20 - Begegnungen

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TARA'S SICHT

Da ich abends sowieso nicht einschlafen konnte unterhielt ich mich noch lange mit Maggie und wir erzählten uns Geschichten von früher und ich lausche gespannt den Geschichten von ihrer Farm. Auch als die Apokalypse schon ausgebrochen war. Sie erzählte mir wie das alles mit Glenn anfing und wie sich ihre Liebe weiter entwickelte. Von der Hochzeit im Gefängnis natürlich auch. Sie war so stolz darauf und hatte bei den Rückblicken in die Vergangenheit die ganze Zeit Tränen in den Augen.
Maggie war mir auf diese kurze Zeit wichtig geworden und sie half mir mich etwas abzulenken um nicht die ganze Zeit an Alanis denken zu müssen. Wir redeten mindesten bis halb zwei Uhr morgens über alles Mögliche und dementsprechend müde war ich am nächsten Tag auch.

Um halb neun stand Rosita vor meiner Zimmertür und klopfte mich aus dem Schlaf.
"Tara! Beweg deinen Arsch aus dem Bett. Wir wollen los. Ich geb dir noch fünf Minuten unten komplett fertig und startbereit zu sein sonst schmeißt ich dich eigenhändig da raus", schreit sie und dann höre ich wie sie die Treppen nach unten poltert. Schnell stehe ich auf und werfe mich in irgendwelche Sachen. Wir wollten heute noch mal den Highway absuchen und sehen wo uns die zweite Möglichkeit noch hin führt. Klar, und ich war mal wieder die die es verpasst hatte.

Ich war glaube ich schneller als 5 Minuten und Rosita war wirklich schön komplett fertig und wach. Sie hatte die zwei Rucksäcke bereit gestellt und starrt in der Gegend herum.
"Ich bin fertig", murmelte ich um mich bemerkbar zu machen.
"Oh. Gut. Na dann los", kommt es von ihr etwas überrascht während sie mir auch noch den Rucksack reicht den ich gestern auch schon getragen hatte. Er war nicht schwer und ehrlich gesagt etwas zu groß für so wenig Zeug.

Gerade als wir die Veranda meines Hauses verlassen hatten und die Straße entlanggingen kam plötzlich Rick, unser Nachbar aus seinem Haus gestürmt und hält uns auf offener Straße auf.

"Wohin wollt ihr", fragt Rick und stellt sich vor uns.
"Was tun", knurrt Rosita und zieht mich am Arm an Rick vorbei.
"Wartet doch erst mal ab, bis Negan hier her kommt und dann können wir es tun ihm angreifen und Alanis befreien", erklärt er erneut und versucht uns umzustimmen.

"Nein wir warten nicht ab. Uns bedeuten die Leute etwas. Egal ob tot oder lebendig. Rosita und ich versuchen wenigstens irgendetwas zu tun und nicht nur hier rum zu sitzen. Denn überleg mal wenn Negan Alanis nicht rausrückt und nun wöchentlich Zeug von uns kassiert. Willst du das etwa mhh? Die ganze Zeit irgendwelchen Arschlöchern dienen", knurre ich und nun war ich diejenige die Rosita am Arm mit sich zog.

Er sah uns nur wütend hinterher, als ich noch einmal über meine Schulter sah.

"Tara das hast du gut gesagt", meinte Rosita als wir gerade das Tor passiert haben

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"Tara das hast du gut gesagt", meinte Rosita als wir gerade das Tor passiert haben.
"Ich hab nur die Wahrheit gesagt. Rick wird ewig so weiter machen und ja kein Risiko eingehen. Er hat Angst", murmelte ich vor mich hin und schlage den Weg Richtung High Way ein.
"Ich fand es trotzdem gut", meine Rosita noch bevor wieder Stille zwischen uns beiden herrschte. Der Weg kam mir heute gar nicht so lang wie gestern vor, wahrscheinlich weil wir nun wussten wo wir hin mussten. Rosita ging voraus und ich hinter ihr. Wir hatten keine Lust zu reden und das ging wahrscheinlich von uns beiden aus.

Wir begegneten immer mal wieder ein paar Beißern die wir einfach ohne lange zu überlegen erledigten und dann als ich gerade dem letzten mein Messer in den Kopf steche vernehme ich die Motorgeräusche von einem Wagen. Rosita ebenfalls. So schnell wir konnten versteckten wir uns hinter dem nächst besten Baum und warteten ab. Es fuhr tatsächlich ein Wagen die Straße entlang auf der wir gerade noch entlang gelaufen waren.
Ein großer schwarzer Van gefolgt von einem weißen.
"Wer ist das", frage ich Rosita und lasse meinen Blick nicht von dem Gefährt das langsamer zu werden scheint.
"Keine Ahnung. Aber wir sollten hier weg. Es scheint so als steigen sie aus", murmelt sich und steht nun vorsichtig auf. Sie rennt weiter in den Wald hinein. Ich folge ihr geduckt.
Hinter uns vernehme ich keine Motorengeräusche mehr. Es war still, kurze Zeit. Doch dann vernehme ich Stimmen die sich lautstark unterhalten.

Rosita und ich liefen weiter und beschleunigen unser Tempo. Wer weiß, wo diese Menschen hin wollten. Wir wussten ja nicht mal wer sie sind. Irgendwann kamen wir an einer kleinen Waldhütte an in der wir uns fürs erste verstecken.
Wir verbarrikadierten die Tür und setzen uns drinnen auf den Dielenboden. Es war nicht sonderlich sauber, aber sicher.
"Denkst du das war dieser Negan", fragte ich sie vorsichtig.
"Ich weiß nicht. Aber es waren zu viele um dort zu bleiben."
"Woher weißt du, dass es zu viele waren", frage ich neugierig.
"Sie würden wohl kaum Benzin für zwei Wägen verbrennen wenn man auch in einen Van passt", erklärte sie und stempelte mich sofort wieder als dumm und naiv ab.

War ja klar. Ich wusste nicht warum, aber in diesem Moment hatte ich das Bedürfnis da raus zu gehen und diese Menschen zu beobachten. Ich wollte wissen wer sie waren und ich wollte wahrscheinlich auch unbedingt wissen ob vielleicht Alanis bei Ihnen war.
Ich stehe vom Boden auf und gehe auf die Tür zu. Vorsichtig schiebe ich die Kommode etwas weg um hinaus zu können. Kurz bevor ich allerdings das tun konnte hielt mich Rosita am Arm auf.
"Was soll das werden", knurrt sie und starrt mich mit ihren dunklen Augen an, die gerade noch nicht von der Kappe verdeckt wurden die auf ihrem Kopf ruhte.
"Ich muss wissen ob er es ist", erwiedere ich und wollte nun endlich da raus. Doch sie zerrte mich zurück und drückt mich gegen die Wand. Sie war etwas kleiner als ich und sah so zu mir nach oben.
"Du wirst hier bleiben, weil du keine Ahnung davon hast wo sie sind und ob sie dich erwischen und willst du das du gefangen genommen wirst oder getötet wirst. Denkst du das hilft deiner kleinen Freundin? Ich will auch wissen wer das ist, aber ich halte mich auch zurück verstanden", knurrt sie und spuckt die Wörter fast schon aus.
"Aber was ist wenn sie da draußen ist und meine Hilfe braucht?"

Rosita tritt zurück und ich bleibe einfach dort stehen wo sie mich hin gezerrt hat.
"Wir befreien sie und töten diesen Typen, aber so wird das nichts", beruhigt sie mich und schiebt die Kommode wieder vor die Tür. Gerade richtig, denn plötzlich versuchte jemand die Tür zu öffnen. Ich bleibe wie versteinert stehen, während sich Rosita sofort auf den Boden wirft und sich von dort unten gegen die Kommode wirft.

Fuck, hatten sie uns gehört?

Ich versuche so leise wie möglich mich ebenfalls auf den Boden zu setzen und mich gegen das Regal zu stemmen.
Rosita sah mir kurz tief in die Augen, was sich beruhigend auf mich auswirkte.

"Irgendwas steht vor der Tür", wir vernehmen die Stimme vor der Tür und halten nun beide den Atem an.
"Scheiß drauf. Was soll da schon drin sein? Denkst du das verändert unser Leben oder wie", der Typ war mehr als sarkastisch.
"Hast recht. Lass uns gehen", erwidert der andere und ich konnte das Laub rascheln hören. Sie entfernten sich wohl wieder und schlagen eine andere Richtung ein.

Ich atme sofort aus und sah zu Rosita hinüber. Sie hebt ihren Blick und war ebenfalls ziemlich erleichtert, dass sie uns nicht bemerkt hatten.

"Wir warten noch", meinte sie dann und ich antwortete ihr nur mit einem Nicken. Dann folgte wieder die allseits bekannte Stille zwischen uns.

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