ALANIS SICHT
Als ich am nächsten Morgen aufwachte war mir übel. Ich lief als erstes ins Bad und übergab mich. Das Gefühl von gestern steckte mir immer noch in den Knochen und der Ekel übermannte mich sogleich. Negan hatte gestern noch zwei weitere Runden gebraucht um mich endlich ziehen zu lassen. Ich schlenderte zu den Frauen zurück, die mich sogleich in eins der Zimmer brachten wo ich mich ausruhen und schlafen konnte. Ich brauchte Stunden um das Geschehene aus meinem Kopf zu bekommen und klare Gedanken zu fassen um schließlich in einen traunlosen Schlaf zu gleiten. Und jetzt war ich hier im Bad und übergab mich, weil ich schon wieder daran dachte.
Es war nicht so das ich mich irgendwie körperlich schlecht fühlte es war mehr so das Gefühl das nicht freiwillig getan zu haben. Ich konnte es nicht ertragen die Gedanken an gestern Abend wieder aufzuwühlen denn dann konnte ich sofort seinen Körper auf mir spüren uns seine Berührungen. Die Worte von gestern Abend brannten sich ebenso in mein Gedächtnis und ich konnte sie sofort mit seiner Stimme vernehmen als ich daran dachte.Erneut würgte es mich über der Kloschüssel, aber es kam nichts. Anscheindend war mein Magen zu leer um noch irgendwas raus zu quetschen.
Ich betätigte also die Spülung und wusch mir am Waschbecken erst mal den Geschmack aus dem Mund. Dann putze ich meine Zähne und lasse das kalte Wasser über mein Gesicht laufen um langsam wach zu werden.
In meinem Zimmer hole ich mir aus dem Kleiderschrank ein neues Kleid heraus und werfe mich in Schale. Dann mache ich mich, wie es mir Sherry am Abend zuvor noch erklärt hatte auf den Weg zurück in das Zimmer in dem wir uns gestern den ganzen Tag aufhielten.Als ich den Raum betrat würde das Tuscheln der Frauen unterbrochen und sofort lagen ihre Blicke auf mir. Ich schmunzelte nur leicht und setze mich dann auf die Couch. Sherry und Frankie lassen sich neben mir fallen und durchlöchern mich gleich mit Fragen.
"Und wie war's", diese Frage ging von Frankie aus.
Ich konnte nicht anders als in Tränen auszubrechen und mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben."Hey. Shhh. Ganz ruhig was ist passiert", Sherrys Stimme beruhigte mich etwas. Ihre Hand ruhte auf meiner Schulter die sich auf Frankie Seite der Couch befand. Somit schlang sich ihr Arm um meinen Rücken herum. Ich sah auf und blicke ihr in die Augen.
"Ich kann das nicht", murmelte ich und erneut kamen wieder Tränen aus meinen Augen.
"Doch du kannst es, weil du es musst", entgegnet mir Sherry und dann erst erkannte ich wie recht sie hatte. Ich hätte mir mein Bein abhacken lassen können oder Tara ausliefern lassen doch ich hab mich für das hier entschieden, weil es in meinen Augen das sinnvollste war.Schnell wische ich mir die Tränen weg und schaue auf. Die anderen Frauen beobachteten mich zum Glück nicht, sondern beschäftigten sich wieder mit sich selbst.
"Ich weiß was du jetzt brauchst", Frankie stand auf.
Fragend sehe ich sie an, doch sie erwidert nichts sondern läuft zu der Bar die sich im Zimmer befand. Sie holte drei Gläser und eine Flasche Bourbon oder so ähnlich. Dann kam sie wieder und platzierte die vier Sachen auf dem Tisch vor uns.
"Du brauchst nen Drink", endlich erklärte sie es mir, obwohl ich es bereits längst verstanden hatte.
"Ich bin Antialkoholikerin. Ich trinke nie was", murmelte ich. Ich dachte ich hatte das gestern erwähnt, aber hatte ich dann wohl doch nicht.
"Mach eine Ausnahme. Komm, danach wirst du dich besser fühlen, vertrau mir", meinte Frankie und füllte einfach alle drei Gläser.
Als sie damit fertig war reichte sie zuerst Sherry eins und dann auch mir.
"Nein. Ich will wirklich nichts", gebe ich von mir und wehre mit meiner Hand das kleine Glas mit der goldgelben Flüssigkeit ab.
"Oke. Verstanden. Falls du dich umentscheidest die Bar ist da vorne", meinte Frankie und dann stand sie samt ihrem Glas auf und verschwand.
"Nimms ihr nicht persönlich", meinte Sherry und leerte schnell ihren Shot. Dann griff sie nach meinem und leerte ihn ebenfalls.
"Sherry? Weißt du vielleicht wo ich Papier herbekomme", frage ich vorsichtig.
"Klar was willst du damit?"
"Ich will Tara einen Brief schreiben. Weil ich keine Ahnung habe ob ich morgen mit ihr reden darf", meine ich und sah Sherry tief in die Augen.
"Oh. Ähm. Klar. Komm wir machen einen Ausflug", erklärte sie mir und so verließen wir dann auch das Zimmer. Wir liefen die grauen Gänge entlang nach unten in eine große Halle wo mehrere Tische mit Waren darauf standen. Vor den Tischen bildeten sich lange schlangen und dahinter verharren einzelne Personen mir einem Klemmbrett in der Hand.Sherry wusste wohl genau wohin man gehen musste um Papier zu bekommen. Wir ignorieren die Schlange und stellen uns nach ganz vorne. Es fühlte sich falsch an sich einfach vorzudrängeln doch den Leuten schien es nichts auszumachen.
"Oh guten Morgen Miss", gab die Frau schüchtern von sich die hinter dem Tisch saß.
"Morgen. Hast du mal nen Stapel Papier für uns", fragte Sherry sie und sofort hantiert sie unter dem Tisch herum und reicht uns einen Stapel.
"Danke", meint Sherry nur und dreht sich dann auch schon wieder um. Ich folge ihr und wir quetschen uns wieder durch die Massen von Menschen zu dem grauen Flur hindurch.
"Du bekommst alles gratis, falls du dich fragst was ein Vorteil davon ist Negans Frau zu sein", erklärte mir Sherry auf dem Weg zurück. Ich hielt derweil schon den Stapel Papier in der Hand.
"Aber Geld spielt doch keine Rolle mehr oder", frage ich neugierig.
"Hier bekommt man Punkte. Man verdient sie sich durch Arbeit. Damit kannst du dir alles mögliche kaufen, aber als Negans Frau bist du ihm unterstellt und musst dafür nichts tun. Das sind alle die Negan nah um sich hat. Dazu zählen auch Dwight und Simon, seine beiden besten Männer", meint sie und nun glaube ich hatte ich das ganze einigermaßen verstanden.Wir kehren in den Raum zurück, mittlerweile war es schon halb vier nachmittags und es herrschte Trubel da draußen, doch hier drinnen war es still. Jeder beschäftigte sich mit sich selbst. Amber und Frankie lasen etwas die anderen tranken und quasselten ein wenig. Ich saß am Fensterbrett und begann den Brief für Tara zu verfassen.
Schließlich hatte ich keinen Plan was morgen alles geschehen würde oder wie lange ich mit ihr reden könnte. Ob ich es überhaupt durfte.
Ich wollte vorbereitet sein. Egal was passiert.Etwas später kam Negan in unseren Raum. Er unterhielt sich mit den anderen, während ich ihn aus meiner Ecke abfällig betrachtete. Irgendwann wurde er auch auf mich aufmerksam und platzierte sich neben mir auf der Couch. Lucille lehnte er derweil an den Tisch.
"Hey Süße", murmelte er und beugte sich etwas vor zu mir. Er wollte mich küssen. Das tat er auch und ich erwidere den Kuss zögerlich um ihn nicht zu verärgern.
Als er sich löste starrte er mich einige Zeit nur an bevor er meinte: "Morgen sehen wir deine Freunde wieder. Schon aufgeregt?"
Ich zucke mit den Schultern. Wollte ich mich darauf freuen?
"Du bist mir doch nicht beleidigt wenn ich heute eine andere Frau mit zu mir nehme oder? Weißt du ich stehe auf Abwechslung", knurrt er. Sein Gesicht war noch immer ziemlich nah an meinem.
"Nein bin ich nicht", antworte ich und starre kurz in seine Augen.
"Gut. Wir sehen uns morgen. Um zehn Uhr unten am Tor", meinte er doch ich wollte noch etwas fragen bevor er sich abwandte.
"Kann ich mir normale Kleidung anziehen", frage ich vorsichtig und blicke kurz in seine Augen. Er lässt seinen Blick kurz zu meiner Oberweite schweifen und dann wieder in meine Augen. Zögernd leckt er sich über die Lippen.
"Nein. Schwarzes Kleid. Wir sehen uns morgen Süße", meint er drückt noch mal kurz seine Lippen auf meine und verschwindet dann aus dem Raum mit Frankie.Ich verließ kurz darauf ebenfalls den Raum und begebe mich in mein Zimmer. Ich brauche jetzt den Schalf den ich gestern Abend nicht bekam. Ganz dringend.
Mal sehen was mich morgen erwartet. Ob alles noch so war wie vorhin? Lange nicht mehr.__________
Oh. Was passiert wohl "Morgen"?
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...