Kapitel 43

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Gott war ich nervös. Und aufgeregt. Jedoch positiv wie noch nie in meinem Leben. Ich schaute in den Spiegel während Mona meine Frisur richtete.

"Du siehst wunderschön aus.", sagte Mona.
"Dank dir.", erwiderte ich.
"Ich bin so gespannt Pauls Reaktion zu sehen, wenn er dich sieht."
"Das wird ja nicht mehr so lange dauern." Ich schaute auf die Uhr.
"Und du bist fertig!"
Ich stand auf und betrachte das Endergebnis im Spiegel.
"Wow.", sagte Mona träumerisch. "Und heute kriegst du auch deine Krone aufgesetzt. Dann bist du offiziell die Prinzessin unseres Königreiches."
"Obwohl ich eigentlich eine arme Amerikanerin bin ."
"Das ist die Vergangenheit. Nur die Gegenwart zählt."
Ich schaute Mona an und auch sie merkte, dass es mir nicht gut ging, da sie fürsorglich meine Hände nahm. "Was bedrückt dich?"

"Das wird alles von Journalisten berichtet. Und... Ich weiß nicht ob ich mich gut durchschlagen werde.. du weißt schon, als Prinzessin."

"Ich weiß es aber. Und Elizabeth auch. Die ganzen Monate, hast du geübt und dir wurde alles beigebracht. Hör dich doch an! Du redest sogar wie wir."
"Danke. Das baut mich auf."
"Natürlich. Und du schaffst das. Heute ist dein Abend, du liebst Paul und er liebt dich, und ihr feiert eure Verlobung."
"Du hast recht."

Es klopfte an der Tür und als Paul das Zimmer betrat, war meine Nervosität wie verblasst.

"Wow!", sagte er. "Abigail, du siehst... fantastisch aus." Mona drückte noch einmal meine Hand und ließ uns beide dann alleine.
Ich schaute wieder Paul an. Er sah übrigens auch fantastisch aus. Er kam zu mir und drückte mir einen Kuss zu.
Dann nahm er meine Hand und sah sich den Ring an meinem Ringfinger an. "Bald wirst du meinen Nachnamen übernehmen."
"Naja, ich habe ja auch schon Eleonores übernommen, also hab ich überhaupt kein Problem damit." Er hielt inne und das Lächeln in seinem Gesicht verschwand, als ich ihren Namen nannte.
Und irgendwie machte mich das etwas eifersüchtig, weil er immer noch Gefühle für sie hatte.

Schnell wechselte ich das Thema. "Fühlst du dich bereit?"
"Schon immer, mein Liebling. Vater möchte uns beide noch sprechen, bevor die Feier losgeht."
Nein. Da hatte ich echt kein Bock drauf. Aber dennoch gingen Paul und ich zum Thronsaal, wo wir den König und die Königin auffanden.
"Sie sehen wunderbar aus!", sagte die Königin, stand auf von ihrem Thron und kam auf mich zu.
"So wunderschön, meine Liebe. So entzückend!"
"Danke.", erwiderte ich. Dann kam auch der König auf und zu.
"Auch ich muss gestehen, dass sie umwerfend aussehen. Bevor es aber losgeht, möchte ich Sie nochmal darauf hinweisen, dass Fehlverhalten seine Konsequenzen haben werden. Drei Männer stehen vor Curtis Haus, bereit hineinzustürmen und ihn zu erschießen." Ich musste die Luft anhalten, obwohl mein Herz wie wild raste.
"Vater das wird doch nicht nötig sein. Abigail weiß was sie tut."
"Sie heißt Eleonore!", rief er. Dann wand er sich wieder an mich. "Also haben Sie das verstanden?"
"Ja, das habe ich."
"Gut. Dann spielen wir in einem Team."
Er wollte an uns vorbei und weiter gehen, aber ich musste ihm einfach diese Frage stellen, worauf er dann auf der Stelle stehen blieb.
"Was ist mit der Familie von Eleonore geschehen?"
Er drehte sich sehr langsam zu mir um und schaute mich ernst an.
"Bedaure. Sie hatten einen tragischen Unfall und liegen jetzt im Koma."

Ich konnte mich nicht beherrschen. Ich konnte einfach nicht stillschweigend zuschauen. Ich konnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

"SIE MONSTER!", schrie ich. "Wie konnten Sie nur unschuldige Menschen derart verletzen?!"

"Unschuldig? Deren Tochter hat Selbstmord begangen und ich habe den Salat."

Ich wollte auf ihn zu und ihm eine scheuern, aber Paul hielt mich fest. Der König bekam große Augen, als er sah was ich vorhatte.

"Meine Liebe.", sagte er amüsiert. "Habe ich nicht gerade gesagt, dass Curtis Leben bedroht ist?"

Ich hasste ihn so dermaßen, dass ich ihm am liebsten das Genick brechen wollte.

"Sie spielen gerade mit dem Leben Ihres Freundes! Ich brauche nur eine Nachricht zu verschicken. Ich brauche nur einem Dienstboten zu holen und Ihr guter Freund ist tot."

"Wenn Sie das tun, wird Ihre Mutter bereuen Sie auf die Welt gesetzt zu haben.", zischte ich.

Er verzog das Gesicht. Vielleicht bin ich einen Schritt zu weit gegangen.
"Denn Sie werden dann der König sein, der eine Tote vertuscht und ersetzt hat. Und das Leben einer Familie in Gefahr gestellt hat. Und noch vieles mehr!", fuhr ich fort.

"Drohen Sie mir gerade, Abigail?", fragte er und kam auf mich zu.

"Ja.", antwortete ich selbstsicher.

"Okay.", sagte er. "Okay. Sie drohen mir. Wir bleiben aber bei unserem Deal- Sie verhalten sich gut, Curtis passiert nichts. Wenn Sie mir jetzt widersprechen töte ich ihn auf der Stelle." Er jagte mir Angst ein. Die Art, wie er mit mir sprach und wozu er fähig war, machte mir wirklich Angst.
Aber das durfte ich mir nicht anmerken lassen.

"Ich widerspreche nicht, wir bleiben bei unserem Deal."
Ich konnte Curtis Leben nicht auch noch riskieren.

"Ich wusste es. Mary?" Die Königin kam sofort zu ihm, als er ihren Namen sagte. Anscheinend hatte sie im Moment Angst vor dem Kerl.
Ich nehme es ihr auch nicht übel, denn genau so erging es mir auch.

"Es tut mir schrecklich leid.", sagte Paul.
"Für deinen Vater kannst du doch nichts."
Er umarmte mich dann und ehrlich gesagt war es genau das, was ich brauchte.
"Abigail, dein Mut ist bewundernswert."
"Danke. Ich habe aber trotzdem ein schlechtes Gewissen. Die Familie-" ich stockte, denn jetzt fing ich an zu weinen.
"Du warst es nicht. Es war Vater der ein paar Leite beauftragt hat, den Unfall zu verursachen."
Ich schluchzte tief und fühlte mich unendlich scheiße.
"Ich kann es nicht glauben. Wie kann man so herzlos sein?"
"Ich weiß es nicht, mein Liebling. Ich weiß es nicht."
Rasselnd nahm ich Luft während Paul mir die Tränen mit einem Tuch wegwischte. "Ach schau, deine Schminke hält noch."
Ich zwang mir ein Lächeln. "Ich habe keine Ahnung was Mona gezaubert hat."
"Bist du bereit reinzugehen? Wir können hier auch noch was bleiben."
"Nein. Wir können gehen. Nicht, dass dein Vater das als Fehlverhalten interpretiert und dann Curtis verletzt."
"Okay. Nach dir meine Liebste."

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Hallo schöne Menschen!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)
Und wie findet ihr hat Abby reagiert, also zu übertrieben oder zu wenig?

Es gibt leider eine schlechte Nachricht, die ich euch mitteilen muss. Ich habe heute endlich alle meine Noten der Abiturpüfungen bekommen, und muss in keine Nachprüfung! 😍
Und jetzt, nach 12 Jahren harter Arbeit, gönnen meine Freundin und ich uns einen Urlaub (Rom, Italien) und bleiben dort für zehn Tage (mit hin- und Rückreise insgesamt 12 Tage).
Ich hoffe ihr versteht, dass ich in der Zeit nicht updaten werde/ kann.

Eigentlich schade, weil wir auf Platz 8 (?!) sind und in letzter Zeit so viele Leser dazu gekommen sind.
Aber in zwölf Tagen kommt wieder ein Kapitel, das verspreche ich!
Liebe Grüße :)

Lady Ghetto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt