Vier harte Monate sind vergangen, seit ich das Training mit dem Team begonnen habe. Das Team hat sich in allen Disziplinen stark verbessert. Wir haben auch immer wieder Großübungen mit dem KSK vollführt. Auch hier hat sich mein Team deutlich gebessert und sich sogar einen Namen unter den KSK- Soldaten gemacht. Wir treffen uns heute zur Bekanntgabe der Abschlussergebnisse. Ich weiß natürlich schon, dass alle mit Bravur bestanden haben. Das Team ahnt jedoch nichts. Ich hatte immer wieder etwas zu kritisieren und wenn es nichts zum meckern gab, habe ich etwas erfunden. Pünktlich zum Apell stehen alle auf dem Platz.
Oberst Burns, unser Kommandeur, hält wieder eine seiner langweiligen ansprachen. Nach der Rede gibt er das Word an mich ab.
„So Jungs. Zu aller erst muss ich sagen, dass ich echt stolz auf euch bin. Ihr habt meinem harten Training stand gehalten und mich mit Leistungserfolgen belohnt. Das ist für jeden Ausbilder das wichtigste und schönste Geschenk. Aber ich will jetzt nicht Sentimental werden. Kurz und knapp, ihr habt alle bestanden. Wir bleiben eine Gruppe, für die nächsten Einsätze. Ich muss hier nochmal unsere Einteilung bekannt geben, also :
Ich bleibe vorerst euer Gruppenführer, Oberfeldwebel Becker wird mein Stellvertreter.
Trupp A besteht aus mir, Thomas und Nils.
Trupp B besteht aus Fabian, Frank und Kevin.
Team C besteht aus Marcel, Martin und Markus.
Leon du bist wenn wir uns aufteilen dem A- Trupp zugeteilt.
Die jeweiligen Scharfschützen sind die Truppführer. Fabian und Marcel, ich habe euch als Truppführer ausgewählt weil ihr 1. mit die Ranghöchsten seid und 2. besondere Führungsqualitäten gezeigt habt. Im Einsatz werden wir immer im jeweiligen Trupp laufen, zusammen als gemeinsame Gruppe. Alles läuft ab, wie wir es Trainiert haben. Wenn ihr Fragen habt fragt jetzt oder schweigt für immer."
Das Team Sah mich Selbstbewusst aber auch Ehrleichtert an. Tatsächlich irritiert mich, das ein bisschen.
Fabian, der meinen Blick bemerkte, erfasste als erster das Wort.
„Justin, Ich fühle mich geehrt dein Stellvertreter zu sein. Wir alle haben Anfangs an deiner Trainingsmethode gezweifelt. Aber nach den ganzen Erfolgen und der Tatsache das wir uns eine Eliteeinheit nennen dürfen, sind wir Froh, Stolz und Erleichtert dich als Anführer unserer Einheit zu haben. Ich spreche für alle wenn ich sage das wir unseren ersten Einsatz gar nicht abwarten können."
Mir schossen die Tränen in die Augen. Gekonnt blinzel ich sie weg.
„Dann bin ich ja froh das ihr bereit seid. Weil wir Morgen früh um 0500* nach Lubiechów auf eine Rettungsmission fliegen. Dort ist eine UN-Einheit von einer russischen Division eingekesselt worden. und ich finde 10 gegen 50 ist Unfair. Wir werden kurz vor Lubiechów abgesetzt. Die UN-Einheit hat sich in einer Kirche, in der Dorfmitte, verschanzt. Jedoch haben sie nur wenig Munition und ihr Anführer ist verletzt. Also müssen wir Sie rausholen. Packt eure Sachen, wir werden ein paar Nächte dort verbringen müssen. Wegtreten." Befehle ich laut und bestimmend.
Das Team lächelt mich an salutiert und geht. Ich wende mich Oberst Burns zu. „Sir, ist das in Ordnung wenn ich dem Team erlaub bei ihren Verwanden anzurufen?" Frage ich. Der Oberst nickt und ich salutiere. Schnell verziehe ich mich zur Kantine, wo ich dem Team die erfreuliche Nachricht mitteile. Selbstverständlich freuen sich alle und verschlingen ihr Essen. Ich muss auch zugeben, dass ich das Essen eher inhaliert habe.
Selbstredend lasse ich meinem Team den Vortritt, somit bin ich als letzter am Hörer. Ich wähle meine Telefonnummer und warte bis jemand abnimmt. Das unausstehliche tuten, wird von der wundervollen Stimme meiner Frau unterbrochen. Ein liebliches „Stolper Hallo" erklingt. Ich antworte mit einem „Hey mein Engel." „Hey, wie geht es dir?" fragt Sie. Ihr stimme bebt ein wenig. Umso schwerer fällt es mir zusagen, das ich weg muss. „Mir geht es gut mein Herz. Ich muss morgen mit dem Team nach Polen zu einer Rettungsmission." Ein schluchzen ist zuhören. „Wie lange bist du weg?" fragt Sie mich „Höchstens drei Tage. Ich liebe und vermisse euch." Auch wenn ich Sie nicht sehe, weiß ich das Sie nickt. Nur wimmernd kommt es durch den Hörer: „Wir vermissen dich auch. Du fehlst uns sehr." Dieses wimmer zerreißt mir das Herz: „Hey, nicht weinen. Ich bin nach dem Einsatz eine ganze Woche für euch da. Ich werde euch solange auf die Nerven gehen, dass du mich freiwillig wieder Arbeiten schickst." Versuche ich Sie aufzumuntern. Mit Erfolg, ich kann ihr ein leises kichern entlocken. „Ich freue mich schon dich bald wieder zuhaben. Es fällt mir jeden Abend schwerer Isabell zu erklären warum du nicht da bist. Auch das Bett ist so leer und kalt ohne dich." Spricht Sie schon wesentlich ruhiger. „Auch wenn ich nicht da bin, bin ich doch in eurem Herzen und ich denke jeden Abend an euch." Sage ich aufmunternd. Die Frage ist, wenn versuche ich hier aufzuheitern? Meine Frau oder mich? „Du bist so süß, willst du Isabell hören?" Lenkt mich meine Frau von meinen Gedanken ab. „Darauf willst du doch keine Antwort oder?" Frage ich grinsend. Meine Frau lacht und ruft sie. Nach einem kurzen Moment ertönt eine kindliche Stimme „Papa?" fragt Sie. „Wo?" Frage ich scherzend. Kurz ein Moment der Stille, doch schaltet Sie schnell und ruft wenig später: „Paaapaaaa" durch den Hörer. „Ja ich bin es meine Prinzessin." Sage ich lachend. „Wo bist du Papa?" Fragt sie schon ruhiger. „Ich bin noch auf der Arbeit, aber bald komme ich nach Hause. Wie geht es dir Mausi? Bis du auch brav?" Antworte ich mit einer Gegenfrage. „Ja Papa bin brav. Kindergarten sagt ich darf in Schule. Bist du da, wenn ich in Schule gehe?" Fragt Sie mich „Hey, das ist doch toll mein Schatz. Natürlich bin ich da wenn du eingeschult wirst. Sowas verpasst der Papa nicht." „Jaaaaaaaa. Ich hab dich lieb Papa." schreit sie durch das Telefon. „Ich dich auch mein Schatz." Antworte ich mit Tränen in den Augen.
Wir telefonieren geschlagene weitere drei Stunden. Ich muss immer wieder mit den Tränen kämpfen, weil ich einfach so weit weg bin. Ich kann es nicht ertragen wenn meine Frau weint, wenn meine Tochter weint. Der Abschied fällt uns extrem schwer. Unter Tränen und mit der Hoffnung uns bald zu sehen, können wir auflegen. Auch nach dem Telefonat kreisen meine Gedanken um meine Familie. Mit Mühe versuche ich mir ein bisschen Schlaf zu gönnen doch werde ich von bekannten Alpträumen geplagt.
*0500 militärische Bezeichnung für die Uhrzeit 5:00 Uhr
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Der ewige Kampf
AksiJustin Stolper, ein 25 jähriger Scharfschütze und Offizier der die Aufgabe hat ein Team von Scharfschützen Auszubilden und in Einsätzen anzuführen. Nach einem Einsatz in Polen passiert was seltenes. Urlaub!? Justin genießt den Urlaub als ein Funksp...