42 - Rückkehr.

181 9 0
                                    

TARAS SICHT

Mittlerweile saß ich wieder in unserem Auto. Rosita fuhr mir mit dem Lieferwagen hinter mir her. Die Fahrt dauerte nicht so lange und verlief zum Glück ohne jegliche Zwischenfälle.

Vor den Toren Alexandrias konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Die bekannten Gesichter schon auf den Wachtürmen zu sehen sagte mir, dass es ihnen gut ging. Negan war nicht hier gewesen oder irgendwas anderes hatte sie heimgesucht. Sie sahen heiter aus und waren genauso glücklich uns zu sehen wie wir sie. Maggie winkte von oben herunter und lächelte breit. Dann verschwand sie um wahrscheinlich nach unten zu kommen um uns unten wilkommen zu heißen. Eugene öffnete das Tor und ließ mich und Rosita passieren. Ich hielt 20 Meter hinter dem Tor an, damit Rosita auch noch genug Platz hatte den langen Lieferwagen abzustellen. Ich stelle den Wagen ab und steige aus. Aus dem Kofferraum holte ich noch die Waffe die wir gefunden hatten. Ich schmeiße sie mir über die Schulter und gehe zu Rosita die schon aufgeregt von Maggie begrüßt wurde. Mit einer langen Umarmung. 

Ich war nicht irgendwie eifersüchtig auf Maggie doch in diesem Moment wollte ich Rosita ebenfalls umarmen. "Ich freue mich das ihr heil wieder angekommen seit. Rick und die anderen sind auch wieder da. Sie kamen gestern Abend schon zurück, leider ohne Waffen aber ich sehe ihr habt eine gefunden", meinte Maggie nachdem sie sich von Rostias Umarmung gelöst hatte und jetzt auf mich zukam um die gleiche Prozedur nochmals durchzuführen. 

"Wir haben nur eine gefunden, dafür haben wir etwas Essen mitgebracht. Rosita fahren wir es vor zum Lager oder?", frage ich als Maggie sich von mir löste und einen Blick zum Lieferwagen warf. 

Sie nickte und stieg in den Wagen um ihn zu starten und zu dem besprochenen Ort zu bringen. Während sie das tat, kam Rick auf mich zu. Er lachte kurz als er mich sah und gab mir auch eine kurze Umarmung zur Begrüßung.

"War alles ok hier oder war er da?"

"Nein. Alles war gut. Habt ihr mehr Waffen?"

Ich schüttle den Kopf.

"Oke, dann ist nur noch auf Glenn und Michonne zu hoffen."

"Sie sind noch nicht zurück?"

"Nein. Ich mache mir langsam Sorgen aber die beiden schaffen das schon. Bei euch alles gut gegangen?"

"Ja. Wir hatten keinen Zwischenfall alles gut. Wir haben einen großen Vorrat an Dosen gefunden, Rosita fährt mit dem Wagen gerade zum Lager wie ihr es aufteilen wollt ist eure Sache."

"Danke Tara. Weißt du anfangs war ich skeptisch was euch beide betrifft, aber ihr seit perfekt. Du bringst dich gut ein und Alanis wird auch wieder zu uns finden. Ich hab vor zwei Tagen, vor der Besprechung ein ausführliches Gespräch mit Rosita über eure Situation geführt und ich bin der Meinung sie gehört wie ein ganz fester und bestehender Teil zu uns. Deswegen werde ich und ganz Alexandria dir helfen sie zurück zu bringen."

"Danke Rick. Ich bin echt dankbar, weil ich nicht wüsste ob ich es alleine schaffen könnte sie dort raus zu bekommen, denn du musst wissen ich will sie da keine Sekunde länger als nötig lassen. Sie will hier her. Ich weiß, dass sie sich hier sehr wohl gefühlt hat und diese Unbeschwertheit für eine Nacht mehr als nur genoss. Außerdem glaube ich dich kann sie auch ziemlich gut leiden", grinse ich und sah wie Rick die Röte ins Gesicht schoss bei meinem letzten Satz.

"Denkst du?"

Er war etwas nervös und ich konnte seine Hand leicht zittern sehen. 

"Ja. Weißt du noch, als du uns zum Spaghettiessen eingeladen hast? Vor ein paar Wochen? Der Kuss am Ende hat ihr was bedeutet. Doch sie ist nicht die Person für kleine Spiele. Sowas will sie nicht. Bis zu Negan hin war sie jungfräulich. Er hat ihr das genommen, das was ihr noch am meisten bedeutet hat aus ihrer Vergangenheit. Ihrer Großmutter hatte sie das Versprechen gegeben bis zur Ehe zu warten, doch jetzt kann sie das nicht mehr. Naja aufjedenfall wollte sie deswegen nicht auf den nächsten Kuss eingehen, sie dachte du willst nur das eine. Aber ich weiß so einer bist du nicht. Du kannst sie glücklich machen. Das weiß ich einfach", sage ich ihm ehrlich. Er hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und ich konnte seinen entsetzten Blick erkennen.

"Ich werde ihn umbringen", flüsterte er und sah mir fest in die Augen. Warum das sein Wunsch war wusste ich jetzt nicht ganz genau, aber auf jeden Fall wollten das wohl mehrere. Rosita, Alanis, Ich oder eben Rick waren gute Kandidaten dafür. Wer ihn am Ende umbringt werden wir wohl noch früh genug erfahren. 

Dann ging Rick und ich beschloss mal nach Rosita zu sehen. Vielleicht konnte ich ihr ja helfen beim Ausladen der Kartons. Auf dem Weg zum Lager denke ich erneut über Ricks Worte nach. Ich fand es schön, dass er es mir sagte. Mir sagte, dass ich seine Unterstützung hatte. 

Als ich beim Lager ankam in dem die ganzen Vorräte für Alexandria gelagert werden sowie die Waffen, die Negan mitgenommen hatte stapelte Rosita schon Kisten. Die Waffenkammer war komplett leer geräumt man fand nicht mal eine einzige Patrone am Boden. Mit was sollten wir uns verteidigen wenn dieser Arsch alles mitgenommen hatte? Eine ganze Beißerherde konnten wir wohl kaum mit ein paar Speeren und Messern erledigen. So leichtsinnig konnte doch niemand sein. Nicht wenn man selbst in der gleichen Situation ist. Es ist nun mal so, dass die Beißer hier das Sagen hatten, nicht mehr die Menschheit. Der Spieß drehte sich einmal in der Weltgeschichte um. 

Ich ging an Rosita vorbei und stehe kurz stumm vor der Waffenkammer. Die Leere passt nicht ins Bild. Nicht hier, in dem es verglichen zu draußen wie ein Schlaraffenland wirkte. Ich nahm die Waffe von meinen Schultern und hing sie nun sorgfältig an den freien Haken. Ich beobachte sie noch einige Zeit, bis Rosita hinter mir auftauchte und eine Hand auf meine Schulter legte. 

"Das wird schon", flüsterte sie in mein Ohr und umschlang mich dann von hinten. Ihre Arme verschränken sich vorne an meinem Bauch und ihr Kopf ruhte auf meiner linken Schulter. 

"Ich weiß."

"It's easy to survive!" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt