ALANIS SICHT
"Naja du bist doch schwanger oder?"
"Nein ich denke nicht. Wie kommst du bitte darauf?"
"Ich hab dich gesehen, wie du dich beim Tor übergeben hast. Ich hab einfach eins und eins zusammen kombiniert."
"Nein."
Es kam doch keine Schwangerschaft in Frage. Wie sollte ich bitte mit Negan ein Kind bekommen? Ich hielt ihn nicht für verantwortungslos, aber ich will auch nicht gerade sagen, dass er dieses Kind will. Ich meine nach der Geschichte mir Lucille stelle ich es mir auch nicht ganz so nett vor ihm davon zu erzählen. Er will es sicher nicht, was ich verstehen konnte aber will ich es denn? Klar ich hatte mir immer Kinder gewünscht, aber keins von einem Mann, der so ein Unheil über mich und Tara gebracht hatte.
"Hör zu es tut mir leid, falls du es nicht wusstest, aber ich würde sicherheitshalber einen Test machen."
"Ich kann doch kein Kind bekommen."
"Du wirst es wahrscheinlich auch nicht bekommen."
"Was meinst du damit?"
Ich war geschockt, was genau wollte mir Amber damit sagen? Das Negan Kinder tötet? Nein keine Kinder, Embryonen.
"Naja, es gab hier mal eine Frau die ein Kind von ihm erwartete. Er fuhr mit ihr eines Tages weg und wir haben sie nie wieder gesehen."
"Was glaubst du ist mit ihr passiert?"
"Ich kann es dir echt nicht sagen."
"Denkst du er wird mich auch wegbringen, falls ich ein Kind erwarte?"
"Nein. Er kann dich mehr als nur leiden."
"Aber das wird er doch nie so zeigen. Er muss doch immer den Unnahbaren spielen."
"Er wird es akzeptieren und er wird dich akzeptieren."
"Er hat mich vorhin gerade gefragt ob ich seine einzige Frau werden will. Ich hab nein gesagt und es gab eine Art kleine Diskussion zwischen uns und dann bin ich abgehauen. Wenn ich jetzt noch mit nem Kind ankomme, was denkst du was er dann mit mir macht", frage ich leicht verängstigt und halte mir wie aus Instinkt den Bauch.
Es war ein schönes Gefühl sich vorzustellen, in mir wächst ein kleines Wesen heran. Ich könnte es jetzt schon, obwohl ich noch nicht mal sicher war ob ich schwanger bin, lieben.
"Vielleicht sollten wir erst mal einen Test machen", Amber riss mich wieder aus meinen Gedanken heraus und stand vom Bett auf.
"Ja, du hast recht."
Ich machte mir selbst schon zu viele Vorwürfe und Gedanken darüber, obwohl ich noch nicht mal die Klarheit hatte. Und Klarheit bedeutete einen positiven oder negativen Test in meiner Hand zu halten.
Ich stand ebenfalls auf und folgte Amber ins angrenzende Badezimmer, wo sie aus einem Schrank über dem Waschbecken eine kleine, pinke Schachtel heraus nahm und sie mir in die Hand drückte.
"Ich warte vor der Tür", meinte sie und ließ mich alleine. Als sich die Tür schloss ließ ich mich erst mal auf den Badewannenrand fallen und starrte auf die Packung.
Ich durfte kein verdammtes Weichei sein. Entweder es war so oder eben nicht. Hinnehmen muss ich es so oder so.
Ich öffnete die Packung und zog den Test heraus, dann benutze ich ihn und platziere mich wieder auf dem Badewannenrand von vorhin. Ich schließe die Augen und lege meinen Kopf in den Nacken. Ich brauche kurz diese kleine Ruhe um mich für den nächsten Schritt vorzubereiten. Ich muss einfach nur meinen Blick senken und dann würde ich es wissen. + oder -, egal was ich werde glücklich sein, weil beides hatte irgendwie seine guten und schlechten Seiten.
Mein Blick senkt sich auf das Plastikteil in meinen Händen. Ein großes, rosa plus (➕) prangte auf dem Test und ließ mich kurz in eine Schockstarre fallen. Klar, ich hatte gesagt ich freue mich über beides, aber ich muss es natürlich erst einmal verarbeiten. Noch gefühlte 5 Minuten blieb ich einfach nur sitzen und starrte das Plus an. Dann beschloss ich aufzustehen und Amber das Ergebnis mitzuteilen. Dummerweise war sie, als ich gerade nach draußen ging nicht alleine. Negan war bei ihr und sprach gerade mir ihr. Ich ließ den Test sofort in meine Hose wandern, in der Hoffnung er hatte ihn nicht schon beim hinaus treten bemerkt."Da bist du ja", begrüßte er mich wieder lächelnd so als wäre das vorhin niemals passiert.
"Ja. Hier bin ich."
"Amber sagte, dir hing es nicht gut. Was ist los mit dir?"
"Nichts, alles gut."
"Alanis."
Ambers Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Ich konnte nur an dieses Plus denken. Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
"Amber."
"Was ist hier los?"
Nun drehte sich Negan auch zu Amber um, bevor er wieder mich anstarrte.
"Nichts Negan", murmelte ich und versuche unbemerkt den Test noch etwas weiter hineinzuschieben, da er dabei war wieder raus zu rutschen.
"Doch. Irgendwas verheimlichst du mir doch."
Ich sah zu Amber die mir einen auffordernden Blick zuwarf. Ich sah zu Boden und umgriff den Test in meiner Hand.
"Ja, ok."
Ich zog den Test heraus und starre noch mal auf das Plus.
"Was ist das?"
"Ein Schwangerschaftstest."
"Und?"
"Ich hielt ihn ihm entgegen, doch er wollte ihn nicht nehmen."
"Ich will es aus deinem Mund hören."
Er dachte bestimmt gerade an Lucille. Von ihr hätte er es auch am liebsten selbst hören wollen und nicht nur von den Ärzten nach ihrem Tod.
"Hör zu. Ich respektiere deine Entscheidungen...".
Ich wurde von ihm unterbrochen: "Sag es mir jetzt endlich."
"Ok."
Ich atme noch einmal tief ein und wieder aus und gebe ihm dann als Antwort: "Er ist positiv, ich erwarte unser Kind."
Nicht nur Negan viel das Atmen schwer, sondern auch Amber. Sie setzte sich ausdruckslos zurück aufs Bett und beobachtete, wie ich, jede Reaktion von Negan. Doch es kam lange nichts. Er starrte mich einfach nie perplex an und man konnte förmlich sehen, wie oft er den Satz in seinem Gehirn wiederholte. Dachte er jetzt darüber nach, was er davon halten sollte oder malte er sich gerade den Platz aus, an dem er mich aussetzen würde, falls er mich und das Kind wirklich loswerden wollen würde.
Nach einer weiteren Minute, in der er immer noch nichts gesagt hat, wurde ich langsam ungeduldig. Allerdings zeigte ich das nicht äußerlich. Nur innerlich tobte ich vor Neugier.
"Herzlichen Glückwunsch", kam es plötzlich von ihm und dann verschwand er einfach aus der Tür.Bitte was? Ich hätte mit jeder Reaktion gerechnet, außer mit dieser. Was genau wollte er mir damit sagen? Ich hatte absolut keine Ahnung. Amber schien auch nicht gerade zu wissen, was sie so recht darauf sagen sollte. Wenn sie jetzt auch noch herzlichen Glückwunsch oder ähnliches sagt raste ich wahrscheinlich komplett aus. Doch sie stand nun einfach auf und ging auf mich zu. Mit einer herzlichen Umarmung ließ sie wieder die Tränen in mir heraufkommen.
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Was sollte nur diese Reaktion?Denkt ihr er freut sich?
Oder ist er wütend?
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...