TARAS SICHT
Rosita und ich waren am nächsten Tag zusammen aufgebrochen. Wir verfolgen meinen Plan und suchen nach Waffen. Denn um an mehr Waffen zu gelangen müssen wir die Gruppe die ich im Sinn hatte mit Waffen bedrohen. Es klang kompliziert, was es wohl auch war. Denn wo zur Hölle sollten wir Waffen finden, wenn der Großteil dieser schon bei anderen Gruppen rum liegt. Es schien eigentlich hoffnungslos danach zu suchen, doch wir waren trotzdem ziemlich positiv auf der Fahrt nach Westen bestimmt.
Wir bildeten ein Zweierteam und brachen so früh es ging auf, schließlich waren wir wahrscheinlich einige Tage unterwegs bis wir etwas finden würden. Rosita fuhr, während ich nachdenklich aus dem Fenster starrte.
Alanis war jetzt schon seit 6 Tagen bei diesen Leuten und nachdem was ich gestern gesehen hatte, ging es ihr wohl nicht sehr gut dort. Schon mit dem Wissen, dass sie jetzt "Negans Frau" war durchzog mich ein tiefer Schmerz tief in mir. Warum opferte die sich für mich auf? Sie hatte so etwas nicht verdient, weil ihr Leben bis vor ein paar Tagen noch gut verlief. Einigermaßen. Wir waren glücklich und jetzt saß ich mit Rosita, einer Frau die mir einiges mehr bedeutete als ich zugeben wollte in einem Wagen auf der Suche nach Waffen um Alanis zu retten und Abraham zu rächen. Krass wie sehr sich ein Leben in einer Nacht verändern konnte.
Diese Nacht wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben. Die Stunden, in denen ich zusehen musste wie Alanis von mir gerissen wurde und mir damit ein wichtiger Teil meines Lebens verloren gegangen war.
"Tara?"
Durch Rositas Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, die mich die letzten Tage ständig beschäftigten.
"Lass uns hier mal schauen, das hinter dem noch fast nagelneuem Zaun sieht ganz gut aus", erklärte sie mir und zeigte mit einer Hand auf die linke Seite.Ich stimme ihr zu und als sie den Wagen anhält stürme ich sofort mit meinem Messer nach draußen. Rosita tat dies ebenfalls und kam auf meine Seite. Drei Beißer die sich am Zaun tummelten kamen auf uns zu und der eine stürzte auf uns zu. Er war echt ziemlich schnell für einen Toten. Rosita reagierte sofort, während ich viel zu lange darüber nachdachte zuzustechen.
Sie nahm Anlauf und stach ihm, kurz bevor er nach ihr greifen konnte das Messer in den Schädel. Das stinkende, schwarze Blut rann heraus und einiges davon traf Rositas makelloses Gesicht."Du übernimmst einen und ich den anderen", schrie sie und stürzte sich sogleich auf den Beißer, der aus sie zukam.
Ich reagiere und ging auf den taumelnden Toten vor mir zu. Ihm fehlte ein Arm und die Haut viel ihm schon von den Knochen.Ohne jegliche Gefühle stoße ich ihm die Klinge in die Schläfe.
Er sackte zu Boden und Rosita ihrer zur selben Zeit."Ok, jetzt die innerhalb des Zauns", weist sie mich darauf hin, indem sie in diese Richtung deutete. Sie schlug mit einem Stock gegen den Maschendraht und lockte somit durch das laute Geräusch die Toten an den Zaun. So konnten wir ihnen, der Reihe nach jeweils die Schädel einschlagen oder eben das Gehirn zerstören.
Als wir jeden hatten, kletterten wir über den Zaun und sahen uns auf dem Gelände um. Kein Beißer oder Anzeichen von Menschen zu sehen. Der Platz schien noch ziemlich unberührt zu sein. Doch plötzlich taumelte ein weiteres dieser Mistviecher um die Ecke und er trug einen Militäranzug und eine große Waffe auf seinem Rücken. Ohne zu Zögern lief ich auf ihn zu und stach ihm ins Gehirn, bevor er nach mir schnappen konnte. Er sackte zusammen und ich schaffte es rechtzeitig diesen schweren Mann auf den Knien zu halten. Rosita eilte mir zur Hilfe und nahm ihm das Gewehr ab. Dann ließ ich ihn zu Boden fallen.
"Und", frage ich neugierig und sah ihr dabei zu wie sie die Munition begutachtete.
"Leeres Magazin, aber scheint funktionstüchtig zu sein", grinste sie mich an und warf sich das Gewehr über die Schultern.
"Lass uns mal in das Lagerhaus sehen, vielleicht finden wir ja da drinnen noch mehr", schlage ich vor. Gesagt getan. Als wir die Türen öffneten kamen uns nicht, wie wir erwartet hatten Beißer entgegen. Es war absolut leer hier drinnen und sah noch einigermaßen gut erhalten aus."Lass uns zur anderen Seite gehen", flüstere ich, falls doch jemand hier war nicht allzu viel Lärm zu verursachen.
Rosita nickte und ging vor. Ich folge ihr und sah mich weiterhin prüfend um. Ich war etwas skeptisch, warum wusste ich nicht. Es war einfach so, vielleicht hatte ich auch einfach Angst, das Rosita oder mir was passiert.Aber als wir auch im hinteren Teil des Gebäudes angekommen waren, war alles leer. Nur in einer Ecke standen bis zur Decke hoch gestapelte Kisten.
Als ich näher heran trat blieb mir der Mund offen stehen.
"Jackpot", murmelte ich vor mich hin und zeige auf den Schriftzug um Rosita darauf aufmerksam zu machen.
"Konserven" prangte fett an dem Pappkarton und ließ mir damit das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht gehen.
"Oh mein Gott! Das ist der pure Wahnsinn", jetzt hatte es auch Rosita bemerkt und sofort ging sie auf eine der Kisten zu und öffnete sie.Kleine silberne Dosen waren darin gestapelt. Alles drum und dran. Sie packte eingelegte Tomaten, Suppen, Rotkohl und einiges anderes an Gemüse aus und kriegte das Lachen, ebenso wie ich nicht mehr aus dem Gesicht.
"Tara, das ist wunderbar. Weißt du was das heißt?"
Ich nicke und plötzlich fällt Rosita mir in die Arme. Ihre dünnen Arme schlingen sich um meinen Nacken und ihr Kopf ruht immer noch grinsend auf meiner Schulter. Vorsichtig schlinge ich meine um ihre Hüfte und drücke mich ebenfalls gegen sie.Die Umarmung war wunderschön und ich konnte das erste mal seit gestern wieder richtig durchatmen, glücklich sein. Was auch immer sie tat, bei ihr fühle ich mich sofort wieder unglaublich gut. Auch das reden gestern hat mir wahnsinnig gut geholfen mich abzulenken. Zu wissen, dass ihr Leben genauso verkorkst wie das meine war, verbindete uns irgendwie.
Obwohl ich anfangs dachte nie mit ihr auskommen zu können, hatte sich das in den letzten Tagen mehr als nur verändert. Die Tatsache, dass sie mit mir redete und mir so viele Dinge anvertraute auch das mit Abraham und Sasha machte mich schon irgendwie glücklich. Auch, dass ich mit ihr über Alanis sprechen konnte nahm mir etwas Last von den Schultern. Durch sie konnte ich meine Trauer verarbeiten.Aber ich wusste das sie mir nicht nur freundschaftlich etwas bedeutete, ich fühle mich unglaublich zu ihr hin gezogen, denn sie ist wunderschön und man kann mit ihr reden....Sie ist einfach perfekt.
Doch so wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, steht sie eher auf Männer, was mich damit wohl aus dem Rennen werfen wird. Ich musste es einsehen, man findet eben nur wenig Frauen in der Apokalypse die das gleiche fühlen wie ich.
Das Leben war eben manchmal schon ein ziemliches Arschloch.
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...