Kapitel 23

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Nach dem wir mit der Mehrheit der Gäste gesprochen haben- naja was heißt wir, Paul hat überwiegend geredet- konnten wir uns endlich zurück ziehen.

"Sollen wir tanzen, oder zu den Jungen Leuten gesellen?", fragte Paul mich, nach dem wir mit einem hochangesehen Richter geredet haben.

"Gesellen? Nein danke."

Dann verbeugte er sich kurz, ich knickste und wir tanzten.

"Wenn du dich jetzt etwas näher an mich schmiegen könntest, die Leute gucken uns zu."
Obwohl ich nicht so begeistert davon war, tat ich es. Ich legte meine Arme um seine Schulter und er hatte seine Hände an meiner Hüfte.

"Wirkte ich echt?", fragte ich ihn. Es war ehrlich gesagt schön ihm in die Augen zu schauen, ohne dass wir uns stritten.

"Joa. Aber die Leute hier kennen die wahre Eleonore nicht. Du repräsentierst sie." Er schwieg kurz, dann fuhr er fort. "Sie wäre sicherlich nicht begeistert von dir."

"Ich bin auch nicht begeistert von meiner neuen Rolle."

"Lächeln, Eleonore, wir werden beobachtet.", murmelte er.

"Egal was wir tun, wir wirken nicht wie ein Pärchen, das sich liebt."

"Findest du?" Er nahm mein Gesicht plötzlich in seine Hände und küsste meine Lippen. Mein Herz setzte kurz aus, dann schlug es so schnell wie bei einem Pferderennen und ich erwiderte seinen Kuss. Zum einen wegen den Leuten hier, zum anderen, weil ich wollte. Seine scharfen Gesichtszüge unter meinen Fingern zu spüren und seine weichen, salzigen Lippen zu küssen, war zugegebenermaßen ein wunderschönes Gefühl.

"Jetzt dürften die Leute keinen Verdacht mehr schöpfen.", flüsterte er und lächelte dabei. Natürlich lächelte er nicht meinetwegen, sondern für die Show.

"Ja hast du super gemacht. Können wir jetzt aufhören zu tanzen."

"Natürlich meine Teuerste."

"Dieses meine teuerste fuckt mich ehrlich gesagt ab. Sagst du das extra? Weil ich ganz und gar nicht teuer bin, sondern aus der Straße komme?"

Er lächelte. "Nein. Aber die anderen Kosenamen habe ich alle Eleonore gewidmet, du hast sie dir nicht verdient."

"Ich bin froh drüber. Kosenamen wie Hasi, Schatzi, oder Kätzchen kann ich gar nicht ab."

"Wenn du schon so redest, dann ein bisschen leiser."

Das war gar nicht nötig gewesen, dass er es sagt, wir sind schon wieder bei anderen Leuten angekommen. Diesmal waren die Leute aber in unserem Alter.

"Eure Majestät.", sagte dieses hübsche blonde Mädchen, mit den schönen Haaren und dem süßen Lächeln. Sie knickste tief und mied den Augenkontakt so ehrfürchtig war sie. Neben ihr standen ihre Brüder, beide groß und gut gebaut auch sie verbeugten sich kurz. Dann drehte sich dieses Mädchen auch zu mir und knickste. "Lady Eleonore, es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen."

"Danke, ganz meinerseits."

"Meine Teuerste, das sind die Nachfolger der Schulleitung von Oxford. Daisy, Marc und Tom Harper."

Ich lächelte sie an. Und dann glaubte ich mich verhört zu haben.

"Miss Daisy, darf ich Sie um einen Tanz bitten?"
Wtf? Meinte er es vollkommen ernst? Ich verstand nicht wieso ich eifersüchtig wurde, aber irgendwie machte mich das rasend wütend.

Lady Ghetto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt