"Guten Morgen.", sagte der Graf in unsere Richtung, als Paul und ich gerade im Esssaal ankamen.
"Morgen."
"Mein Sohn Philippe kann 'eute leider nicht am Frühstück teilnehmen und Sie beide auch nicht mehr verabschieden. Gestern wurde er überfallen, als er ein Spaziergang draußen machte."
"Oh nein, der Arme.", sagte ich in gespieltem Schock.
"Ja allerdings. Er liegt im Krankenhaus."
"Wissen Sie wer es war?", fragte Paul nun.
"Nein, leider nicht. Es waren Diebe, die ihn ausgebeutet 'aben. Nun kommen Sie und nehmen Sie Platz."
"Guten Morgen.", sagte die Königin neben mir sehr freundlich.
"Morgen."
"Haben Sie gut geschlafen?"
"Ja, Danke.", antwortete ich. "Und Sie?"
"Auch gut. Es war etwas ungewohnt sich das Bett nicht zu teilen."
"Ja, wirklich einsam."Es gab frische Croissants jeweils mit Butter, Schokolade oder Marmelade und die waren wirklich lecker. Ich dachte ich würde nichts runterbekommen, aber diesen Luxus konnte ich mir einfach nicht entgehen.
"Habt ihr alles geklärt?", fragte Paul seinen Vater.
"Allerdings. Wir sind zu guten Ergebnissen gekommen."
"Sie können gerne noch einen Tag bleiben.", bot der Graf an.
Nein, Schreite es innerlich in mir.
"Danke, das wissen wir zu schätzen, aber wir haben noch eine Verlobungsfeier zu planen. Sie soll schnellstmöglich stattfinden.""Ich verstehe.", erwiderte der Graf lachend. "Ich frage mich auch wann Philippe endlich eine Frau findet."
"Lassen Sie ihm Zeit, wenn es so weit ist, dann ist auch er dran.", sagte die Königin.
"Wenn unsere entzückende Mademoiselle Eleonore nicht schon vergeben wäre, würde Philippe bestimmt nicht mehr warten." Er lachte, so wie ein paar andere, aber ich fand dieses Gedankengang schrecklich.
Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn die Leute hier mich entführt hätten und gegen meinen Willen Philippe heiraten lassen.
Dann war ich ja noch gut dran, mit Paul.Ich schaute verstohlen in seine Richtung. Er trank gerade Kaffe und folgte seinem Vater, bei dem was er sagte. Wie gerne wüsste ich, was gestern alles passiert ist. Ich wünschte ich könnte das alles aus seiner Sicht Revue passieren lassen. Und irgendwie konnte ich den Blick nicht abwenden. Er war so fürsorglich und hat mir mit Philippe geholfen. Wie Philippe und ich den ganzen Tag geflirtet hatten, hätte ihm das auch egal sein sollen. Oder wie ich immer mit ihm umging, hatte ich es eigentlich nicht verdient, dass er mich rettet.
Dann schaute er plötzlich auch in meine Richtung und unsere Blicke trafen sich. Er lächelte ganz kurz und wand den Blick wieder ab. Genau wie ich.Nach dem Frühstück, machten wir uns auch schon auf den Weg. Eigentlich sollten wir erst nach dem Mittagessen losgehen, aber irgendwie wurde es doch vorgezogen. Ein paar Bedienstete nahmen unsere Koffer und brachten sie zu unserer Limousine und ich war wirklich so froh, endlich dieses schreckliche Schloss zu Verlassen.
Wir verabschiedeten uns von dem Grafen und seiner Frau, die wirklich gute Laune hatte, jetzt wo wir gingen und Paul führte mich dann zum Auto.
"War doch eine schöne Zeit.", sagte die Königin als wir in der Limo saßen. "Etwas Abstand von zu Hause und unseren Problemen dort."
"Allerdings. Und ich bin froh, dass die Geschäfte so gut funktioniert haben.", fügte der König noch hinzu.
"Und wie fanden Sie es, Eleonore?", fragte die Königin freundlich.
"Schön. Ich hätte nie gedacht... dass ich jemals nach Frankreich komme."
Sie lächelte und dann unterhielten sich der König und sie, Paul und ich blieben stumm.

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Lady Ghetto
Romantizm*Wird komplett überarbeitet* Eines Morgens wird Abby von irgendwelchen Typen entführt, die sie von den Straßen in New York zu dem Palast des Königreiches in England bringen. Für all den Wohlstand und Luxus soll sie den Platz der verstorbenen Prinze...