekligen Laut durch seine weiche Haut direkt in seine Brust. Er hielt still und verkrampfte sich unter den Schmerzen die er haben musste. Wir fielen rückwärts, ich auf ihn.
Er gab einige schmerzerfüllte Geräusche von sich und es hörte sich so an, als ob er an seinem eigenen Blut erstickt.
Ich lehne mich nach vorne über sein Gesicht und konnte mir die Tränen nicht verkneifen.
"Es tut mir so leid Lowell, aber ich muss es einfach tun", murmelte ich ihm entgegen bevor seine Augen nur noch ins Leere starren. Ich zog mein Messer aus seinem Oberkörper und drücke ihm einen letzten Kuss auf die Wange. Dann erhob ich mich von ihm und starre von meiner stehenden Position auf den am Boden verblutenden Lowell. Krass. Ich hatte den Mann getötet, der mir das erste Mal Hoffnung an diesem Ort gab. Ich hatte mich ihm oft genug geöffnet und ihm vertraut und jetzt hatte ich ihn getötet. Das war nicht ich und das wollte ich auch nicht sein, doch in diesem Fall schien es mir fast richtig zu sein.Doch jetzt musste ich mich von ihm lösen. Mein Blick befand sich wieder auf dem Loch im Zaun und sofort schlüpfe ich hindurch. Mein Messer ließ ich in meiner Hand, falls nochmal ein Zwischenfall auftreten sollte. Ich tat das was Sherry mir geschildert hatte. Ab in den kleinen, angrenzenden Wald und dann so schnell wie möglich auf die andere Seite. Ich hoffe sie warteten auf mich. Wenn nicht wäre ich echt am Arsch ich meine wo sollte ich noch hin? Jetzt ohne irgendwas bei mir. Ich hatte nicht mal Munition zum nachladen. Ich hatte einfach nur meine 10 Kugeln und ein Messer zu meiner Verteidigung. Nicht schlecht, aber keine Lösung auf Dauer.
Doch damit konnte ich mich jetzt nicht beschäftigen. Zumindest noch nicht. Ich musste mich viel mehr darauf konzentrieren Hindernisse im Dunkeln nicht zu übersehen. Meine Augen stellten sich mehr als nur an, bei meinem Sprint in Richtung Wald. Sofort als ich hineinlief in den noch dunkleren Part der Nacht kam mir ein Beißer entgegen. Ich erledigte ihn mit einem schnellen Stich in den Kopf um danach weiter zu laufen. Ich musste einfach so schnell es geht auf die andere Seite.
Die Äste des Unterholzes preschten über meine Haut als ich hindurchrenne. Später, wenn ich es mir genauer ansehen würde könnte ich bestimmt einige tiefe Kratzer an meinen Armen und im Gesicht entdecken.
Doch jetzt war es mir relativ egal.Ich konnte schon einen deutlichen Farbunterschied in einigen Metern Entfernung erkennen. Es war wie vorhin auf dem Weg zum Wald. Hoffentlich war das das Ende und nicht nur eine Lichtung die mir sagte, dass ich mich verlaufen hatte.
Doch als ich nach ein paar Metern ankam und hinausstürzte aus dem Unterholz stand ich am Straßenrand und vor mir stand ein großer Pickup.In ihm saßen zu meinem Glück Sherry und Dwight die mich ebenfalls gerade entdeckt hatten.
Sherry sprang sofort aus dem Wagen und lief auf die andere Seite um mich zu begrüßen. Ich war total aufgelöst aber glücklich die beiden zu sehen.
Ja auch Dwight, obwohl ich ihn nicht sonderlich gut leiden konnte. Ich hoffe auch, dass wir ihm vertrauen können.
"Ich hab ihn getötet ich...ich...bin eine Mörderin", stotterte ich und ließ mein Messer klirrend zu Boden fallen.
Sherry nahm mich sofort in den Arm und ließ mich wissen, dass ich nicht alleine war. Auch wenn es sich so anfühlt. Sie hob mein Messer auf und begleitete mich zum Fahrzeug. Ich saß außen am Fenster und starrte die ganze fährt über ins Nirgendwo. Wohin fahren wir eigentlich?
Diese Frage stellte ich nicht nur mir selbst sondern wenig später auch Sherry und Dwight."An einem Ort, an dem uns die Saviors niemals finden werden. Dafür haben wir schon gesorgt", erklärte mir Sherry und sah mich bemitleidend an.
Meine Hände zitterten immer noch vor Aufregung und an ihnen klebte immer noch sein Blut. Ich wollte es mit meinen Ärmeln abwischen, doch es war schon zu eingetrocknet um es weg zu bekommen.
Mit der Zeit rieb ich immer schneller und intensiver, doch es ging nicht ab.
"Hey Al. Komm her ich mach das", murmelte Sherry und schüttete einen Schluck ihrer Wasserflasche auf einen Fetzen Stoff. Damit rieb sie mir die Handflächen sauber.Fuck ich war noch nie so froh meine Hände sauber zu haben.
"Danke Leute."
"Für was", fragt Dwight locker.
"Dass ihr mich da mit raus geholt habt."_________
Wow schon Teil 70! Bin selbst überrascht, aber es wird euch freuen zu wissen, dass die Story bald ein Ende findet :)
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...