57 - "Komm schon her."

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ALANIS SICHT

Eins muss man Negan lassen. Er hatte es gut drauf Dinge in seinem Inneren zu verbergen. Das sein Schläger nach dem Namen seiner toten, schwangeren Frau benannt war schockierte mich zutiefst. Er brauchte etwas, was ihn ständig daran erinnerte weiter zu kämpfen. Doch es musste mehr als nur schwer gewesen sein das zu verarbeiten.

"Sie hat es mir nicht gesagt", fügt er nach einer langen Stille hinzu.
Ich lege meine Hand auf seine nakte Schulter und entscheide mich dann ihn von hinten zu umarmen. Mein nakter Körper drückte sich an den seinen und ich konnte seine Wärme spüren. Doch innerlich war er kalt. Er hatte viel erlebt, viele schlimme Dinge mitmachen müssen. Das alles zu verarbeiten konnte schwierig werden.
"Wie kann man seinem Mann verschweigen ein Kind zu erwarten. Sie war schon im 2. Monat. Wie? Oder war ich einfach nur zu blöd es zu bemerken? Sieht man schon viel zu diesem Zeitpunkt?"
Er klang so verzweifelt und schon langsam glaube ich er fängt gleich an zu weinen. Was ich in diesem Moment nicht schlimm finden würde. Er hatte auch Gefühle. Irgendwo da drin.
Er schüttelt mich ab und dreht sich zu mir. Seine Augen waren wirklich mit Tränen gefüllt und ich sah ihn mitfühlend an.
"Sag mir, sieht man schon viel zu diesem Zeitpunkt Al", er fordert mich auf ihm eine Antwort darauf zu geben.
"Hör zu Negan, genau kenne ich mich da nicht aus. Ich war nie...schwanger. Doch ich denke man sieht sehr wenig. Eine kleine Wölbung höchstens. Bei genauerem Hinsehen erst zu erkennen. Aber gib dir nicht die Schuld daran", rede ich beruhigend auf ihn ein.

Er wendet seinen Blick ab und drehte sich wieder um, sodass ich nun wieder einem Blick auf seinen Rücken hatte.

"Weißt du, du erinnerst mich etwas an sie", murmelt er in den Boden hinein.
"Ich", frage ich ungläubig.
"Ja. Du. Dein kleines Grinsen auch wenn ich es nicht oft sehe oder deine Art mich anzuschreien erinnert mich an sie. Vielleicht hatte ich deswegen so oft überreagiert, als du geschrien hast weil ich nicht wollte das du mich an sie erinnerst", beichtet er und ich konnte das erste mal einen Grund dafür erahnen warum er mich schlug.
"Es tut mir leid, Alanis. Ich hätte dich nicht schlagen sollen."
"Ist schon vergessen Negan. Es ist gut, dass du darüber geredet hast schließlich kann man nicht immer alles in sich hineinfressen. Das macht einen doch fertig. Und ich bin froh, dass du es mir anvertraut hast", gebe ich von mir und setze mich nun neben ihn auf den Bettrand.
Sofort wandert sein Blick zu mir und er schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich werfe ihm eins zurück und starre ihn dann einige Zeit einfach nur an. Er hielt den Blick und durch seine glänzenden Augen hindurch sah ich das erste mal sowas wie Erleichterung darin.

Plötzlich beugt er sich nach vorne und drückt seine Lippen zärtlich auf meine. Seine weichen Lippen schmiegen sich um die meinen und seine rechte Hand greift nach meiner Wange und zieht mich somit näher an ihn. Ich lasse meine Hand auf seinem nakten Oberschenkel ruhen und erwiedere den Kuss mit Vergnügen. Dann hält er inne und lehnt seine Stirn gegen meine. Ich konnte immer noch seinen warmen Atem auf meiner Unterlippe spüren und ein wenig fühlt es sich so an, als würden sie immer noch auf meinen liegen.

Tief atmet er ein und wieder aus. Gang regelmäßig und entspannt.
"Wir fahren morgen zu deiner Freundin", flüstert er gegen meine Lippen.
Ich atme tief ein und spüre mein Herz kurz stehen bleiben.
"Wirklich Negan?"
Er nickt und löst sich jetzt von meinem Körper, allerdings lässt er seinen Blick nochmal über meine Brüste wandern bevor er aufsteht und sich seine Boxershort anzieht.
"Omg danke ich weiß gar nicht was ich sagen soll!"
Er drehte sich untenrum angezogen wieder zu mir.
"Sag einfach, dass du alles für dich behältst."
Er kam mit Boxershort wieder ins Bett geklettert und legt sich entspannt auf seine Seite während er mich beobachtete. Seine Hände waren an seinem Hinterkopf verschränkt.
"Ich verspreche es. Danke Negan. Einfach danke", dabei sah ich ihm tief in die Augen.
Ich war ihm dankbar. Das war ja das einzige was ich jemals wollte. Tara sehen. Dafür stehe ich das hier alles durch.

"Ist ok Al", murmelt er nur und schließt kurz die Augen. Er atmet tief ein und wieder aus und versucht sich wohl dadurch etwas zu beruhigen oder zu entspannen.
Kurz überlege ich etwas hin und her was mein nächster Schritt sein soll doch dann war ich mir bewusst.
Ich klettere über ihn und fange an ihn zärtlich zu küssen.
Er erwiderte den Kuss erst zögerlich, doch dann wurde auch er etwas aktiver.

Seine Hände schmiegen sich um meine Taille und mit seinen Beinen drückt er mich näher an seinen Körper

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Seine Hände schmiegen sich um meine Taille und mit seinen Beinen drückt er mich näher an seinen Körper. Ich konnte seinen kleinen Freund da unten erneut spüren. Zwar hatte ich keine Lust auf ein zweites Mal, doch umbringen würde es mich jetzt auch nicht. Ich löse mich von seinen Lippen und verteile kleine Küsse bis zu seinem Oberkörper hinunter. Meine Hände streifen seinen Bauch hinab zu seiner Boxershort. Gerade als meine Finger hinein wandern wollten hielt er mich auf. Ich sah ihn verdutzt an und nahm meine Hand da weg. Ich lege sie vorsichtig auf seine Brust und starre ihm tief in die Augen.

"Lass uns schlafen gehen", meint er sanft und drückt mich vorsichtig von seinem Körper auf die andere Seite des Bettes. Dann stand er auf und verschwand kurz im Bad. Als er wieder kam, war ich schon unter die Bettdecke geschlüpft und hatte mir wenigstens ein Höschen wieder angezogen. Er legt sich auf seine Seite des Bettes und deckt sich zu. Ich rutsche ein Stück und drehe mich von ihm weg. Ich wusste nicht ob er überhaupt wollte, dass ich hier bin. Schließlich übernachte ich doch sonst nie bei ihm. In seinem Bett, neben ihm. Ich versuche mich so wenig wie möglich zu bewegen und leise zu atmen, da ich Angst hatte ihn zu verärgern oder ähnliches. Es war gerade irgendwie entspannend mit ihm. Er war erträgt, was sonst eigentlich eher schwierig war.

"Komm schon her", ertönt es plötzlich von der anderen Seite des Bettes. Sofort horche ich auf und blicke über meine linke Schulter zu ihm hinüber. Er hatte seine Bettdecke ein Stück hochgehoben um mir zu symbolisieren, dass ich ich erwünscht war. Sofort drehe ich mich auf seine Seite und lege mich dicht an seinen warmen, halb nackten Körper. Mein Kopf ruht auf seinem rechten Oberarm und meine rechte Hand fährt kurz über seine Brust. Er hatte mein Bein mit seinen eingeklemmt und kurz bevor ich in dieser gemütlichen Position einschlief, spüre ich wie er mir einen sandten Kuss auf die Stirn gibt. Dann schlafe ich ein.

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Alles gut bei euch?

Bei Alanis und Negan wohl schon 😏

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