TARA'S SICHT
Ich und Rosita waren jetzt schon seit ungefähr zehn Minuten unterwegs. Anscheindend schien ich ihr jetzt schon auf die Nerven zu gehen, aber mir sollte es nichts ausmachen.
Wir wanderten durch den Wald und kamen auf einer Lichtung das erste Mal zum stehen.
In der Mitte, der vertrockneten Wiese stand eingewachsen ein verrosteter Wagen auf den ich ohne zu wissen wo Rosita eigentlich hin wollte hin steuerte.
"Wo willst du hin, Tara", rief sie mir nach doch ich ignorierte ihre Worte und lief weiter auf das Auto zu. Als ich angekommen war, drehe ich mich zu ihr um und beobachte sie kurz. Sie hatte ihre Hände in ihre Seiten gestämmt und kam genervt auf mich zu. Während sie das tat, holte ich aus meinem Rucksack die Karte heraus und breitete sie auf der Motorhaube aus.Mit meinem Finger folge ich der Straße auf der wir aufgehalten worden waren und uns schließlich entschlossen zu Fuß weiter zu gehen. Dort kamen wir auf die Lichtung, dort passierte das Ganze. Jedem würde diese Nacht für immer im Gedächtnis bleiben. Egal was noch kommen mag.
"Was machst du da?"
Sie stand nun neben mir, schaute sich noch mal kurz um und beobachtete dann meinen Finger auf der Karte.
"Gestern waren wir hier", ich tippe auf die Lichtung.
"Ja. Was neues?"
"Naja, wir fuhren doch die Straßen ab, aber kamen nicht nach Hilltop durch. Sie würden wohl kaum Straßen sperren die nötig sind für einen Fluchtversuch oder ähnliches. Ich meine so ein großer Aufwand muss auch einen Plan B haben nicht? Das heißt wir müssen eine Straße oder die Straßen entlanglaufen, die gestern nicht blockiert waren. Das wären dann die beiden hier", erkläre ich und deute letztendlich auf die beiden Linien in der Karte."Du hast nicht mal so Unrecht. Das könnte wirklich der Weg sein. Einer davon ist ein Highway. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es bis es dunkel wird dorthin."
Ich war stolz darauf, dass sie mir zustimmte und sofort mit solchem Elan dabei war.
"Findest du hin oder brauchen wir die Karte", frage ich bevor ich sie wieder in den Rucksack packen will.
"Wir brauchen sie nicht."
"Oke, na dann los!"Wir setzen uns in Bewegung, überqueren die Lichtung und stürzen uns wieder in den Wald. Als wir hindurch waren kreuzte eine Straße unseren Weg.
"Wir folgen ihr, allerdings im Wald ok? Wir können das Risiko nicht eingehen, dass uns jemand sieht", meinte Rosita und schnell liefen wir über die Straße um auf der anderen Seite zu laufen.
Ich folge ihr. Auf der anderen Seite erwarten uns zwei halb versammelte Beißer. Einen davon erledigte Rosita, den anderen ich.Wir liefen ohne etwas zu sagen, aber ich hielt diese Stille einfach nicht aus, deswegen kam ich einfach auf das Thema zu sprechen. Ich wollte mehr über sie erfahren. Auch wenn sie mich abweisen würde, hauptsache sie beachtete mich mal kurz.
"Kann ich dich was fragen", frage ich sie und laufe etwas vor ihr.
"Klar. Was?"
"Kanntest du Abraham gut?"
Sie stockte, schluckte schwer und nickte dann. Man erkannte in ihrem Gesicht, dass sie an gestern Nacht dachte. An seine Leiche an alles.
"Ich habe ihn geliebt. Nein. Ich liebe ihn immer noch", murmelt sie und wischt sich kurz über die Augen, dann zieht sie wieder davon und ich hatte es echt schwer ihr nach zu kommen.
"Und was ist mit dieser Sasha. Ich dachte sie wären....".
"Zusammen? Ja. Das sind nein das waren sie. Abraham der miese Dreckssack hat mich absetviert und was mit ihr angefangen. Aber man kann Gefühle nun mal nicht verdrängen verstehst du", sie beendete meinen Satz und erzählte dann weiter.
"Das tut mir leid", murmelte ich und war überrascht als sie plötzlich stehen blieb.
"Tu doch nicht so", knurrt sie und starrte mir fest in die Augen.
"Es ist wirklich so. Ich hab auch schon jemanden verloren der mir viel bedeutet. Sie war eine Art Mutterersatz. Niemand hat es leicht und ich kann gut nachvollziehen wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren", jetzt war ich es die etwas lauter wurde. Ich wollte mir das nicht so einfach gefallen lassen. Schließlich war sie nicht die einzige Person auf diesem Planeten.
"Das tut mir leid", damit war unser Gespräch dann auch beendet.
Wir zogen weiter und kamen gegen vier Uhr auch an dem früher bestimmt stark befahrenen Highway an. Als wir dort standen schlängelt er sich weit entlang hinter einen Hügel. Rings herum nur Bäume und die Abtrennung zu den Büschen. Vor uns war die rechte Spur von Autos blockiert worden. Auf der linken standen nur zwei Fahrzeuge. Eins links, eins rechts. Dazwischen eine Schnur gespannt und an ihr hingen komische rote Päckchen."Was ist das", frage ich Rosita als wir gerade darauf zugingen.
"Ich schätze Sprengstoff. Aber lass uns das mal näher ansehen.
"Bitte was?"Wer zur Hölle befestigt hier Sprengladungen?
Rosita ging zügig darauf zu und betrachtete die Konstruktion genau. Dann fing sie an an einem der Päckchen herum zu basteln, bis sie es schließlich abmontiert hatte."Was tust du da", frage ich geschockt und halte etwas Abstand.
"Ich montieren ihn ab und nehme ihn mir nach Hause was denkst du denn", erklärte sie und ich ging sofort noch einen Schritt zurück..
"Die sehen alle heil aus, dir kann nichts passieren. Mach dich nützlich und schau ob einer der Wägen dort drüben geht ja", befiehlt sie mir und bastelt weiter daran herum. Sollte sie sich doch in die Luft jagen diese Verrückte.
Ohne noch etwas zu sagen, lasse ich sie alleine und laufe zu den Autos. Ich probiere eins in der ersten Reihe mit dem meisten Benzin kurz zu schließen. Es funktionierte sogar gleich auf Anhieb und ich fuhr ein Stück vor um aus der Lücke zu kommen. Dann fuhr ich auf die andere Spur, wo Rosita noch an den Sprengladungen arbeitete und wartete bis sie fertig war.
Nach ein paar Minuten hatte sie den Wagen mit dem Zeug gefüllt und wir fuhren wortlos los. Zurück nach Hause.
"Woher kannst du das", frage ich sie um die Stille während der einstündigen Fahrt zu lockern.
"Hab ich von nem Freund gelernt. Er war ehemaliger Marine", erwidert sie und kurbelte das Fenster etwas nach unten um frische Luft herein zu lassen. Es müffelte nämlich ziemlich in dem Wagen. Ich tat es ihr nach und wir sprachen dann kein Wort mehr, bis wir Zuhause ankamen.Kaum zu glauben, dass ich diesen Ort mein Zuhause nannte aber es war wohl oder übel so.
"Wir lagern den Sprengstoff außerhalb ja? Wir können ihn nicht in Alexandria riskieren", meinte Rosita bevor wir das Tor passierten.
Ich nicke und lege die Handbremse ein bevor wir ausstiegen und den Kofferraum öffneten um das Zeug heraus zu nehmen. Wir lagerten es in dem Lieferwagen der nicht mehr funktionierte und regelten ihn mit dem Schlüssel ab damit auch niemand das wichtige Gut klaut.Danach gingen wir rein und schon trennten sich unsere Wege wieder. Ohne auch nur ein Wort zu sagen zischte Rosita ab und ich stand alleine da. Auch wenn ich und sie keinen Hinweis auf Alanis oder Negan gefunden hatten würden wir nicht aufgeben. Denn was uns wohl übermorgen erwartet wenn sie nach Alexandria kommen und wer weiß was anstellen, gab uns vielleicht mehr Hinweise auf den genauen Standort.
Hoffentlich geht es Alanis gut und sie ist einigermaßen sicher auch wenn ich das eher zu bezweifeln glaubte. Bei dem Typen?
Ich denke in so einem Fall half nur hoffen mehr nicht.
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...