35 - Unerwartet.

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TARAS SICHT

Rosita und ich saßen gemütlich am kleinen Feuer und aßen dieses unglaublich, nach Tagen des Hungers gute Essen. Naja, wir wollten natürlich nicht zu viel davon essen, aber ein wenig konnte man sich schon mal reinhauen. Zum "Probieren".

Außerdem war es wie eine Art Belohnung für uns, weil wir eben Essen für die ganze Gruppe gefunden hatten. Ich hoffe nur das die Saviors das beim nächsten Mal nicht konfiszieren und uns somit jegliche Quellen zum Leben nehmen. Naja, aber wenn die Saviors das nächste mal kommen, knallen wir sie sowieso ab.

Hoffentlich.

Wir brauchen nur die nötigen Waffen und da hatten wir einen guten Anfang mit dem Gewehr des Beißers gemacht. Hoffentlich ging dieses Glück so weiter.

"Und Tara wie ist die Tomatensuppe?"

"Gut. Willst du vielleicht probieren?"

Sie nickt und nimmt mir die Büchse, die ich ihr entgegen hielt aus der Hand.
Als sie ihre Lippen leicht öffnete um die Suppe in ihren Mund zu bringen, musste ich komischerweise dadurch wieder an den Kuss denken. Ich redete mir andauernd ein, dass er ihr nichts bedeutet hatte, aber für mich hatte er doch irgendeine kleine Hoffnung auf mehr geweckt. Es ist Jahre her, dass ich mich verliebt hatte, dass ich solche Gefühle empfunden habe. Und jetzt kamen sie ganz plötzlich bei einer Frau, die mich anfangs überhaupt nicht ausstehen konnte. 

"Wow, die ist echt gut Tara", lächelte sie mich an und schluckte den Rest hinunter, dann reichte sie mir die Büchse wieder und sah ihr schweren Herzens nach. 

"Behalt' sie dir ruhig

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"Behalt' sie dir ruhig. Ich hab keinen Hunger mehr", murmelte ich und schenke ihr ein kleines Lächeln. 

"Echt jetzt? Alles ok bei dir?" 

Ich mochte es, dass sie dachte irgendwas stimmt nicht mit mir, weil es mir zeigte, dass sie sich Sorgen um mich machte. Und das taten bis jetzt nicht viele Leute in meinem Leben. Nur Alanis und ihre Mutter sorgten sich, falls ich Probleme hatte. Meinen Eltern war es sowieso egal, seit ich mich geoutet hatte. 

"Ja. Alles gut, bin nur müde", erwidere ich heiter und lasse mich auf die Matratze zurückfallen, die wir gefunden hatten.

"Na dann. Gute Nacht. Ich übernehme die erste Wache", meint sie lächelnd, bevor ich mich zur Seite drehe und stumm dem Knistern des Feuers lausche. Rosita stochert mit ihrem Löffel in der Tomatensuppendose herum und ich hatte das Gefühl sie kratz alles heraus, was nur zum heraus kratzen da war.

Ich drehe mich um und sah sie einige Zeit prüfend an.

"Oh, tut mir leid. Ich find das Zeug nur so mega. Aber es ist jetzt leer. Ähm sorry nochmal", stottert sie und stellt die Büchse zu Boden. Dann lehnt sie sich gegen die Wand und starrt ins Feuer.

Zögernd stehe ich auf und lasse mich neben ihr fallen.

"Bei dir auch alles ok?"

"Ich vermisse ihn", sie fing an zu schluchzen und als ich sie beobachtete konnte ich Tränen in ihrem Gesicht erkennen.

"Hey, sieh mich an", forderte ich sie auf und wartete darauf, dass sie ihren Kopf zu mir drehte. Doch bevor sie das tat, senkte sie ihren Kopf noch kurz und wischte sich die Tränen aus den Augen. Als sie mich dann ansah bemerkte nicht nur ich, sondern auch sie, dass es sinnlos war denn neue Tränen rinnen ihr bereits von den Wagen hinunter zu ihren Lippen.

"Ich vermisse sie auch", murmelte ich und hielt strengen Blickkontakt mir ihr. Sie war so verdammt schön, auch wenn sie weinte. Ihre Augenfarbe, strahlte durch den Tränenanflug ziemlich stark und ich könnte in diesen grünen Augen versinken. Sie war so unglaublich schön.

Plötzlich beugte sie sich vor und drückte ihre Lippen wieder auf meine. Kurz war ich wie gelähmt, doch dann erwiderte ich den Kuss, der leidenschaftlich auf der Matratze fortgeführt wurde. Ihre Lippen auf meinen fühlen sich so an, als ob sie dort schon ein Leben lang hingehören. Mein Herz schlug wie verrückt und ich war trotzdem wesentlich entspannt, auch bei ihrer Nähe. Ich wusste nicht genau, was sie dabei ritt aber es störte mich herzlich wenig.

Genauso wenig wie es mich störte eng umschlungen neben ihr einzuschlafen. Ihren gleichmäßigen Atem an meinem Nacken zu spüren und ein leises Fiepen durch das leichte Ausatmen. Ihr Arm ruhte locker über meinen Bauch geschlungen und wäre es jetzt etwas heller würde ich sie wahrscheinlich die restliche Nacht lang beobachten.

Nächster Morgen

Eine Bewegung, die nicht von mir kam ließ mich wach werden. Rosita wälzte sich hin und her und streifte dabei immer wieder meinen Körper, was mich zum erschaudern brachte. Sie war so unglaublich schön.

Unerwartet.

Ja, das war das beste Wort um den gestrigen Abend zu beschreiben. Wir fanden unerwartet Essen und dann kam der Höhepunkt des Abends an dem sie ihre Lippen auf meine presste und das Ganze zu einer wilden Knutscherei auf der Matratze weitergeführt wurde.

Doch auch am morgen passte dieses Wort genauso gut wie gestern Nacht, denn als wir beide einigermaßen wach nebeneinander saßen drückte sie mir erneut ihre vollen Lippen auf die meinen. Ich erschaudern und ein Glücksgefühl durchzuckte meinen ganzen Körper, während wir uns küssten. Eine Hand von ihr ruhte auf meinem Knie, die andere fasste in meinen Nacken um mich näher an sich zu ziehen.

Wow, das war einfach unglaublich und ich würde am liebsten den ganzen Tag nichts anderes tun als das, doch wir hatten ja immer noch etwas zu tun. Denn bei der ganzen Aktion spielte unsere kleine Beziehung eher eine kleine Nebenrolle, denn als erster Stelle stand immer noch die Rettung von Alanis und die Rache an Negan für den Tod von Abraham, dem Ex von Rosita.

Bei dem Wort wurde ich auf komische Weise eifersüchtig. Würde sie Männer vielleicht am Ende doch bevorzugen, wenn ihr die Gelegenheit gegeben wäre.

Diese Gedanken machten mich ganz verrückt, weswegen ich diese schnell verdränge und mich wieder auf unser Zungenspiel konzentrierte.
Das war so schön, ich liebte es sie zu küssen. Besonders, weil ich durch sie das ganze zeitweise vergessen konnte.

Ich war ihr so dankbar, als sie mir an dem Tag beistand an dem ich Alanis nach unserer Trennung das erste mal wieder sah.

Unendlich. Ohne sie hätte ich es nämlich nicht ertragen. Sie war so perfekt, in allem was sie tat. Auch wenn sie jemanden herablassend musterte, wie sie es anfangs bei mir getan hatte klopfte mein Herz sofort höher.

Ich empfand echt einiges für diese Frau, die eigentlich auf Männer stand. Aber inzwischen halte ich an meiner Vermutung fest, dass sie sich zu beiden Geschlechtern angezogen fühlte.

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