Kapitel 21

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Diesmal wurde ich nicht geweckt, weil die Sonne mich wach geküsst hat, sondern weil jemand sachte meinen Arm berührte. Mein erster Instinkt- es war bestimmt Paul. Aber als ich meine Augen öffnete sah ich, dass er es nicht war, sondern jemand anderes. Jemand vertrautes.

"Mona, du bist wieder zurück!" Sofort rappelte ich mich auf und fiel ihr um die Arme.
"Ja na klar. Glaubst du ich lasse dich hier alleine? Heute steht was großes an, ich ab dir schon dein Bad vorbereitet."

"Danke." Ich rieb mir die Augen nahm mir ein Bademantel und ging ins Bad.
Von Paul war keine Sicht, er musste sich heute schon rasiert haben, sonst hinterließ er keine Spur.
Es klopfte an der Tür, eigentlich würde ich sie ja abschließen, aber Mona wollte später noch mal reinkommen.

Jedoch war es nicht Mona, die ins Bad kam sondern Paul. Er blieb angewurzelt stehen als er mich im Bad sah und ich hatte genau jetzt ein Kurzschluss Moment in meinem Kopf.

"Ähm raus?", sagte ich und tat auf gelassen.

"Ich wollte gerade ein Bad nehmen."

"Ist besetzt, jetzt geh raus."

"Ich sehe da noch Platz." Er lehnte sich jetzt am Türrahmen.

"Nein, hier ist kein Platz. Jetzt geh."

"Jetzt übertreib nicht. Nachts liegst du auch mit wenig Kleidung neben mir. Und jetzt sehe ich gerade mal noch dein Dekolleté."

"Geh jetzt raus."

"Wirst du mich raus drängen, wenn nicht? Gerne, komm her."

"Wenn hier jetzt ein Revolver wäre würde ich dir eine Kugel durch den Kopf jagen."

"Ich geh schon!" Er hob unschuldig seine Arme und schloss die Tür hinter sich. Mann. War das wieder eine schreckliche Situation. Er würde nie Ruhe geben bis wir es getrieben hatten, so viel stand fest. Vielleicht würde ich es tun, einfach nur damit diese peinlichen Situationen ein Ende nehmen. Auf die hatte ich kein Bock mehr.

Es klopfte dann wieder an der Tür und ich tauchte instinktiv tiefer ins Wasser, dass nur noch mein Kopf an der Luft war.

"Was tust du?", fragte Mona lachend.

"Oh du bist es nur. Eben ist Paul hier einstolziert."

"Ist er direkt wieder rausgegangen?"

"Nach dem er mich etwas provoziert hat, ja."

"Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, eigentlich wirkt er immer nett."

"Das ist eine Fassade." Ich wollte ihr von dem erzählen was er alles gemacht hat, aber ich ließ es sein. Es reichte dass diese Ereignisse in meinen Gedanken spukten, ich musst es nicht auch über die Lippen bringen.

"Du tust mir leid.", sagte sie. "Aber jetzt müssen wir uns auf später vorbereiten. Perfekte Nägel, deine Frisur und dein Kleid."

"Yeay.", murmelte ich sarkastisch.

Mein Frühstück wurde mir hierher gebracht und Mona leistete tolle Arbeit. Währenddessen erzählte sie mir von zu Hause und von ihren Eltern. Ihre Mutter liegt jetzt im Krankenhaus bei der Chemotherapie und sobald es Fortschritte gibt, wird sie informiert.
"Meine Eltern sind dir so dankbar.", sagte sie. "Wirklich. Ich habe einmal schlecht von Lady Eleonore geredet deswegen fanden sie es umso komischer, dass sie uns die Chemotherapie bezahlt."

"Hast du ihnen nichts von dem 'Ersatz' erzählt?"

"Nein, auf keinen Fall! Hast du dem König nicht zugehört? Wenn ich ein Sterbenswörtchen sage werde ich geköpft."

Lady Ghetto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt