Kapitel 18

14.2K 842 143
                                    

Es war Schlafenszeit. Ich war schon etwas froh in diesem gemütlichen Bett zu schlafen, aber an New York oder dem Kerker war einfach besser, dass es keinen Paul gab. Aber ich würde einfach die Gemütlichkeit des Bettes genießen und mir keine Gedanken um Paul machen. Deswegen ging ich früh ins Bett, bevor Paul überhaupt im Zimmer war.
Und der Tag war so anstrengend, dass ich direkt einschlief.

*

Warum tat mein ganzer Körper weh? Als würde ich mich strecken und recken und es hatte kein Ende. Ich öffnete meine Augen und wurde gleich vom Sonnenlicht bestrahlt. Und dann wurde es plötzlich dunkel, weil sich jemand vor die Sonne hinstellte. Ich blinzelte mehr Mals damit ich erkannte wer es war.
Paul.
Dann erschrak ich vollkommen und mein Herz rutschte mir in die Hose.
Oh nein.
Ich schaute an mir herab. Meine Füße waren am Bett gekettet, meine Hände auch. Deswegen tat mein ganzer Körper weh, weil ich am oberen und unteren Ende des Bettes gekettet war.
Ich durfte jetzt nicht panisch werden.
Aber wie sollte ich nicht panisch werden wenn Paul auf mich zu kam...?!
"Paul, was soll das?!", zischte ich.
"Meine Rache, Schätzchen. Für die Ohrfeige."
Oh nein, nein, nein, ich wusste überhaupt nicht was ich tun sollte. Er wollte mich doch jetzt nicht echt vergewaltigen, oder...?!
"Du wirst es bereuen, wenn du mich nicht sofort hier befreist!"
"Nein werde ich nicht." In mir stieg die Panik. „Das ist ekelhaft.", sagte ich wütend.
Paul kam auf mich zu und stellte sich neben mich. Dann beugte er sich zu mir runter.
„Ich entschuldige mich für das Beleidigen deiner Mutter. Sie ist tot... und das war wirklich geschmacklos. Aber..." er machte eine Pause. „Du hättest mich nicht schlagen dürfen. Du hast mich geohrfeigt, keiner darf das. Dann war das auch noch vor zwei Wachmännern."

„Und das musst du mir gefesselt sagen?", entgegnete ich sofort.
„Sonst würdest du mir nicht zuhören. Und.. ich musste mich rächen. Das konnte ich nicht einfach so stehen lassen."

Er beugte sich wieder auf zu mir.
"Willst du?", fragte er flüsternd an mein Ohr. "Darf ich?"
Ich glaubte mich verhört zu haben, und ich schaute ihn ungläubig an.
"Du bist erregt, du willst mich.", fuhr er dann fort. "Aber ich frage trotzdem um deine Erlaubnis." Ich verstand wirklich nicht, was er gerade machte. Hat er mich gerade wirklich nach Erlaubnis gefragt?
"Nein.", antwortete ich. "Ich will nicht.", sagte ich ernst.
Er seufzte. "Du kannst glauben, was du willst, aber ich würde niemals eine Frau vergewaltigen."

Bevor er von mir stieg, nahm er den Schlüssel von der Kommode und befreite mich von den Schellen an meiner Hand. Gleich daraufhin zog ich die Decke an mir um mich zu bedecken.
Er stand auf, ging vom Bett und zog sich wieder an. Und dann ging er ins Bad, worauf ich gleich die Dusche hörte.
Meine Hände zitterten, als ich mich von den Fesseln an meinem Fuß befreite. Und mein Herz klopfte immer noch wie wild.
Das war weitaus die schlimmste Rache, die ich je bekommen hab. Diese Anblicke würde ich nie vergessen. Wie er sich das Hemd auszog und sein wirklich schöner Oberkörper im Sonnenlicht erschien. Jede Faser seines Körpers hatte Muskeln. Ich hatte mich noch nie in meinem Leben zu unterlegen gefühlt. Sonst konnte ich meine Unterlegenheit mit einer Waffe oder mit Curtis ausgleichen. Aber heute war ich vollkommen hilflos.
Schnell zog ich mich an und verzichtete darauf, dass mir eine Zofe helfen kommt. Ich zog ein beliebiges Kleid an, könnte mir die Haare, nahm mir ein beliebiges Paar Schuhe und eilte raus.

Lady Ghetto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt