Lady Ghetto

Kapitel 53

Okay, der Cut von vorhin war schon blöd, deswegen, und weil viele gefragt haben, kommt jetzt noch ein Kapitel :)
Viel Spaß beim Lesen <3
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"Mir wurde gesagt, dass du sehr selbstbewusst und mutig seist. Dass man Respekt vor dir hat. Dass du jederzeit den richtigen Spruch drauf hast, um einen zum schweigen zu bringen." Sie lächelte amüsiert. "Davon merke ich jetzt gar nichts. Du bist sprachlos."

Ja, allerdings. Ich war sprachlos. Wie konnte sie am Leben sein? Wenn sie sich doch angeblich ungebraucht hat.

"Ach komm schon!", sagte Eleonore. "Jetzt bin ich wirklich enttäuscht von dir, Abigail."
Als ich immer noch schwieg, da mir wirklich die Worte fehlten fuhr sie fort: "Oder soll ich ich Eleonore nennen?"

"Nein.", antwortete ich. "Ich bin Abby."

Sie kam näher auf mich zu. "Es ist schon erstaunlich, wie ähnlich wir uns sind."

"Allerdings.", antwortete ich.

"Nur, dass du mein Kleid anhast, und ich diese schäbige Kleidung." Sie trug eine ihr zu große Hose, dazu ein Pulli, der wirklich schmutzig war. Ihre Schuhe waren vorne zerrissen und ihre Haare zerzaust.

"Eigentlich müsste es genau anders sein. Du bist das arme Mädchen aus New York und ich die Prinzessin von England."

"Nur leider hast du dich ja selbst umgebracht.", erwiderte ich.

Sie lächelte. "Nein. Ich stehe kerngesund von dir."

Ich wollte ihr am liebsten eine Klatschen. "Wieso?", fragte ich sie. "Wieso hast du deinen Tod vorgetäuscht und bist jetzt wieder gekommen?"

"Bla, bla, bla. Zu viele Fragen. Ich will über dich reden. Wenn der König herausfindet, dass ich lebe, was denkst du wird er tun?"

"Er wird dich umbringen lassen, weil du denkst, du kannst tun und lassen was du willst."

Sie lächelte. "Du scheinst ihn wirklich gut zu kennen. Ich denke aber, dass er dich umbringen lässt. Ich bin nämlich das Original, du eine schlechte Kopie."

"Du bist das selbstsüchtige, eingebildete, hinterlistige Original."

Sie lachte laut auf. "Ja ich habe eben dem Gespräch von Mona und dir gelauscht. Charakterlich seist du besser als ich. Du hast ja anscheinend ihre Krüppel- Mutter das Leben gerettet. Zu schade, dass Mona quittiert wird, sobald ich wieder meinen Platz einnehme."

"Du wirst den Platz nicht einnehmen.", erwiderte ich scharf, und ihr blödes Grinsen war weg.
"Oh doch. Ich bin Eleonore nicht du."
"Wie hast du das gemacht?", frage ich sie und habe endlich wieder mein Selbstvertrauen zurückbekommen.
"Wie ich das gemacht habe? Ein Dienstmädchen hatte sehr kranke Eltern. Ich hab ihr gesagt, dass ich sie heilen lasse, ihnen ein tolles Haus kaufe und sie ein perfektes Leben führen, wenn Sie sich dafür opfert."
"Das ist unmenschlich!", sagte ich nun etwas lauter.
"Nein, das war nett. Ich habe mein Versprechen natürlich gehalten. Und sie hat zugestimmt, also habe ich sie nicht ermordet."
"Wow. Du hast sie dazu angestiftet." Eleonore  ging ein Schritt zurück als ich mit meinem Finger an ihrem Gesicht fuchtelte.
"Sie hat zugestimmt, also selbst schuld."
"Ist ja nicht so, dass du ihre Eltern auch ohne ihren Tod hättest helfen können."
"Das ist nicht meine Aufgabe.", fauchte sie. "Ich habe mein Leben gehasst, ich habe mich in einen anderen Mann verliebt. Ich wollte nicht Prinzessin werden!"
"Da hast du das unschuldige Dienstmädchen bei lebendigen Leib angezündet."
"Nein sie war schon tot, als man sie angezündet hat."
"Damit man keine DNA Spur nehmen kann.", sagte ich. "Wurde sie wenigstens begraben?"
"Ja. Ihre Überreste wurden begraben."
"Toll. Damit du ein schönes Leben führen kannst, und von deinen Verantwortungen flüchtest, musste ein junge Frau sterben."
"Schönes Leben?! Guck mich an! Ich habe kein schönes Leben."
"Bist du deswegen zurück gekommen?"
"Es war schrecklich mit anzusehen, wie schön du lebst, während ich Dreck fressen musste."
"Du bist selbst Schuld! Und mit den Konsequenzen musst du jetzt leben."
"Ich werde zu meinen Eltern rennen und ihnen die komplette Wahrheit erzählen, falls der König sich für dich entscheidet."
Ich hasste sie. Genau da war der Knackpunkt. Sie war leide am höheren Hebel. Sie war ja die wahre Eleonore, sie sollte Paul heiraten.
Gott, Paul, wie würde  er auf sie reagieren? Er hatte sie mal geliebt.