Ich hasste ihn. Dieser Paul nervte wie Kaugummi in den Haaren. Nur, dass ich ihn nicht einfach mit einer Schere abschneiden könnte. Aber trotzdem war er heiß wie in der Hölle, sosehr ich auch versuchte diesen Gedanken zu verdrängen. Warum war das so? Warum waren, die schönen und machtvollen Menschen immer solche Arschlöcher? Wobei... eigentlich ergab es sehr viel Sinn.
"Gefällt Ihnen Ihr neues Zimmer?", fragte Paul auf einer arroganten Art und Weise.
Zimmer? Das war viel größer als die Wohnung in der ich mal gelebt hatte. Mittig befand sich ein riesiges Bett, das beruhigte mich, denn dann war ich nicht gezwungen mich an ihn zu kuscheln. Das ganze Design war in grau- und silber- Tönen gehalten.
Ich setzte mich an den Rand des Bettes, was mit dem Kleid etwas schwer war. Genau vor mir befand sich ein Spiegel und ich konnte nicht anders als dorthin schauen.
Das war ich nicht, ich war mehr diese Lady Eleonore als ich selbst. Und das obwohl das mein Körper und meine Seele war. Für einen Moment kam mir wirklich der Gedanke, dass die Leute hier es schaffen würden, mich zu verändern. Doch diesen Gedanken schlug ich sofort beiseite. Das ist nämlich unmöglich."Sie sehen Ihr wirklich ähnlich.", meldete sich Paul zu Wort. "Für eine Sekunde dachte ich, dass sie es war, die den Raum betrat."
"Muss ich Sie daran erinnern, dass Lady Eleonore zu schwach war und Selbstmord begangen hat?" In nur binnen von Sekunden tigerte mich Paul an, als sei er eine Raubkatze. Damit war anscheinend echt nicht mit ihm zu spaßen.
Er war so nah, dass ich sein After Shave roch. Aber das war ihm nicht genug. Er packte mich an meinen Hüften und zwang mich dazu mich aufs Bett zu legen und daraufhin stemmte er seinen ganzen Körper auf mich, sodass er mir keine Bewegung ermöglichte. Das verschnürte mir jeden Atemzug und mein Herz fing an wie verrückt schlagen.
Aber was sagte ich denn da? Er sah zwar so aus wie jemand der gut war und einen gut verwöhnen könnte, und das war's auch schon verdammt!
"Wagen Sie es nicht Lady Eleonore in den Dreck zu ziehen. Sonst werden Sie es bitter bereuen."
"Drohen Sie mir gerade?", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.
"Oh ja.", erwiderte er und funkelte mich an.Er war jetzt im Moment am längeren Hebel. Nicht nur in dem Moment, eigentlich die ganze Zeit schon. Paul war muskulös wie ich gerade zu spüren bekam, und ich hatte kein einziges Werkzeug um dem entgegen zu kommen.
"Wo ist eigentlich die Waffe, die ich immer bei mir trage?", fragte ich ihn.
"Entweder Sie fordern mich heraus oder Ihnen liegt wirklich was an der Waffe."
"Mir liegt was daran. Wenn Sie jetzt bitte von mir gehen würden."
Er grinste. "Und was ist, wenn ich nicht möchte?"
"Dann..." mir fiel nichts ein.
"Ich wusste es doch. Überlegen Sie sich gut wen Sie hier zum Feind machen, Hübsche." Er fuhr mit einer Hand an meinen Rücken und spielte an dem Korsett rum.
"Lassen Sie mich auf der Stelle los.", versuchte ich so bösartig zu sagen wie möglich. Naja ich kochte vor Wut und das sah er auch.
"... Warten Sie einen kurzen Moment." Er schaffte es mit nur einer Hand mich von dem Korsett zu befreien, wofür Mona zwei Hände und ganz viel Zeit brauchte. Wie erwartet, er war ein Player.
"Das werden Sie bereuen!", schrie ich. "HILFE!" Aber was dachte ich nur? Wer würde das Straßenkind in Schutz nehmen und den zukünftigen König verurteilen?
"Das wird nichts bewirken. Man hört von draußen nichts."
Oh Mann! Dieser Typ war kurz davor mich zu entblößen und ich konnte nichts dagegen tun. Langsam, amüsiert zog er die Schnur hoch, sodass ich sehen konnte, wie er sie entfernt hat.
"Hören Sie sofort auf!"
"Hmm... wenn Sie darum flehen."
"Nein!", entgegnete ich sofort und er machte sich wieder an meinem Kleid. "Okay okay, bitte! Lassen Sie mich los, bitte!"
Bevor er mich in Ruhe ließ und das Zimmer verließ, hatte er dieses selbstfällige, arrogante Lächeln im Gesicht gehabt.
Wie ich dieses Grinsen hasste. Wie sehr ich es hier hasste und sehr wie ich diesen Typen hasste.Beschämt suchte ich in den Schränken hier nach etwas Anderem was ich tragen könnte. Ich fand keine einzige Hose. Wusste diese Eleonore nicht, dass Jogginghosen das bequemste der Welt waren?
Ich seufzte und war kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Letztendlich zog ich ein einfaches, schlichtes Kleid an, das alles an Haut bedeckte, aber nervig enganliegend war. Was sollte ich jetzt tun? Hilflos schaute ich mich um, aber hier war so viel und gleichzeitig auch nichts. Es war eine komplett andere und fremde Umgebung. Ich fühlte mich hier schrecklich.
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Lady Ghetto
Romance*Wird komplett überarbeitet* Eines Morgens wird Abby von irgendwelchen Typen entführt, die sie von den Straßen in New York zu dem Palast des Königreiches in England bringen. Für all den Wohlstand und Luxus soll sie den Platz der verstorbenen Prinze...