ROSITA'S SICHT
Ich stand vor Taras Tür um ihr Bescheid zu geben, dass Rick eine Versammlung für alle Bewohner Alexandrias organisierte um die ganze Situation aufzuklären. Doch als ich sie ganz hektisch die Tür ausreißen sah, tat sie mir leid. Um ihre Augen herum war alles geschwollen. Sie hatte geweint und zwar nicht gerade wenig.
Taras Gesicht war schön. Ich mochte es sie einfach nur anzustarren, auch wenn die Gelegenheit dazu nicht oft kam.Doch jetzt war sie da. Zwischen uns herrschte zwischen Tür und Angel strenger Blickkontakt, den keiner von uns beiden lösen wollte. Ich verspüre erneut das Bedürfnis meine Lippen auf ihre zu drücken, so wie ich es vorhin in der Eile des Gefechts getan hatte. Doch ich tat es nicht, vielleicht hätte sie das genau in dem Moment gebraucht aber ich konnte mir nie sicher sein. Was wenn ich die Situation damit nur noch hätte schlimmer gemacht? Ich meine ihre beste Freundin wurde von diesem miesen Arschloch entführt, dass meinem Exfreund den Schädel eingeschlagen hatte.
Sie war dabei. Kein Wunder das sie sich um Alanis sorgen machte. Man sieht ihr an wie sehr sie darunter leidet, nichts für sie tun zu können. Wahrscheinlich waren sie ein Leben lang unzertrennlich, auch während der Apokalypse. Ich konnte sie verstehen und es machte mir auch nichts aus sie in diesem Zustand vorzufinden.Unsere Blicke lösen sich und ich sah auf meine Fußspitzen, wobei mir, während ich den Blick senke ein Zettel in ihrer Hand auffiel. Ganz zerknittert und eingerissen. Vielleicht auch etwas aufgeweicht von ihren Tränen.
"Was ist das", frage ich gerade heraus und lasse meinen Blick wieder in ihre braunen Augen gleiten. Sie sah mich kurz an und ließ dann den Blick auf den Zettel zurück fallen. Sie hob ihn einfach nur wortlos hoch und reichte ihn mir dann.
Ich nahm ihn an, während ich ihren Blickkontakt suche, doch da war nichts. Sie ging an mir vorbei und setzte sich auf die Treppen der Veranda. Es wurde schon etwas dämmriger und hinter den Mauern Alexandrias in weiter Ferne zeichnete sich ein beruhigender Sonnenuntergang ab.
Tara saß auf den Treppen und hatte ihr Gesicht in den angezogenen Knien versenkt. Wortlos lasse ich mich neben ihr auf der ersten Stufe von oben fallen.
Dann überflog ich den Text kurz um dann festzustellen, dass dieser von Alanis war.Sie schrieb über Negans Basis und auch darüber, dass es vielleicht das letzte mal war dass sich die beiden sahen.
Ich falte den Zettel einmal in der Mitte zusammen und behalte ihn in meinen Händen, während ich versuche mit Tara ein Gespräch aufzubauen.
"Was willst du tun", frage ich ganz vorsichtig um das Risiko nicht einzugehen ihre Gefühle noch mehr zu verletzen.
Sie hob ihren Kopf und sah mir tief in die Augen. Es fühlte sich gut an wieder das Gefühl zu haben, etwas an sie ran gekommen zu sein.
"Ich weiß es nicht", murmelte sie und brach dann wieder in Tränen aus. Wortlos zog ich sie an meine Brust und ließ sie weinen. Es war ok zu weinen, jeder hatte mal eine Zeit in der einfach alles Scheiße lief. Ich wusste nicht was ich tun sollte um sie zu beruhigen, um ihr zu sagen, dass alles gut ist, weil das wusste sie selbst ganz genau: nichts war gut. Genau das würde sie mir wahrscheinlich auch sagen, wenn ich sie damit konfrontieren würde.Deswegen ließ ich es und lasse sie einfach weiter weinen, dort in meinen Armen. Auf der Veranda. Bei Sonnenuntergang.
"Tara, Rosita. Da seit ihr ja", ich konnte Ricks Stimme wahrnehmen am Ende der Treppen.
"Was gibt's", frage ich und mache ihn mit meiner Mimik auf die weinende Tara aufmerksam.
"Die Versammlung hat angefangen. Ich wollte euch holen, natürlich nur falls ihr das noch wollt. Wenn nicht kann ich euch auch allein lassen", erklärt er und lehnt sich gegen den Pfosten des Geländers.
"Ich gehe schlafen. Ach Rick, das hier ist von Alanis. Rosita würdest du ihm den Brief geben", beim letzten Satzteil wandte sie sich an mich.
Sie wollte allein sein. Ich ließ sie.Als sie ins Haus ging und ich mich vergewissert hatte das sie halbwegs ok war, nahm ich die Treppen nach unten, wo Rick immer noch stand. Ich blieb auf der zweiten Stufe stehen und war jetzt auf Augenhöhe mit ihm.
"Die beiden können nicht ohne einander leben", so fange ich mein Gespräch an. Mehr gab es dazu auch nicht zu sagen.
"Ja. Man sieht es ihnen an. Aber ich kann auch nicht ohne Daryl leben. Wie alle hier können das wahrscheinlich nicht. Er braucht uns. Sie braucht uns. Deswegen helfen wir Ihnen", meinte Rick und sah vom Boden kurz in meine Augen. Dann allerdings sofort wieder nach unten.
"Nett das du das sagst. Diesen Brief, ich hab ihn selbst auch schon gelesen hat Alanis Tara hier gelassen. Er ist auch an dich adressiert. Naja, zumindest ein Teil. Du solltest ihn vielleicht lesen, bevor wir zu den anderen gehen", ich reiche ihm das knittrige Papier und sehe zu wie er es sorgsam auseinander faltet.Dann überflog er den Text und als er damit fertig war sah er mir wortlos in die Augen.
"Wir sollten die anderen noch um Rat fragen. Mal sehen was sie von dem ganzen denken ja?"
Ich nicke und wir schlenderten gemeinsam rüber zu unserer Kirche in der sich schon halb Alexandria eingefunden hatte und wild durcheinander redete.
"Ruhe", Rick versuchte es vergeblich doch seine Stimme wurde von dem Gemurmel übertönt. Es dauerte einige Minuten, bis jeder bemerkte dass Rick wieder dort vorne stand mit dem Brief in der Hand. Dem von Alanis. Ich platziere mich in einer der ersten Reihen und beobachte Rick."Leute. Ich weiß, dass ist alles sehr schwer für uns. Daryl ist weg." Er sah kurz auf den Brief und fügt dann hinzu: "Und Alanis. Die beiden brauchen uns, wir können sie nicht dort lassen."
"Und was sollen wir bitte tun? Dieser Typ ist mehr als gefährlich", das war Jim ein ziemlich guter Mechaniker, der jedes Auto wieder zum laufen brachte.
"Das ist es ja", meint Rick und sah kurz zu Boden bevor er wieder aufsah. Er hielt den Brief hoch und sagte ein paar Worte dazu: "Diesen Brief hier hat Alanis Tara hinterlassen. Sie beschreibt darin wie wir zur Basis von Negan kommen und das ist jetzt die Frage. Sollen wir es wagen und sie angreifen oder warten bis die Gelegenheit dazu kommt?"Ich stand auf: "Zudem muss man noch sagen, das Sanctuary, also die Basis von Negan gut bewacht ist und Alanis meint es sind zu viele Soldaten um sie besiegen zu können. Wir sind viel zu wenig, die meisten auch kampfuntüchtig. Die Kinder, die etwas Älteren. Alanis meint außerdem es gibt mehrere Stützpunkte. Wie den einen, den wir vor ein paar Wochen angegriffen haben. Der, der das ganze ausgelöst hat. Wir könnten diese erst ausschalten und dann weiter sehen. Aber wir brauchen auf jeden Fall mehr Leute."
Es herrschte Stille, daraufhin folgte Gemurmel in manchen Reihen.
"Wir könnten Hilltop um Hilfe bitten", fügt Maggie jetzt hinzu.
"Das wären wahrscheinlich immer noch zu wenig", erwidert Rick.
"Dann müssen wir wohl Leute auftreiben", meinte Glenn, der nah bei Maggie saß und seine Hand auf ihrem Bauch platzierte.
"Wenn das so einfach wäre. Kennst du denn noch andere Gruppen", knurre ich etwas zu bissig, wie mir im Nachhinein auffiel.
"Nein. Aber es gibt sicher noch welche. Wir und Hilltop können nicht die einzigen sein", murmelt Glenn."Ich kenn eine Gruppe", kam es plötzlich von Tara die sich wohl doch noch dazu aufgerafft hatte her zu kommen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie zur Tür herein gekommen war.
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Hey.Geht's euch gut?
Was glaubt ihr passiert als nächstes? ❤
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"It's easy to survive!"
Fiksi PenggemarTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...