ALANIS SICHT
Ich sah auf meine Hände in meinem Schoß und zupfte an dem Saum meines Kleides herum.
"Ich brauchte einfach frische Luft und wollte später noch mal bei dir vorbei sehen", antwortete ich. Natürlich log ich mal wieder vor ihm, aber das schien mir nicht falsch. Negan war einfach ein Arschloch.
"Aha. Süße, zieh dir was bequemes an und leg dich zu mir", befiehlt er und betrachtet mich ohne seinen Blick auch nur kurz abzuwenden. Ich stand schnell auf und lief zum Kleiderschrank. Daraus holte ich mir ein T-Shirt und eine Jogginghose die mir bis zu den Knien reichte. Es war eigentlich eine Sporthose, aber da sie mir zu groß war benutze ich sie als Jogginghose.
Während ich mich umzog beobachtete er mich ständig und es wurde mir langsam unangenehm. Klar, er hatte mich beim Sex schon nackt gesehen, aber das hier war was anderes. Ein wenig Privatsphäre kann man hier doch wohl haben oder?
Ich schritt auf das Bett zu und schaue ihn kurz an. Er klopft mit seiner linken Hand auf den Platz neben sich und ich setze mich ohne weiteres Zögern dort hin und verkrampfe mich etwas.
"Komm, leg dich neben mich", meint er erneut und ich lasse mich fallen. Als ich dort lag, keine Berührung mit Negan war ihm dies wohl nicht genug, denn er zog mich näher an seine Brust und ich konnte bereits dieses Gefühl von Ekel verspüren. Ich will hier weg."Süße entspann dich. Bin doch nur ich."
Ich erschaudere bei seiner Stimme nah an meinem Ohr und ich versuche den Geruch von Zigaretten und billigem Aftershave zu verdrängen, der mir gerade ganz tief in die Nase steigt.
"Nein! Nein! Lass mich los", schrie ich und befreie mich abrupt von ihm. Ich halte das einfach nicht aus. Ich kann das nicht! Ich verlasse das Bett und laufe in die andere Ecke des Zimmers. Weit weg von ihm. Naja...weit? Es waren vielleicht vier Meter weiter aber trotzdem beruhigte mich der Abstand etwas.
"Hey es reicht", rief Negan wütend während er sich von seinem Bett erhob.
"Bleib weg!"
Ganz im Gegenteil. Er kam näher und bevor ich meinen nächsten Fluchtversuch starten konnte hatte er mich in die Ecke gedrängt und seine Hände links und rechts von meinem Körper an die Wand gestemmt.
"Fahr runter Alanis! Es ist nichts passiert", schrie er doch wurde zum Ende hin ruhiger. Die Angst stieg in mir auf und ich zitterte am ganzen Körper. Er kam noch etwas näher.
"Geh weg von mir und hör auf damit!"
"Mir was denn?"
"Hör auf mich Süße zu nennen, hör auf mich so anzuschauen. Hör auf mich zu benutzen", schrie ich und handelte aus Reflex. Ich ramme mein Knie zwischen seine Beine und im nächsten Moment bereue ich es wieder. Er sackt zu Boden und stöhnt vor sich hin. Schnell ergriff ich die Chance und flüchtete aus dem Zimmer. Als ich die Tür hinter mir schloss sprinte ich schon den Gang Richtung Ausgang entlang. Dieses mal konnte mich niemand aufhalten.Ich musste es einfach schaffen. Fliehen war die einzige Möglichkeit. Ich wollte nicht länger ein Teil dieser Gemeinschaft sein. Es machte mich krank. Und töten um dann zu fliehen würde dann auch wenig Sinn machen. Klar, irgendwie würde ich es sicher fertig bringen Negan zu töten nur was wenn sie mich erwischen? Ich meine sie werden mich erwischen. Dann werden sie mich töten und das könnte ich Tara nicht antun. Ich würde es kaum schaffen ohne sie zu leben und ihr ging es wahrscheinlich genauso. Wer weiß, was sie sich gerade wieder für eine Dummheit in den Kopf gesetzt hatte. Nein. Was hatte ich mir eigentlich für eine eingebildet? War ich vollkommen verrückt? Ich würde es nie schaffen vor ihm und seiner Brigade zu fliehen. Geschweigedenn lebendig.
Mein Herz pochte wahnsinnig schnell als ich die Treppen hinunter sprinte. Ganz unten lief ich so schnell es ging den Gang entlang zu der Tür, die mich nach draußen führen würde. Als ich den kalten Griff mit meiner kleinen Hand umfasse und ihn nach unten drücke wurde mir erst klar, dass abgeschlossen war.
"Fuck", knurre ich kurz und dann sah ich mich kurz panisch um.Das Fenster fiel mir auf und sofort öffnete ich dieses und zu meinem Erstaunen ging es auf. Ich zog mich nach oben und quetsche mich durch die kleine Lucke. Wer baut bitte solch kleine Fenster?
Als ich wieder halbwegs auf meinen Füßen gelandet war schaue ich mich panisch um. Fest an die Wand gepresst lasse ich meinen Blick den Hof abscannen. Es war still und stockdunkel. Ich sah nur einige Saviors am Wachposten oben stehen, die dort so taten als würden sie arbeiten indem sie im sitzen schliefen.
Von drinnen höre ich aufgebrachte Stimmen und ein Piepsen in meinen Ohren. Es war nicht sehr laut, aber effektiv. Man das war echt nervig. Doch als ich realisiere, dass dieses Geräusch so etwas wie ein elektrischer Alarm war stoße ich mich von der Steinwand des großen Gebäudes ab und sprinte quer über den Hof. Mein Ziel wäre der Maschendrahtzaun hinter dem keine angeketteten Beißer lagerten, den ich bei einem Rundgang vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Ich lief so schnell ich konnte und ich hatte das Gefühl meine Beine würden gleich einfach anfangen zu streiken und daraufhin abrupt stehen bleiben. Sport war noch nie so mein Ding gewesen und laufen erst recht nicht. Doch das taten sie zum Glück nicht und ich konnte meinen Weg fortsetzen.
Auf halb geschaffter Strecke höre ich einige Männer durch eine Tür stürmen.
"Aufteilen", schrie eine allzu bekannte Stimme.
Negan.
Die Lichter der Laternen erhellten den Hof ein wenig und ich lege noch einen Zahn zu um bis zum Zaun zu kommen.
Und dann war es soweit. Im Schutz der Dunkelheit umfasse ich das Metallgitter fest mit meinen Händen und zog mich nach oben. Meine Füße folgen und schmerzen unglaublich, weil ich nur Socken und keine Schuhe trug. Das hätte ich wohl tun sollen bevor ich das Zimmer verließ, doch an sowas denkt man doch in diesem Moment nicht! Das wäre dumm. Besonders weil so ein Schmerz in der Intimzone nicht ewig hielt. Da war jede Sekunde wichtig.
Gerade als ich oben angekommen war und meinen anderen Fuß über die Schwelle ziehen wollte umfasste mich eine Hand an meinem Knöchel und zog mich wieder zurück auf die Seite des Hofes. Dumpf knalle ich auf dem Kiesboden auf und stöhne daraufhin nur auf.
"Ich hab sie Sir", schrie die männliche Stimme über mir und zog mich am Arm weiter zu den anderen Lichtern. Ich streube mich mit meinem gesamten Gewicht und stimme meine Füße ihm entgegen.
Blitzschnell haue ich ihm mit einem geschickten Schlag seine Füße weg, worauf er zu Boden fiel.
Ich rappelte mich wieder auf und lief in die zuvor angeschlagene Richtung.Doch bevor ich mich wieder dem Gedanken widmen konnte den Zaun hoch zu klettern wurde ich von zwei äußerst bemuskelten Armen umschlungen. Ich wehre mich indem ich wild um mich schlug. Doch es funktionierte eher weniger da diese Person hinter mir mindestens doppelt so stark war wie ich. Was sollte ich kleine Person da schon anrichten?
Fuck, der Fluchtversuch war ja mal mehr als nur ein wenig in die Hose gegangen. Wie zur Hölle kam ich auf diese Idee?
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Wow Kapitel 40 schon :OWar ein Fehler von Al oder? 🙈
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"It's easy to survive!"
FanfictionTara und Alanis, sind seit sie denken können beste Freundinnen. Sie hatten nicht nur eine schwere Vergangenheit die sie belastete, sondern auch das hier und jetzt war alles andere als einfach. Die Apokalypse war ausgebrochen und seitdem tun die beid...