29 - Eltern.

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TARAS SICHT

"Ich bin eigentlich wie jedes andere Mädchen, dachten meine Eltern auf jeden Fall. Doch an der High School hab ich angefangen mich zu verändern. Ich hab zugenommen und änderte meinen Kleidungstil und mein Sarkasmus, der das einzige war was sie an mir bemängelten wurde noch intensiver. Jetzt denkst du bestimmt, mhh. Teenies machen das in dem Alter schon mal, aber bei mir war es nicht so. Ich veränderte mich grundlegend, weil ich heraus gefunden hab das ich nur was für das gleiche Geschlecht empfinde. Ich stehe auf Frauen und das hat meine Eltern mehr als gestört als sie es rausfanden. Ich meine als Tochter zwei der beliebtesten Rechtsanwälte der Stadt war das ja ein Skandal, falls es jemand heraus finden würde. Deswegen haben sie mich in mein Zimmer gesperrt, mir Hausarrest gegeben und damit wohl geglaubt mich wieder 'bändigen' zu können. Falsch gedacht. Ich haute ab und hab mich bei meiner Freundin rumgetrieben oder bei Alanis und ihrer Mutter. Und dann kam der Tag, an dem meine Eltern auch das bemerkten und dann schmissen sie mich hochkant raus. Ich hatte die Schule zum Glück schon fertig und machte Ferien, bis mein erstes Collegejahr los ging. In der Zeit waren ich, Alanis Mutter und sie auf einer Europa Tour. Wir haben uns alles angesehen und Alanis Familie in Spanien besucht. Es war schön und dann ging eben das College los. Meine Eltern ließen nichts von sich hören und seit dem habe ich auch nichts mehr von ihnen gehört. Waren wahrscheinlich froh ihr Kind los zu sein, aber es ging mir bei Alanis sowieso besser auch wenn die Gegend ziemlich gefährlich war. Aber naja,  sie ist meine beste Freundin, meine Schwester und dass sie mich aufgenommen hat in dieser schweren Zeit, dafür werde ich ihr auf ewig dankbar sein. Nicht nur dafür, denn sie war immer für mich da und hat auf mich aufgepasst. Sie ist meine Schwester und jetzt will ich ihr mal helfen verstehst du", ich beendete meine lange Erzählung bei der ich und Rosita uns ständig Blickkontakt lieferten.

Sie blieb einige Zeit still und nickte dann bevor sie anfing mit Worten etwas anzufangen: "Das mit deinen Eltern tut mir leid und ich verstehe dich. Alanis ist der wichtigste Mensch in deinem Leben, das ist klar. Du solltest auch alles für sie tun, weil sie das gleiche für dich getan hat. Ich finde es toll, wie sehr ihr euch unterstützt. Gegenseitig. Das ist echt schön."

"Danke", murmelte ich und sah ihr tief in die Augen, während ich mein Weinglas auf dem Tisch abstellte, da es inzwischen leer war.

"Ich bin da. Nur falls du jemanden brauchst", meinte sie zu mir und lächelte leicht.

"Danke."

Rosita war mir eine große Hilfe, nicht nur weil sie eine beruhigende Wirkung auf mich hatte, nein auch weil ich bemerke das sie es ernst meinte. Jedes ihrer Worte hatte nicht irgendeine Bedeutung. Sie wusste was sie damit bezwecken wollte und das liebe ich schon fast an ihr.

"Weißt du, Abraham und ich waren lange Zeit zusammen...ich hab ihn geliebt, aber er hatte wohl nur noch Augen für Sasha", sie hatte Tränen in den Augen,"die beiden kamen zusammen und ich war alleine. Ich war alleine, bis ich dich kennen gelernt hab. Bei dir fühle ich mich alles andere als alleine. Allein sein ist nämlich Scheiße!"

Ich war mir nicht ganz bewusst, was mir Rosita damit sagen wollte und wartete deswegen einfach ab, bis sie erneut irgendwas sagte

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Ich war mir nicht ganz bewusst, was mir Rosita damit sagen wollte und wartete deswegen einfach ab, bis sie erneut irgendwas sagte.
Doch da kam lange Zeit nichts, sie starrte mich nur mit ihren tränenden Augen an und ich konnte meine Augen nicht von ihr lassen. Sie war so schön.

"Ich will damit sagen, dass ich glücklich bin dich zu haben Tara. Es ist eine schwere Zeit, für uns beide. Da braucht man Freunde", meint sie und jetzt konnte ich die Situation endlich etwas besser verstehen. Sie hatte sich etwas aufgesetzt doch lehnt sich jetzt wieder an die Lehne. Zuerst dachte ich, da sie sich vorlehnte, mich küssen zu wollen, aber das wollte sie dann wohl doch nicht. Es enttäuschte mich, aber ich durfte mir auf den Kuss von vorhin als Negan vor unseren Toren stand nicht zu viel einbilden. Sie stand auf Männer. Sie war ihr ganzes Leben lang mit Männern zusammen, so wie ich das jetzt deuten konnte. Wieso sollte sie dann was von mir wollen?

Frauen waren für sie Freundinnen, aber keine Liebhaberinnen. Aber das war okay, nicht jeder musste sich zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen. Es war schön, eine Ausnahme zu sein.

"Verstehst du dich denn jetzt wieder mit Sasha? Ich hatte das Gefühl ihr kamt ganz gut miteinander aus", frage ich vorsichtig um sie nicht ausversehen zu verärgern.
"Nein. Wir gehen uns aus dem weg. Sprechen nur das nötigste. Sie weiß, dass sie meine Gefühle verletzt hatte. Und auch wenn wir jetzt noch alle trauern, kann ich diese Wut auf sie nicht ablegen verstehst du?"
"Ja. Das ist ok. Es ist nicht einfach jemanden zu verlieren, der einem viel bedeutet", ich denke dabei an Alanis Mutter, die wie eine Mutter für mich war,"trotzdem müssen wir weiter leben. Es tut mir übrigens leid um Abraham. Ich kann mir vorstellen wie es ist."

"Danke. Ich denke ich konnte es einfach nur nicht akzeptieren, dass er mich nicht mehr liebt. Klar hatte er es verdient glücklich zu sein, aber er hat keine Sekunde an mich gedacht. Wie es mir dabei geht. Und das schlimmste, ich konnte mich nicht nochmal mit ihm aussprechen, um das ganze zu klären. Verstehst du? Deswegen will ich diese Rache", erklärte sie mir angespannt und kippte sich den Rest von ihrem Wein die Kehle hinunter, während mein Glas noch fast ganz voll war.

Zögernd reiche ich ihr das meine und sie nahm es dankend an.

"Du bekommst deine Rache. Wir bekommen sie", murmelte ich zuversichtlich und lächelte sie ermutigend an. Sie erwiderte es und ließ dadurch ein warmes Gefühl in meiner Brust aufkommen.

"Das hat echt gut getan, mal mit jemandem darüber zu reden der einen versteht. Danke Tara", meinte sie und dann herrschte für eine lange Zeit Stille zwischen uns. Wir sahen uns ab und zu mal an, aber hielten dem Blick nicht lange stand. Ich zündete die Kerze auf dem Wohnzimmertisch an um den Strom nicht zu verbrauchen. Außerdem reichte eine Kerze vollkommen um zu reden.

"Also, was kannst du gut", fragte sie mich plötzlich als ihr die Stille wohl zu still wurde.
"Ich weiß nicht. Ich kann Geige spielen", beichte ich und fange an zu Grinsen.
"Echt jetzt?" Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie schien es mir echt nicht zu glauben.
"Tja. Hättest du wohl nicht gedacht was", scherze ich und setze meinen coolen Blick auf.

Sie lachte noch lauter und ich fand es schön Zeit mit ihr zu verbringen. Es war so unbeschwert mit ihr.

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