11 - Maggie.

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TARA'S SICHT

Wir waren immer noch in Hilltop. Maggie ging es gut, so hatte es mir zumindest Michonne erzählt. Ich saß immer noch hier draußen und sah in die Sterne, dachte an Alanis und überlege mir einen Plan, wie ich sie retten kann. Denn eins war sicher, es war mir egal was Rick und die anderen dachten ich würde um jeden Preis versuchen sie zurück zu bekommen.
Von Schritten hinter mir wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Die Person, die sich neben mich setzte, war niemand anderes als Maggie. Sie platzierte sich neben mir auf den umgekippten Baumstamm und wir schwiegen einige Minuten nur, bis ich die Stille durchbrach: "Gehts dem Baby gut?"
"Ja. Es war wie Alanis sagte. Eine Ablösung der Platzenta. Keine Ahnung was mir der Arzt gegeben hat, aber das Zeug hilft. Ich fühle mich besser."
"Das ist schön", meine ich nur ausdruckslos und spielte mit dem Messer in meiner Hand herum.
"Ich werde dir helfen sie zurück zu bekommen und ich werde die anderen auch noch überreden mit zu machen. Sie ist was besonderes", redete Maggie auf mich ein und ich drehe meinen Kopf zu ihr und schenke ihr sogar ein kleines Lächeln.

"Danke", mehr wollte ich dazu nicht sagen, weil ich nicht länger daran denken wollte was alles schlimmes passieren könnte.

"Sie ist stark oder", fragt Maggie und es klang fast schon ein wenig besorgt.
"Ja. Zumindest meistens. Manchmal tut sie auch nur so", ich schmunzelte kurz und fahre mir einmal durch die Haare, die mir durch die ganzen Ereignisse des Tages schon ins Gesicht hängen.
Nun kamen mir unbewusst Tränen hoch und ich konnte diese nicht mal vor Maggie verstecken.
Sie bemerkte es und legte mir eine Hand auf die Schulter. Es beruhigte mich nicht, aber es war irgendwie schön zu wissen das jemand für mich da ist.

"Wir bekommen sie zurück", muntert sie mich auf und drehte sich etwas zu mir herum.
"Sie ist das einzige was ich habe und jetzt ist sie weg", mein mentaler Zusammenbruch wurde mir langsam zu persönlich und ich wische mir meine Tränen weg und richte mich langsam wieder auf.
"Du musst es nicht verstecken, wir haben alle einiges mit uns zu tragen. Es ist verständlich das du so reagierst."
Ich nicke nur und stehe auf. "Wir sollten zu den anderen gehen und sie fragen was sie vor haben."

"Aber zuerst brauchst du eine kräftige Umarmung, glaubs mir. Das tut gut", meint sie und breitet ihre Arme willkommensfreudig vor mir aus. Ich nicke leicht und sie kommt auf mich zu und schlingt ihre Arme um meinen Hals. Es tat gut ihren Körper so nah an meinem zu spüren und das erste mal fühle ich mich nicht mehr ganz so alleine, seitdem Alanis weg war.

Zögernd erwidere ich diese und genieße diese kurze Umarmung mehr als ich anfangs dachte

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Zögernd erwidere ich diese und genieße diese kurze Umarmung mehr als ich anfangs dachte.

Als sie sich löste, gingen wir zusammen in die Richtung in der das große Haupthaus stand. Maggies und jetzt wohl auch meine Gruppe sollen wohl da drin sein und sich mit dem Anführer der Gruppe unterhalten. So erklärte es mir Maggie jedenfalls als wir auf den Weg dort hin waren. Sie klären noch irgendwas wegen einem Tausch oder ähnlichem. Keine Ahnung was und ehrlich gesagt interessierte es mich auch nicht sonderlich.

Gerade als wir das Haus betreten wollten kamen sie auch schon heraus. Glenn, Michonne, Eugene und Daryl kamen heraus und dieser Armbrustschütze sah nicht gerade begeistert aus. Was auch immer sein Problem war.
Generell sah ich ihn als sehr konfliktfreudigen Menschen an. Er war die Art von Mensch mit denen ich aufgewachsen war. Alanis und ihre Mutter wohnten nämlich nicht gerade in einer Traumvilla oder gar einem Luxusapartment. Sie wohnten in einer 3-Zimmer Wohnung am Stadtrand was wahrscheinlich auch dazu beitrug, dass wir so schnell fliehen konnten und uns so lange am Leben hielten.
Naja. Sie hatte etwas an Fläche entsprach halt nicht gerade meinem Elternhaus. Ein eigentlich gemütlich eingerichtetes Häuschen, alles schön mit kleinen Dekosachen verschönert doch ich fühlte mich dort nicht Zuhause. Mein Zuhause war nur bei Alanis und das wird es auch so lange bleiben bis es mit uns zu Ende geht.
Naja jedenfalls waren da korrupte Typen unterwegs und man hörte fast immer die Schreie, die am nächsten Tag ganz ausführlich in der Zeitung geschildert wurden.

Vergewaltigungen, Überfälle und Messerstecherreien gehörten dort fast schon zum Leben dazu.
Nur halt nicht für Alanis und ihre Mutter. Sie waren die Ruhe in Person und hätten vor dem Scheiß keiner Fliege etwas zu Leide getan.

"Wir fahren nach Alexandria zurück", murmelte Michonne, während sie dem wütenden Daryl hinterlief. Maggie hatte verstanden und machte sich auf den Weg den Wagen zu holen. Die anderen hatten sich in einer kleinen Traube um Daryl versammelt und hören, wie ich zu was er zu sagen hatte: "Der Typ ist ein arroganter Arsch und will nur das Beste für sich selbst. Die anderen sind ihm doch egal."

"Das kannst du nicht wissen", kommt es plötzlich aus mir heraus und ich hatte gerade das Gefühl, dass ich damit mein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte. Bei ihm war ich endgültig unten durch. Oder übertreibe ich einfach nur?

"Ich weiß mehr als du! Wie lange bist du hier? Einen Tag? Ich ein ganzes verficktes Jahr und kenne den Typen jetzt schon mindestens 3 Monate. Meinst du ich hätte ihn einmal gesehen wie er seinen Arsch vor diese Mauern geschwungen hätte? Tu nicht so als ob du alles weißt", knurrt er mich an und ich beschloss nicht weiter darauf einzugehen. Ich wollte nicht noch mehr Ärger machen und es riskieren, dass er mich im Schlaf mit nem Kissen erdrückt. Oder mir mit seinem überaus muskulösen Oberarm die Luft wegnahm. 
Wer weiß, was bei dem Typen nicht alles möglich war.

Maggie war inzwischen mit dem Wohnwagen vorgefahren und wir konnten einsteigen. Die Fahrt verlief ruhig. Michonne fuhr. Glenn und Maggie saßen auf der Rückbank und Glenn hatte einen Arm um die fast schon schlafende Maggie gelegt. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter, die andere auf ihrem Bauch. Ich freue mich so unglaublich für die Beiden, dass es dem Baby gut ging. Wer weiß, was ohne Alanis passiert wäre.
Ach Alanis, da war sie schon wieder. Wenn sie hier wäre, wäre die Situation sicherlich nicht so angespannt und steif. Sie würde für ein wenig Stimmung sorgen, weil sie es nicht ertragen konnte im Auto keinen Song zu hören oder zu reden. Und wenn kein Radio oder CD-Player vorhanden war begann sie eben mal zu singen und ich stimme dann meistens noch mit ein. Sie hatte eine unglaublich schöne Stimme und ihr zuzuhören beruhigte mich immer wieder. Was würde ich jetzt dafür geben sie hören zu können? Oder gar sie in den Arm zu nehmen, weil sie mir mehr bedeutete als mein eigenes scheiß Leben.
Ohne sie war alles so trostlos, langweilig und schwer.

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Oh

Was wird Tara wohl machen?

"It's easy to survive!" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt